Die letzten Tage laufen wie ein Countdown an mir vorbei. Schon bald werden wir unsere Taschen packen und das wechselnde deutsche Wetter gegen die afrikanische Sonne und das Gold der Savanne tauschen. Eine Mischung aus freudigem Kribbeln im Bauch und nervöser Aufgeregtheit macht sich breit und ich male mir schon die Zebras und Giraffen aus und träume nachts von hungrigen Löwen.
Ich habe mehr als einmal gesagt, dass ich jeden Ort nach Möglichkeit nicht mehr als ein Mal besuchen möchte – da die Welt noch so unerschöpflich viel zu entdecken bereit hält. Doch Afrika ist ein Kontinent, in den ich mich verlieben kann; Afrika ist ein Sehnsuchtsort, aus vielen Sehnsuchtsorten bestehend und an die ich immer und immer wieder zurückkehren würde…
Hier der Verlauf unserer Reise sowie die einzelnen Stationen:
Mittwoch, den 6 September geht es los.
Wir fliegen mit Qatar Airways von Frankfurt mit einem Zwischenstopp in Doha, Katar nach Namibia. In Katar verbringen wir einen Tag; am Abend, den 7 Spetember geht es weiter nach Windhoek.
In Windhoek kommen wir schließlich am 8 September morgens gegen 12:30 Uhr Ortszeit an.
Katar soll ein widersprüchliches Land sein, auf der einen Seite in der Tradition tief verwurzelt, sich andererseits nach außen hin öffnend. Sehenswert in Doha und mehrfach empfohlen ist das Islamic Art Museum, doch auch auf die Stadt an sich und die Menschen, die darin leben, bin ich sehr gespannt.
Die Uhr geht in Katar eine Stunde vor, die namibianische Zeitzone entspricht unserer Sommerzeit.
Donnerstag, 7 September:
Hier in Windhoek übernehmen wir unseren Mietwagen und reisen weiter nach Mariental. (ca. 261 km) hier bleiben wir für zwei Nächte.
Übernachtung: Kalahari Anib Lodge
Windhoek – für viele Touristen Start und Stopp ihrer Touren in die beeindruckend schöne Landschaft Namibias, schreibt whale-of-a-time. Sauber, ordentlich und ein wenig spießig soll sie sein, so merian.de. Die Bezirke unterscheiden sich sehr voneinander; zum einen in hip und westlich geprägt sowie ein wenig heruntergekommen, unsicher, jedoch im Begriff, zu wachsen. Straßenkunst prägt das Stadtbild. Doch wie passt es zu spießig? Meine Neugier wächst, je mehr ich über die Hauptstadt Namibias zu lesen bekomme. Ich bin schon gespannt darauf, mir selbst einen Eindruck darüber verschaffen zu können, das diffuse Chaos meiner Vorstellungskraft zu ordnen; werden die Bilder in meinem Kopf bestätigt oder widerlegt werden?
Die Attraktionen in und um Mariental: Lt. meiner Recherche ist hier der größte Stausee Namibias zu finden, außerdem ein Naturpark mit Antilopen und Nashörnern. Das ist doch, was sich ein Afrika-Reisender wünscht…
Sonntag, 10 September:
Fahrt von Mariental zum Fish River Canyon (ca. 420 km)
Hier bleiben wir wiederum für zwei Nächte in Canyon Roadhouse.
Fish River Canyon – alleine schon die Bilder sind fantastisch; wie wird es dann erst sein, dort zu stehen und den größten Canyon Afrikas mit seinen 160 km Länge und 550 m Tiefe in Natura zu betrachten…? Der Fischfluss ist der längste Fluss Namibias und liegt zum größten Teil im geschützten Naturpark, dem Richtersveld Transfrontier Park. Ich lese in spiegel.online von Sandbänken und Wildpferden – das Kopfkino leitet sofort eine untergehende Sonne, wehende Mähnen und an unserem Geländewagen vorbei galoppierende Hufen an mich weiter und lässt mich unwillkürlich an eine Autowerbung denken…
Dienstag, 12 September:
Die Fahrt von Fish River Canyon nach Helmeringhausen (ca. 310 km)
1 Übernachtung in der Namtib Desert Lodge
Helmeringhausen ist eine private Siedlung, die auf einer gleichnamigen Farm gelegen ist. Klein und unspektakulär beinhaltet sie ein Freilichtmuseum und eine Vielzahl an Unterkünften für Reisende – genau das Richtige, um auszuruhen, Kraft zu tanken und sich auf die wahrhaftig spektakulären Stationen unserer Reise vorzufreuen… auf die größten Sanddünen der Welt.
Mittwoch, 13 September:
Wir fahren heute von den Tirasbergen in Richtung Norden nach Sesriem/Sossusveli und bleiben zwei Nächte hier.
Übernachtung: The Elegant Desert Lodge
In Sossusveli, Namibia gibt es die höchsten Dünen der Welt zu sehen, die spektakulär aus rotem Sand gebildet gen Himmel ragen. Das Gebiet im Herzen Namibias wird als eine Naturschönheit gepriesen.
Ich werde aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen. Und Bilder, ach die Bilder, so schön, dass es weh tut; die betrachte ich mal lieber noch nicht… Es ist noch zu früh, um sich von der Vorfreude den Schlaf rauben zu lassen…
Freitag, 15 September:
Wir fahren von Sossusvlei für zwei Tage nach Swakopmund.
Übernachtung: Intermezzo Gästehaus
Swakopmund wird als die wohl deutscheste Stadt Namibias bezeichnet. Sie liegt westlich von Windhoek am Atlantik und lässt sowohl mit ihrer Lage als auch mit ihren bürgerlichen Häuschen und den deutschen Schildern a la Altes Amtsgericht oder Prima Schlachterei eher an die Nordsee denn an Afrika denken. Ich glaube, ich werde mich in diesem kleinen, kolonialen Ort komplett aus der Zeit genommen und für einen Moment nach Hause versetzt fühlen…
Und falls mir das Deutsche zu viel wird (es ist schließlich nicht das, wofür ich um die halbe Welt geflogen bin…), ist die Namib-Wüste gleich um die Ecke und wieder ein kompletter Tapetenwechsel garantiert…
Sonntag, 17 September:
Fahrt von Swakopmund nach Karibib (ca. 130 km)
Übernachtung: Etusis Lodge, 1 Nacht
Karibib, eine Bergbausiedlung, wurde 1900 ursprünglich als reine Bahnstation mit Übernachtungsmöglichkeiten gegründet. Ein paar Jahre später entdeckte man Gold- und Marmorvorkommen, die auch heute noch abgebaut und in die ganze Welt exportiert werden.
Montag, 18 September:
Fahrt von Karibib nach Kamanjab (ca. 420 km)
Übernachtung: Huab Lodge
Es gibt ein Himba-Dorf in der Nähe von Kamanjab, wo die Ovahimba noch so leben, als hätten die westlichen Einflüsse in Namibia niemals existiert; sie sind Nomaden, die ihre Bräuche pflegen und erhalten wollen. Vielleicht ist das der Grund, warum sie auf fast jedem Namibia-Prospekt zu sehen sind – es gibt im Himba-Dorf die Möglichkeit, die Menschen und ihre Kultur innerhalb einer Führung kennenzulernen.
Dienstag, 19 September:
Fahrt von Kamanjab zum Etosha Nationalpark (ca. 243 km)
Übernachtung in Etosha Safari Camp
Der Etosha-Nationalpark: Tiere, Tiere, Wasserlöcher und noch mehr Tiere 🙂 das ist die Essenz einer jeden Afrika-Reise. Löwen, die bereits in meinen Träumen geistern, Giraffen, Zebras, Elefanten… all die üblichen Verdächtigen, die man bisher aus dem Zoo kannte. Ach, meine pelzigen, gestreiften, gehuften Bewohner Afrikas, wie sehr ich mich darauf freue, mich in Euer Reich zu stehlen und den Paparazzo zu spielen…
Mittwoch, 20 September:
Fahrt durch den Etosha Nationalpark (ca. 180 km)
Übernachtung: Emanya@Etosha
Tiere, weitere Tiere…
Donnerstag, 21 September:
Fahrt vom östlichen Etosha Nationalpark zum Waterberg Plateau Park (ca. 385 km). Hier bleiben wir wieder für zwei Nächte.
Übernachtung: Waterberg Valley Lodge
…und wenn sie nicht gefressen worden sind, so kamen sie am Tag drei am Waterberg Plateau Park an. Der Waterberg Plateau ist ein Tafelberg Massiv, welches sich im privaten Naturreservat befindet. Das Plateau ist 200 Meter hoch und sticht aus der Landschaft quasi heraus. Die Website des Reservats lädt zu ausgedehnten Wandertouren ein – aber werde ich bei der Hitze überhaupt wandern können? Ach was, ich lege mich einfach hin und drapiere Schinkenstücke auf meinen Bauch – die wilden Tiere kommen dann schon zu mir…
Samstag, 23 September:
Fahrt von Waterberg nach Okahandja (ca. 270 km)
Übernachtung: The Elegant Farmstead
Zu Okahandja finde ich nicht wirklich viel Info. Der Ort war 1894 Militärstützpunkt der Deutschen. Einmal im Jahr finden hier Feierlichkeiten zum Gedenken der verstorbenen Ahnen statt.
Der Ort hat zwei große, sehenswerte Kunstmärkte und knapp 25 Kilometer südwestlich liegen Thermalquellen „Groß Barnen“. Es wird ein entspannter, ruhiger Tag.
Sonntag, 24 September:
Fahrt von Okahandja nach Windhoek (ca. 72 km)
Hier geben wir unseren Mietwagen ab und fliegen mit Quatar Airways zurück.
Falls ich da überhaupt noch zurück fliegen möchte…
Für alle Neugierigen (und für mich, um mir die Zeit zum Abflug mit träumen zu vertreiben) gibt es hier unsere Reiseroute für die 3-Wöchige Namibia-Tour zum Schauen und Nachfahren (wenn Ihr die einzelnen Stopps anklickt, könnt ihr bei Maps die Bilder unserer Stationen sehen…)
Wegbeschreibung von Windhoek bis zur Emanya Lodge, Etosha Nationalpark (2956 km)
Wegbeschreibung von Emanya Lodge nach Windhoek (681 km)