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Blogparade – Meine Luftaufnahmen und ihre Geschichten

Aufregung, heißer Atem. Die Hände drücken sich in die weichen Polster des Sitzes. Unter mir sehe ich die Lichter der Stadt. Die Häuser. Das neue Land, welches meine Füße schon in wenigen Augenblicken betreten werden.

Ich glaube, jeder hat schon mal aus dem Flugzeugfenster fotografiert. Verwackelte Bilder, starke Emotionen. Einfach diesen Moment festhalten, diesen Moment, in dem gleich etwas Aufregendes passieren wird. Eure Reise – sie geht gerade so richtig los!

Ich habe ein paar dieser Bilder gesammelt. Jede der Aufnahmen verkörpert eine Geschichte. Allein die allererste Anreise zu einem fernen Sehnsuchtsort ist oft schon ein Erlebnis für sich. Mit leiser Wehmut und einem Glücksgefühl denke ich an all diese Erlebnisse zurück. Das Kribbeln kehrt zurück, mit jeder Geschichte, mit jeder leisen Erinnerung. Lust, sie zu hören?

Flugtage Mannheim, 2014

Einmal mit einer kleinen, lauten Maschine hoch über dem Heimatort düsen? Auf den Mannheimer Flugtagen, die jährlich in September auf dem Gelände des Mannheimer City Airport stattfinden, ist das möglich. Hier tun sich Flugvereine aus dem Umkreis zusammen. Es können Tickets für Rundflüge erstanden werden und schon geht es los. Ob Propellermaschinen oder Gleitflugzeug, alles kann mal ausgetestet werden. Da waren wir natürlich sofort dabei…

 

Doha, Katar 2017

Die blinkenden Lichter von Doha

Doha, die blinkenden Lichter der Stadt. Der Aufenthalt in recht fremden, unbekannten Doha war ein verlängerter Transit vor dem Weiterflug nach Namibia. So aufgeregt waren wir damals gewesen, ja, Doha hat uns mehr den Schlaf geraubt als das südafrikanische Land. Grund dafür waren Katars harten Bestimmungen zu Medikamenteneinfuhr, Und auch die diffusen Regeln und der Umgang mit unverheirateten Paaren war ein Thema, dass uns ins Schwitzen brachte. Am Ende wurde alles viel lockerer gesehen als wir es befürchtet hatten und wir hatten eine schöne Zeit in einem faszinierendem Land, das als solches wohl selten auf einer Besucherwunschliste steht.

 

Namibia 2017

Anflug auf Namibia

Endlich, die braun-goldene Steppe, die sich unter mir nähert. Vergeblich versuche ich, irgendwelche Tiere wie die obligatorischen Elefantenherden auszumachen. Namibia war schon lange ein Sehnsuchtsziel von mir. Endlich gelingt es mir, meinen Liebsten zum Mitfliegen zu überreden und wir finden uns kurz danach im Mietwagen wieder, inmitten von Savannen und goldenem Gras. Die wechselnden Landschaften Namibias, die unglaubliche Weite und die in der Ferne schemenhaften Berge, die schier unmöglichen Farben der Namib Wüste, all das hat sich für immer in unseren Köpfen eingeprägt.

 

Rumänien 2018

Reise nach Rumänien

Da habe ich mich mal was getraut: mir nix dir nix einen Kurztrip nach Bukarest gebucht. Es war Pfingsten und die drei Tage wollten sinnvoll genutzt werden und was liegt da näher als das nahe liegende Europa zu erkunden? Zudem konnte ich mir unter Bukarest so gar nichts vorstellen, es gibt nicht viele Berichte darüber und Rumänien an sich scheint erst in den letzten Jahren langsam von Reisenden entdeckt zu werden.

Abenteuerlustig wie ich war, buchte ich einfach den nächsten Flieger und den Mietwagen gleich mit. Ich habe nicht lange nachgedacht. Hätte ich länger nachgedacht, hätte ich es wohl nicht getan. Rumänien war bis zu diesem Zeitpunkt wohl das ziemlich exotischste, was ich ganz alleine besuchen sollte. Als mich mein Partner zum Flughafen brachte, war ich versucht, einfach nicht auszusteigen.

Der Flug ging schnell rum und eine chaotische Hauptstadt empfing mich. Auch das mit dem Mietwagen hätte ich nicht getan, wenn ich zu lange nachgedacht hätte, denn der Verkehr in Rumäniens Hauptstadt ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Hier erwiesen sich die paar Hundert Kilometer, die ich jede Woche im Außendienst fahre, als hilfreich. Denn so greife ich mir am nächsten Tag den Wagen und entdecke die rumänische Landschaft

 

Jordanien 2018

Wunderschöner Schimmer am frühen Morgen – hier nähere ich mich Jordanien

Nach dem Kurztrip nach Rumänien wurde ich mutiger. Jordanien geisterte mir schon seit längerem im Kopf herum. In unmittelbarer Nähe zu Unruheherden wie Syrien und Israel und dem Königreich Saudi Arabien bildet das Land einen erstaunlich liberalen Ruhepol. Bis dato gab es hier keine nennenswerten Unruhen in jüngerer Zeit, doch wer weiß, was die Zukunft bringen wird… Deshalb will ich, solange ich die Möglichkeit dazu habe, die viel besungene Königsstadt der Nabatäer besuchen: Petra.

Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien und der weltweit verstärkten Aktivitäten des IS wurde Jordanien von Reisenden gemieden. Der Tourismus im Land knickte ein und man hatte als Reisender den egoistischen Vorteil, alle Sehenswürdigkeiten weitestgehend für sich zu haben – oder zumindest waren sie nicht mehr so überlaufen wie früher. Wenn also Petra besuchen, dann jetzt.

Das dachte ich mir von der warmen Bequemlichkeit meiner Couch im heimischen Wohnzimmer und tippte die Flugbuchung ein.

Vor dem Flughafen das gleiche Spiel: die ach so tapfere Reisende hat Angst. Am liebsten wäre ich wieder einmal gar nicht erst aus dem Auto gestiegen und mich zum Terminal begeben. Doch in solchen Augenblicken siegt wie immer die Vernunft.

Mitten in der Nacht lande ich in Jordaniens Hauptstadt Amman und fahre mit dem Mietwagen über die leeren Straßen bis zu meinem Bestimmungsort, einer Herberge auf einem der vielen Hügel der Stadt. Noch fühle ich mich verloren und alles ist groß, unheimlich und fremd. Doch ab da beginnt das tolle Abenteuer und der Rest der Geschichte ist… Geschichte. Ab da habe ich eine intensive, wunderbare Zeit.

 

Malediven 2019

Traumhaft, eine türkisblaue Inselwelt – Anflug auf die Malediven

Malediven. Traumhafte, flache Sandstrände, Farben, die einfach nur irreal sind und dieses Gefühl, durch einen Traum hindurch zu wabbern und sich andauernd kneifen zu wollen, um aufzuwachen. Wer eine der abgeschotteten Privatinseln der maledivischen Atolle bucht, bucht einen vorgefertigten Traum. Der bucht das Paradies auf Zeit. Doch um in dieses Paradies zu gelangen, müssen erst einmal Prüfungen bestanden, müssen Mutproben ausgestanden werden. Standfestigkeit und Geduld werden geprüft, und vor allem von letzteren brauchten wir reichlich.

„Nie wieder einen Billig-Gabelflug!“ Sagt einer von uns zum wiederholten Male und schaut vorwurfsvoll den anderen an. Wobei – für die auf den ersten Blick günstigen Flüge hatten wir uns beide entschieden. Sich einen Traum erfüllen und dabei sparen wollen – nicht immer geht das gut aus. So wartete eine Odyssee auf meinen Partner und mich, eher wir unser Ziel erreichten, die ihresgleichen suchte.

Unser Flieger startet in Frankfurt. Mit Oman Air erreichen wir nach einiger Zeit Maskat. Dort hieß es dann – warten. Rund acht Stunden dauert der Transitaufenthalt und ursprünglich wollten wir diesen nutzen, um uns die Hauptstadt Omans anzuschauen. Es war zwar möglich, ein Transitvisum zu bekommen, doch es war Ramadan und als wir gegen Abend landeten, wurden die meisten Schalter plötzlich leer. Alle abkömmlichen Angestellten versammelten sich irgendwo zum Fastenbrechen und mit einem Male war der Flughafen verweist. Wir gaben auf und vertrödelten uns die Zeit beim Shoppen.

Der Weiterflug mit Srilankan Airlines nach Colombo. Dort warteten wir wieder ein paar Stunden, bis wir schließlich in einer Maschine nach Male saßen, der Hauptstadt der Malediven.

Der Anflug auf die Malediven war ein fantastisches Erlebnis. Die kleinen, plötzlich unter uns auftauchenden Atolle, die türkisenen Inseln. Wellen, die in der Sonne glitzerten. Doch dann passierte etwas unerwartetes: das Flugzeug begann zu wenden.

Anflug auf die Malediven mit Blick auf Hauptstadt Male

Ein technischer Defekt, sprach die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern. Nur eine Routinevorsichtsmaßnahme, erklärte der Steward. Die Anschläge in Colombo zur Osterzeit hatten sich kurz zuvor ereignet, entsprechend nervös und vorsichtig war man gewesen. Und eine Prüfung der Systeme konnte in Male nicht durchgeführt werden.

So kurz vor dem Ziel entfernten wir uns wieder und die kleinen, blauen Inseln verschwanden wieder aus unserem Blickfeld. Wieder standen wir in Colombo vor dem Gate und ließen weitere Kontrollen über uns ergehen, bis wir dann schließlich in einer größeren Maschine saßen. Diesmal klappte alles reibungslos und wir landeten tatsächlich in Male.

Allein schon dieses türkisene Meerwasser, das gegen den Steg plätscherte und die kleinen Fischlein, die sich dort unter der Oberfläche tummelten, waren die Anreise wert. Doch damit war die Reise noch nicht zu Ende.

Nach einer zweistündigen Wartezeit stiegen wir in eine kleine Propellermaschine um, die uns auf die Nachbarinsel flog. Dort stiegen wir in einen Bus. Dieser  brachte uns zum Bootsableger und das Boot fuhr uns schließlich auf „unsere“ Insel. Die anschließenden Anmeldeformalitäten waren dann nicht mehr der Rede wert – wir waren endlich angekommen…!

 

Oman 2019

Landeanflug über Maskat

Oman war und blieb auch eines unserer Sehnsuchtsziele, da wir es bis heute nicht geschafft haben, das Land jenseits der vielen Transitflüge näher zu erkunden. Die Aufnahme entstand bei einem abendlichen Anflug auf Maskat, als man bei Tageslicht etwas von der Stadt erhaschen konnte.

 

Nepal 2019

Anflug auf Kathmandu, Nepal

Unter uns – das Chaos von Kathmandu. Noch weiß ich nicht, was mich erwartet, als sich die Maschine der Katar Airways dem Boden nähert. Kathmandu war eine irre Idee. Ich bin alleine.

Ich habe diese Reise akribisch genau geplant. Noch nie hatte ich, völlig auf mich gestellt, den Kontinent verlassen. Doch so sehr ich vor Rumänien und Jordanien gezittert hatte, umso ruhiger war ich beim Anflug auf Nepal. Ich habe mich informiert, viele Berichte gelesen – und davon nur Gutes. Wundervolles Land, friedliche, freundliche Menschen. Doch Nepal ist viel mehr als das, Nepal ist vielseitig und faszinierend. Und entgegen dem im ersten Moment scheinbar vorherrschendem Chaos ist es doch recht einfach, sich im Land zu bewegen. Ja, auch alleine.

In Kathmandu gelandet wurde ich sogleich von Taxifahrern umringt. Ich rettete mich in eine Ecke und versuchte, nachzudenken. Schließlich stieg ich auf ein Motorrad und ließ mich durch den dichten Verkehr zum Hostel bringen – nicht ohne mir vorher einen Tourenplan für den nächsten Tag in der Stadt erstellen zu lassen. Denn mein „Fahrer“, welch ein Zufall, war auch Guide…

 

Paragliding in Pokhara, Nepal

Das Paragliding habe ich mir erst verdienen müssen (wollen), denn den Berg Sarangkot, auf dem sich die gleichnamige Ortschaft befand, stieg ich zunächst einmal stundenlang hoch, nur um dann auf einem Gleitschirm innerhalb von Minuten wieder hinunter zu segeln.

Das Gleitschirmfliegen wollte ich schon immer ausprobieren, erst recht, seit ich vor ein paar Jahren einen Gleitschirm-Kurs in Odenwald absolviert hatte. Entsprechende Flüge werden unter anderem in Pokhara, Nepal für verhältnismäßig günstiges Geld angeboten. Also buchte ich – und sah mich schon im nächsten Augenblick einen steilen, grasbedeckten Abhang ins Leere hinunter rennen. Die Strömungen waren günstig und schwupp war ich in der Luft. So schnell ging das… Ich gleitete!

Doch der Pilot hatte etwas zu viel Freude und drehte mit mir Pirouetten in der Luft und nach der ersten Euphorie wurde mir so schlecht, dass ich drauf und dran war, den Flug abzubrechen. Als wir landeten (glücklicher Weise auf einer Wiese und nicht im Phewa-See…), kämpfte ich immer noch mit meinem Magen…

 

Ultralight Fly in Pokhara, Nepal

Ein Ultralight-Flug war eines der Dinge, die man ohne weiteres in fast jedem Touristenbüro in Pokhara buchen konnte. Mit einem Bergpanorama vor der Nase tuckerten wir am Himmel entlang, das Flugfeld unter uns nur noch als kleiner Modelbaukasten zu sehen.

Wir flogen durch die zarten, weißen Wolken und diese stoben auseinander und hinterließen Kühle auf meiner Haut. Ich konnte die Wolken greifen. Mein Herz hüpfte, als die kleine Maschine unter mir, die nicht mehr als eine Gemüsekiste mit Motor war, an Höhe verlor, nur um dann wieder neu durchzustarten. Die ganze Zeit über schwankte ich zwischen Begeisterung und der Furcht, das kleine Ding könnte einfach mit einem Male vom Himmel stürzen. Was, wenn der stotternde Motor plötzlich ausginge?

Wieder am Boden, rief ich glücklich: „Das war das beste Gefühl meines Lebens!“

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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5 Kommentare

  1. Also ich heiße dich willkommen und super das du hier bei meinem Projekt mitgemacht hast ! Eine Verlinkung zu meinem Beitrag habe ich nicht erkennen können aber das macht nichts !
    Hast ja sehr interessante „Reisen“ gemacht und immer fleißig im Flugzeug fotografiert. Wenn du noch welche sehenswert hast , kein Thema dann mache einfach Teil 2 daraus
    Ich habe gesamt glaub 12 Projekte und die Idee hatte ich vor einigen Wochen und freue mich dass dies so gut angekommen wird.
    Also nochmals vielen lieben Dank !!!

    1. Hallo Manni, habe ich sehr gerne gemacht, es ist ein tolles Projekt, das Spaß gemacht hat.
      Die Verlinkung ist ganz unten. Ich kann sie aber auch weiter oben setzen.

      Liebe Grüße
      Kasia

      1. Sorry dann habe ich die übersehen ! Tut mir leid, wäre aber auch nicht schlimm gewesen wie ich ja geschrieben habe. Hast du die jetzt nach oben gesetzt oder habe ich die ganz einfach verpennt ?

        1. Lach, die habe ich jetzt nach ganz oben gesetzt 😉 alles gut

          1. hab den Link ja auch jetzt entdeckt ! Danke

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

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