Körpermilch
Die Frauen der Himba verwenden eine Salbe aus Tierfett gemischt mit roter Erde und verschiedenen Pflanzen. Was sich für uns sehr reichhaltig anhört, hat durchaus seinen Sinn: Die Luft ist trocken, sehr trocken. Du fährst die meiste Zeit eine staubige Straße entlang; Wüstenstaub setzt sich an Deiner Haut ab, an Deinen Haaren, an Deinen Kleidern. Du wirst eine reichhaltige Körperpflege brauchen, um die Haut vor dem austrocknen zu schützen.
Haarspülung, Haarkur
Für viele Frauen eine Selbstverständlichkeit. Doch selbst wenn Du hierzulande keine benutzt; bei der trockenen, staubigen Wüstenluft in Namibia werden Deine Haare es Dir danken…
Badesachen
Fast alle Lodges, Farmen und sogar die Campingplätze verfügen über einen Swimming Pool. Die Pools sind durchgehend eiskalt, doch nach einem schwitzigen, heißen und staubigem Tag gibt es nichts Schöneres…
Schutzhüllen für Deine Elektronik
Wo wir gerade beim Thema Staub sind: Kameratasche und Handytasche ein Muss. Vor allem die empfindlichen Objektive beginnen relativ schnell zu blockieren.
Kugelschreiber? Versuchs mit Finelinern…
Wenn Du etwas dabei haben willst, um Notizen zu machen, bedenke, dass die Minen der meisten Kugelschreiber im Wüstenstaub versagen. Nimm vorsichtshalber zusätzlich Fineliner oder einfache Bleistifte mit.
Gastgeschenke
Mich an anderen Blogs orientierend hatte ich für die Reise viele kleine Mitbringsel für Kinder in den Koffer gepackt. Doch wenn Du nicht gerade eine Rucksackreise in öffentlichen Verkehrsmitteln auf ganz individuellen Pfaden machst, sondern, so wie wir, etwas ängstlich bist und Deine Tour im Mietwagen und Lodges oder Campingplätzen planst, wirst Du den Menschen und vor allem den Kindern so nahe gar nicht kommen. Die Bilder von Kinderscharen, die schreiend und lachend hinter den Autos her rennen, treffen auf Namibia nicht zu…
Kleidung
Lang, luftig. Lange, luftige Kleidung schützt Deine Haut vor Dornen, Staub, Sonnenstrahlung, Moskitos und Hitze. Kurze Hosen bei Männern werden… na ja, ich will jetzt nicht sagen: Nicht gerne gesehen… Belächelt trifft es eher. Kein Namibier, der etwas auf sich hält, würde in der Stadt in kurzen Hosen herumlaufen…
Denk auch an etwas Warmes, die Nächte können sehr kühl sein und auch früh morgens hatten wir, je nachdem, wo wir uns gerade aufhielten, teilweise Temperaturen um die fünfzehn Grad. Ein leichter Pulli, eine Fleedjacke und für Swakopmund sogar eine Mütze sind keineswegs übertrieben.
Schuhe
Festes Schuhwerk. Keine Späße wie Ballerinas oder Flip Flops. Ich meine, die gehen auch, alles geht mit etwas guten Willen, aber wenn Du unterwegs mal ins Gebüsch musst und Dir später die örtliche Vegetation (Dornen, Klettpflanzen, Gestrüpp, noch mehr Dornen…) aus den weichen Sohlen Deiner Ballerinas ziehst, dann wirst Du verstehen, warum…
Speicherplatz
Laptop, externe Festplatte… Wie auch immer Du es anstellst, Deine vielen Urlaubs-Erinnerungen zu sichern: Verlasse Dich nicht darauf, dass Du die Bilder einfach hochladen und in einer Cloude sichern kannst. Fast alle Lodges bieten zwar einen kostenlosen Wlan Zugang an, doch das afrikanische Wlan ist in der Regel nicht schnell genug, um Bilder in größerer Zahl hoch zu laden. Eine externe Speicherkarte (die ich leider nicht dabei hatte…) könnte hier die Lösung sein…
Durchfallmittel
Selbsterklärend. Das Leitungswasser ist in den meisten Städten unproblematisch und trinkbar, doch wenn Du, so wie ich, vieles mal gerne probierst: Tja, was soll ich sagen…
Hier bieten sich an: Loperamid für den akuten Durchfall (wirkt fast sofort), Iberogast (Achtung! Bei Flügen über Katar oder die Emirate dürfen Mittel auf Alkoholbasis nicht eingeführt werden!) oder Medizinische Kohle, wenn nichts mehr hilft…
Malaria-Medikamente
Wenn Du nicht gerade weit im Norden am Okavango-Delta unterwegs bist oder das Land während der Regenzeit bereist (was nicht empfehlenswert ist, da Straßen weggespült und Treibstofflieferungen für die Tankstellen ausbleiben können), dann ist eine Malaria-Vorsorge nicht zwingend notwendig. Erkundige Dich am besten in einer der vielen deutschsprachigen Apotheken vor Ort (es gibt einige in Windhoek und eine in Swakopmund), für welche Region Du welche Medikamente brauchst, vieles davon bekommst Du dort rezeptfrei.
Sonnenschutz
Am meisten läufst Du Gefahr, in den sandigen Dünen des Sossusvlei oder in der gleißenden Hitze der Etosha-Pfanne einen Sonnenbrand zu bekommen. Doch auch für die Fahrt durch die Savanne würde ich mich eincremen, vor allem wenn Du zu einem der sehr hellen Hauttypen zählst. Ich persönlich habe die Strahlung als nicht allzu stark empfunden, doch das mit dem Sonnenschutz ist eine sehr individuelle Geschichte und jeder sollte für sich auf ein Höchstmaß an Schutz setzen.
Augentropfen
Wichtig, vor allem für Träger von Kontaktlinsen, aber auch für alle anderen. Wie gesagt: Äußerst trockene Luft und Wüstenstaub, der über allem hängt, kann die Bindehaut sehr reizen; selbst die Minen in meinen Kugelschreibern haben den Dienst versagt. Wüstenstaub, der sich auf allen Oberflächen absetzt. Sehr feiner Staub, der in die Lungen kriecht, die Haare stumpf macht und die Augen reizt. Nimm sterilisierte isotonische Kochsalzlösung in Einmaldosen mit, um die Augen nach einem langen Tag im Auto durchzuspülen (in jeder Apotheke) und befeuchtende Augentropfen, am besten mit einem reizlinderndem Wirkstoff (z. B. Bepanthen-Augentropfen in Einmaldosen).
Repellentien
Jahreszeitbedingt. Wir haben keine Gebraucht, denn unser September ist das namibische Frühjahr. Erkündige Dich im Zweifel, ob Du in der Nähe von Gewässern logierst und ob gerade Regenzeit ist.
(!) Wichtiger Tipp/Medikamente:
Viele Arzneimittel lassen sich schnell und unproblematisch in den namibischen Apotheken besorgen. Einige der Apotheken in Windhoek haben deutschsprachiges Personal und die Preise sind viel günstiger als bei uns. Von Kopfschmerztabletten über Durchfallmittel ist alles da und Erkältungsmittel mit der Zusammensetzung unserer bekanntesten Kombi-Präparate lassen sich in Namibia sogar in den Supermärkten beziehen.
Was gehört in Dein Mietauto:
Kompressor
Auch wenn Du meinst, ihn nicht zu brauchen: Nimm ihn mit. Du wirst sicher das eine oder andere Mal eine sandige Strecke entlang fahren, an der der Luftdruck gesenkt werden müsste…
(Tipp: An vielen Tankstellen kann man, ähnlich wie bei uns, einen Luftdruckausgleich vornehmen, doch eine sandige Strecke kann einen manchmal, zum Beispiel auf dem Farmgelände auf dem Weg zur Lodge, einfach überraschen…)
Ausreichend Trinkwasser
In den namibischen Supermärkten gibt es Wasser in Zehnliterkanistern zu kaufen. Rechne immer damit, irgendwo im Nirgendwo stecken zu bleiben. Nicht immer ist ein Netz vorhanden und selbst wenn, kann es, je nachdem, wo Du Dich gerade befindest, Stunden dauern, bis Dir jemand helfen kann.
Ersatzkanister mit Treibstoff
Wir haben es zwar noch nicht erlebt, doch die Farmbesitzer Linn und Thorsten haben es uns bestätigt: Manchmal geht den Tankstellen schlicht der Treibstoff aus, sei es in der Regenzeit, wenn Straßen weggespült werden und der Transporter nicht durchkommt, sei es, weil Touristen aus Südafrika für ihre großen Geländeautos beinahe allen Sprit leerkaufen – so oder so: Tank, wo immer Du kannst und wann immer Du kannst, auch wenn es nur fünf Liter sind. Diese fünf Liter können im Zweifel den Unterschied ausmachen…
Was du in Namibia vergeblich suchst…
Guten Orangensaft
Für mich ein Muss zu jedem Frühstück. Doch hier musste ich umdenken. Dass, was den Menschen dort als O-Saft verkauft wird, ist eine mit tonnenweise Zucker versetzte, pappsüße Brühe.
Gutes Toilettenpapier
Nur in Ausnahmefällen hatte das Toilettenpapier mal eine Lage mehr. Ansonsten eins bis zwei Lagen – tja, ist halt so.
Was Du in Namibia in Überfluss findest:
Steinböcke
… die unerwartet über die Straße huschen und praktisch darum betteln, überfahren zu werden.
Warzenschweine
… die unerwartet über die Straße huschen und praktisch darum betteln… ach, sehe oben.
Anhalter
Immer mal wieder trafen wir Menschengruppen an, die am Straßenrand auf eine Mitfahrgelegenheit gewartet haben. Das Fahren per Anhalter ist in Namibia eine übliche Form der Fortbewegung, doch als weißer Tourist würde ich niemanden mitnehmen. Wie uns Doreen in der Anib-Lodge schon sagte: Es kann gut gehen, oder eben auch nicht…
Kopfkissen
Sie türmen sich in jeder Lodge auf jedem Bett. Was ja nicht verkehrt ist; wie oft habe ich hierzulande in Hotels ein zweites Kopfkissen vermisst, wenn ich aufrecht sitzend lesen wollte. Doch das ist in Namibia nicht der Fall, denn dort fühlst Du dich wie eine Prinzessin auf der Erbse, die unter einem großen Turm an Kissen irgendwo tief verborgen ist.
Besonderheiten:
Freundlichkeit
Ein freundlicher Plausch ist in Namibia an der Tagesordnung. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Dich jemand, den Du kaum kennst, nach Deinem Befinden fragt oder danach, was Du an jenem Tag unternommen hast; besonders betrifft es Mitarbeiter der Lodge, in der Du übernachtest. Doch ein einfaches „How are you“ ist für die Namibier nichts weiter als ein Austausch an Freundlichkeiten, es bedeutet keine Aufforderung dazu, ihnen von Deinen Schlafstörungen, Verdauungsproblemen oder dem Sorgerechtsstreit zu erzählen. Ein „Fine, and howe are you?“ ist die richtige Antwort.
Doch Vorsicht bei Dir völlig unbekannten Menschen, die Dich in der Stadt oder auf der Straße scheinbar ohne Grund ansprechen, nach Deinem Namen fragen und danach, woher Du kommst. Vielleicht sprechen sie ein paar Brocken in Deiner Landessprache, was sie Dir gleich sympatisch macht, vielleicht haben sie auch einen Onkel oder eine Cousine in Hamburg, München oder Frankfurt; ich habe noch nie erlebt, dass ein solches Geplänkel nicht in einem Verkaufsgespräch geendet hätte…
Und wo wir gerade dabei sind:
Trinkgeld
An jeder Ecke möchte jemand etwas für Dich tun, sei es, dass man Dir die Frontscheibe sauber wischt, das Auto betankt (Selbstbedienung an den Zapfsäulen habe ich noch an keiner namibischen Tankstelle erlebt) oder Dich auf dem Parkplatz des Supermarktes in oder aus einer Parklücke lotst oder Deinen Koffer trägt. Die Menschen verdienen sich etwas dazu und über die Höhe der Trinkgelder sagte mir Herbert, Besitzer der Huab-Lodge: Nie mehr als Kleingeld, vielleicht fünf- höchstens zehn N$. Mit zwanzig N$ warfen wir zur Anfang unserer Reise nur so mit dem Geld um uns, und so erging es anscheinend auch vielen Reisenden vor uns, denn eine gewisse Erwartungshaltung Deutschen gegenüber war durchaus spürbar. Da wir es auch nicht besser wissen, liegt das Trinkgeld also in deinem Ermessen…
Tankstellen
Über einen Mangel an selbigen konnten wir uns nicht beklagen; Tankmöglichkeiten gibt es in Namibia in so ziemlich allen größeren Orten. Theoretisch kannst Du auch an fast allen Tankstellen mit einer Kreditkarte bezahlen, doch in der Praxis gestaltet sich das manchmal schwierig. Angeblich funktioniert manchmal die Verbindung nicht oder die Karte wird ohne Begründung einfach abgelehnt. Wir hatten den Verdacht, dass die Tankstellenwärter bei einer Visa-Zahlung schlicht und einfach fürchteten, um ihr wohlverdientes Trinkgeld zu kommen… Sorg also dafür, dass Du immer ausreichend Bargeld dabei hast, denn ich würde mich in einem fremden Land nicht auf eine Diskussion um die Zahlungsart einlassen. Das ist den Aufwand nicht wert…
Wild, Wild, Wild…
Namibia ist eine Wildreiche Region und die schmackhaften Steaks aus sog. jagdbarem Wild sind weithin berühmt. Wenn Du, so wie Stefan, zu denjenigen gehörst, die so gar nichts mit Wildfleisch anfangen können, musst Du frühzeitig planen, denn viele Lodges und auch Farmen haben feste Menükarten und bieten regulär keine Alternativen an. Das hat mit den weiten Transportwegen zu tun; je abgelegener eine Farm liegt, umso wahrscheinlicher versorgt sie sich selbst und umso eher wird Wildfleisch auf dem Tisch landen. Oftmals reicht es aber, frühzeitig (dh. bereits beim Einchecken) bescheid zu geben, dann dürfte es kein Problem sein, etwas anderes zum Essen zu bekommen.
Bewegung
Man legt tagtäglich weite Strecken im Auto zurück und die üppige Küche tut ihr Übriges. Ich habe schon nach ein paar Tagen gemerkt, dass mir eine essenzielle Sache fehlt, und das ist ein gewisser Ausgleich in Form von körperlicher Betätigung. Die meisten Lodges bieten jedoch die Möglichkeit, auf ausgewiesenen Pfaden spazieren bzw. wandern zu gehen und so der Natur ein bisschen näher zu kommen. Halte Dich unbedingt an die ausgeschilderten Strecken, denn es ist sehr leicht, in der weitläufigen Landschaft verloren zu gehen…
Deutsche, überall…
Ja, richtig gelesen. Möchtest du Dir eine Auszeit von Deinen lieben Mitmenschen/Landsleuten nehmen, so ist Namibia vielleicht nicht die beste Wahl. Du solltest eines bedenken: Namibia ist eine ehemals deutsche Kolonie und nach Bundesland 17 Mallorca, Spanien und Italien eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen. Sie sind überall anzutreffen: In den Städten, als Besitzer oder Verwalter der weitläufigen Farmen, in den Lodges, auf den Dünen, in der Wüste der Kalahari. Siehst Du irgendwo am Straßenrand einen Mietwagen stehen und darin ein paar bleiche Gesichter, so sprich sie ruhig an: Mit einer achtundneunzig-prozentigen Wahrscheinlichkeit werden es Deutsche sein…
So, das war es; mein Sammelsurium an Tipps, Ratschlägen und Besonderheiten, doch letzten Endes muss sich jeder vor Ort ein eigenes Bild machen. Namibia ist ein Land zum Träumen mit unglaublichen Bildern, ganz besonderen Orten und Menschen, die Du nicht vergessen wirst. Und fast jeder kommt irgendwann mal wieder…