Der Blog – bereits veraltet? Die Frage stellte sich Meike von start talking und rief zur Blogparade auf. Und, kleiner Spoiler – ihre Blogparade „Das Blog – ein Medium von gestern?“ stieß auf eine so hohe Resonanz, dass ich kaum an ein Aussterben der Blogosphäre glauben mag… Doch der Aufruf von Meike hat mich darüber nachgrübeln lassen, wieso, weshalb und warum das Ganze. Wie kam ich zum Bloggen und wieso blieb ich dabei? Hier ist mein Beitrag.
Warum Blogge ich? Dafür gibt es mehrere Gründe…
Kreativität braucht einen Kanal
Ich habe schon immer geschrieben. Seit ich in etwa neun Jahre alt war. Zunächst war es Tagebuch, so ganz typisch auf Schulmädchenart. Mit dem Schreiben wird man nicht geboren, man lernt es, indem man schreibt. Man schreibt in der Regel aus einem Bedürfnis heraus. Um das in einem selbst entstandene Chaos auf Papier zu gießen.
Es machte mir schon immer Spaß, etwas zu erschaffen. Noch ehe ich zu schreiben anfing, malte ich. Malen braucht Zeit, Geduld und eine ruhige Hand (oder man klatscht einfach einen Farbeimer gegen die Wand und nennt es Kunst: schon alles gesehen…). Bilder im Kopf, gegossen auf Papier. Beim Malen ging es mir darum, neues zu erschaffen.
Später fotografierte ich. Hier veränderte sich die Absicht. Das Fotografieren hat nicht mehr viel mit Erschaffen zu tun: es ist das Bewahren des Gesehenen, das Konservieren vergänglicher, fragiler Schönheit. Festhalten von Eindrücken. Dieser Sonnenuntergang – den hätte ich gern für immer, bitteschön. Dankeschön. Klick.
Fotografieren erfordert ein geschultes Auge. Wie schult man sein Auge? Indem man auf Details achtet. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, eine bestimmte Bildkomposition, ein Ausschnitt, der aus einem Schnappschuss etwas Interessantes macht.
Doch die hauptsächliche Intention dahinter war, Momente zu bewahren.
Fast zeitgleich begann ich, mich in der Welt umher zu bewegen. Es waren zunächst kurze Sprünge in eine andere Stadt, ein Ausflug auf eine Burg, eine Motorradfahrt, eine Wanderung. Das Fotografieren war ein fester Bestandteil dieser Trips; ich entdeckte Fotobücher. Meine Fotobücher hatten etwas Text. Eine kurze Beschreibung des Tages, des Moments, unter dem Bild platziert. Von da an bis zu meinem Blog war es nur ein kurzer Sprung.
„Hey, es gibt Leute, die über das Reisen bloggen!“
Ich weiß, ich weiß – ich war noch nie Computer-affin und das Internet diente zu diesem Zeitpunkt eher zum Auffinden von Informationen als dazu, unterhalten zu werden. Mein erstes, eigenes E-Mail-Postfach richtete ich mir so um 2010. Das sagt schon viel über mich aus, oder? Stolz wie Bolle verkündete ich die Neuigkeit. „Jeah, darauf hat die Welt gewartet.“ Stellte die Kollegin fest, die neben mir saß. Und ja, das war Sarkasmus.
Mehr per Zufall stolperte ich über die ersten Reiseblogs. Das war 2015. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Markt bereits übersättigt und immer öfter empfahlen neu erschienene Artikel, sich eine Nische zu suchen. Kenne deine Zielgruppe, und so weiter. Die Welt der Reiseblogger zog mich magisch an. Ich wollte reisen. Und ich wollte bloggen.
Welt – hier bin ich.
Zunächst verschlinge ich haufenweise Artikel zu dem Thema. Nicht das Schreiben oder die Themensuche stellen ein Problem dar, vielmehr geht es um die technische Seite der ganzen Angelegenheit. Wie Technik-affin in allgemeinem und Computer-affin im einzelnen ich bin, konntet ihr bereits oben nachlesen. Was ich also brauche, ist Info, Info, Info. Und nachdem ich so etwas wie den Hauch eine Ahnung bekomme, um was es geht, nachdem ich mal etwas von WordPress gelesen habe, fühle ich mich bereit. Mein Freund richtet mir eine Subdomain ein.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten stellt sich das Ganze als nicht so schwierig heraus wie gedacht. Die Zeiten, in denen eingeschworene Nerds ihre Websites selbst programmieren mussten, sind glücklicherweise längst vorbei. Für mich gibt es schicke Bausteine, aus denen ich nur noch das passende auszuwählen brauche. Ein schickes Theme einrichten (dieses wird im Laufe meiner „Karriere“ noch häufiger gewechselt…), die ersten Bilder hochladen, und los geht’s!
Neue Reise, neue Reize
Ich habe nichts gegen den Alltagstrott. Nein, wirklich. Er ist praktisch, erholsam und nützlich. Erholsam vor allem für den Geist, der nach und nach abstumpft. Alltagstrott gibt Sicherheit.
(Auch interessant: „Wie ich ausbrechen wollte – und doch zu Hause blieb“)
Doch sobald ich die Grenzen des Landes verlasse, sobald ich neuen Eindrücken ausgesetzt bin, fühlt sich das an, als hätte jemand meine Synapsen mit neuen Strom befeuert. In meinem Kopf glühen tausend kleine Lichtlein, die Augen sind weit geöffnet und der Geist will alles in sich aufnehmen und nichts verpassen. Ich bin aufmerksam und wach.
Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Bilden Worte, Begriffe, Sätze. Manchmal wird es zu viel und ich kollabiere; dann vertage ich die sich sammelnden Geschichten auf die folgenden Tage und Wochen. Doch wenn die Reise das richtige Tempo hat, nicht zu langsam und nicht zu schnell, dann fügen sich die Fäden zu einem Ganzen, zu einer Geschichte.
Wenn mich Worte überfluten
Das Schreiben des Blogs entstand aus reinem Bedürfnis heraus. Um den Kopf zu leeren, wieder auf Resett zu drücken. Ein Neustart. Ich hätte sonst womöglich Tagebuch geschrieben, weiterhin Bilder in mein Fotoalbum geklebt (ganz Oldschool) oder mir sonstwie Notizen gemacht. Es ist wie ein brodelnder Kessel, all das Neue, und es ist zu wertvoll, um vergessen zu werden.
Und ein bisschen möchte ich noch immer konservieren. Einen Augenblick wie diesen, wenn meine Füße fremden Boden berühren, für immer halten – ein Ding der Unmöglichkeit.
Reisen und Social Media – nur die Suche nach Likes?
Reisenden wird oft vorgeworfen, das Umherirren in der Welt diene lediglich dazu, Punkte in Form von Likes und somit soziale Anerkennung zu sammeln. Und in vielen Fällen mag das auch stimmen. Doch je mehr Blogs ich so lese, umso klarer zeichnet sich das Bild des reflektierten Bloggers ab. Des Bloggers, der reist um des Reisens willen. Der die Frage: warum reise ich? Vielleicht nicht aus dem Stegreif beantworten könnte. Für den das Reisen mit der Suche nach Anerkennung nicht viel zu tun hat. Vielleicht mit der Suche nach sich selbst.
Also, für mich ist eines klar: ich würde auch dann reisen, wenn kein Mensch davon erführe. Ich würde Tagebuch schreiben. An neuen Orten bin ich randvoll mit Gefühlen, Gedanken und Emotionen, und die müssen raus. Der Blog ist nur ein Kanal für all das; wie ein Ventil in einem zu vollen Luftballon. Social Media und das Mitteilen anderen empfinde ich als zweitrangig, die Sucht nach Likes hat sich bei mir noch nie so richtig entwickelt. Vielleicht weil ich schon immer andere Dinge spannender fand als die Allgemeinheit, wenn man denn von so einer sprechen kann. Andere Reiseziele als angesagt sind. Je eher ein Reiseziel zum Trend wird, umso mehr ziehe ich mich zurück. Länder, in die die Welt will, reizen mich nicht mehr. Du willst hin, alle wollen hin? Ich bin raus.
Die Sache mit Social Media ist auch die: je mehr Zeit man damit verbringt, umso weniger bleibt einem an Ort und Stelle, um die Realität zu genießen. Ich sehe Menschen, die so beschäftigt damit sind, auf ihren Bildern gut auszusehen, dass sie vergessen, die Welt um sie herum wirklich wahrzunehmen. Man kann nicht alles durch eine komprimierende Linse betrachten. Irgendwann muss man auch seine eigenen Augen benutzen. Seine eigenen Sinne. Ist es wirklich so wichtig, ob die Selfies vor dem Eifelturm zeitgleich auf Insta landen?
Tausende Menschen machen tausende gleiche Bilder, tausend Gestalten in kopierten Posen.
Warum spielt also Social Media keine große Rolle? Weil man heutzutage mit einer Reise, fast gleich, wohin, niemanden mehr aus den Socken haut. Doch für mich selbst ist es etwas Besonderes. Daher der Blog.
Ebenso, wenn nicht sogar noch kritischer, nimmtsetzt sich Patrick auf seinem Blog Free Your Family mit Facebook auseinander:
„Zumal Facebook nur daran interessiert ist, die Nutzer auf Facebook zu halten. Unbezahlte Links nach draußen zu irgendwelchen Blogs sind das Letzte, was dieses „Soziale Netzwerk“ haben will. Deswegen gibt’s für solche Posts auch keine „Sichtbarkeit“.“
Ich kann dem – aus eigener Erfahrung – nur zustimmen.
(Auch interessant: „Warum ich an Blogparaden teilnehme?“)
Mein Blog – mein ganz persönlicher Spielplatz
Denn hier kann ich mich austoben, meine Spielwiese nach Belieben ausgestalten. Ein Vorteil, wenn man nicht für Geld bloggt. Angebote, ins Geschäftliche einzusteigen, habe ich bisher konsequent ausgeschlagen. Nicht, dass besonders viele kamen, dafür reicht meine Reichweite nicht (siehe auch: Reisen und Social Media).
Ich habe einen Job, einen guten noch dazu (siehe auch: „Wie verbinde ich Arbeit und Reisen?). Und das Geschreibsel hier ist meine ganz persönliche Freiheit. Ich kann politisch sein (oder auch nicht), Themen tiefer ergründen (oder an der Oberfläche kratzen), schere mich nicht um SEO (und werde trotzdem gefunden). Ich kann toben und leise sein, die Richtung, in die die Reise geht, bestimme ich allein. In meinem Ordner mit dem Titel „Entwürfe“ schwirren -zig Gedanken, Ideen, Satzfetzen und Anregungen. Über Tipps mit Titeln wie: „Wie motiviere ich mich zum Bloggen“ oder „Wie neue Ideen bekommen“ kann ich nur müde lächeln. Die Ideen drängen sich zu tausenden in meinem Kopf. Und es sieht noch lange nicht nach einem Stillstand aus.
Etwas, das bleibt
Sorgfältig wird in schöner Regelmäßigkeit ein Backup gemacht. Denn alles, was der Blog enthält, all die Gedanken und Erinnerungen an meine Reisen, all das hat einen äußerst sentimentalen Wert für mich. Würde all das plötzlich verschwinden, wäre es ein herber Schlag. All die Reisegeschichten, die Eindrücke, noch so frisch in Worte und Sätze gefasst, würde ich kaum noch einmal so aufschreiben können.
Im Frühjahr 2020 hat es mir die Seite zerschossen. Die Welt plagte sich mit Corona – ich hingegen mit meinem ganz persönlichen Virus. Die meisten Artikel konnten wiederhergestellt werden. Das Problem war: die letzten vier oder fünf Backups waren schon verseucht, ehe wir es merkten. Es war viel Arbeit, alles wieder herzustellen; bei einigen der Kommentare klappte dies leider nicht mehr. Doch wäre auch nur ein Artikel mit seinem Inhalt komplett weg, käme das einer mittleren Katastrophe gleich.
Vielen Bloggern geht es ähnlich, wie Henning mit seinem Henning Uhle Blog. Irgendwie sieht man jeden Beitrag als einen Teil von sich selbst an. Zitat Ende. Schön gesagt, Henning.
Ich plane einen Ausdruck der Inhalte. So ganz Oldschool, auf Papier – vielleicht auch gebunden. Die wichtigsten Destinationen auf einen Blick, um es sich ins Regal zu stellen. Ich möchte etwas haben, was noch lange da ist. Wenn ich mit meinen achtzig Jahren eventuell mal kürzer trete, wenn ich als verschrumpelte und kackfreche alte Schachtel Zigarre rauchend und Scotch trinkend in meinem Ohrensessel hocke, umgeben von unzähligen Reisebändern, dann will ich meine von Altersflecken bedeckte, dürre Hand ausstrecken, ins Regal greifen und sagen können: hier. Das sind meine Geschichten.
Einen passenden Beitrag zu diesem Thema schrieb Inga von Wanderlustig. Auf ihrem Blog beschreibt die Autorin ihre Motivation zum Bloggen und setzt sich mit ihrer aktuellen Situation als Reiseblogger in Zeiten von Corona auseinander.
Die liebe Ulrike von Bambooblog hat bereits viel gesehen und viel erlebt. In ihrem Blog mit Schwerpunkt China schreibt sie über ihre vielen, langen Asienreisen sowie ihre Zeit in China. Vor kurzem wurde der Bambooblog sieben Jahre alt. In ihrem Jubiläumsbeitrag „Warum ich einen Blog schreibe?“ erläutert sie die Beweggründe hinter ihrem Blog.
Und dann wäre da noch der Beitrag vom Peter auf seinem Nerd-O-Mania Blog: Der Blogger – Influencer der Intelligenten oder eine vom Aussterben bedrohte Art? Mit beißendem Humor beschreibt er seine Beobachtungen – ach, das müsst ihr einfach lesen…
Und Inka von Blickgewinkelt sagt euch in ihrem – zugegeben schon etwas älterem – Artikel, warum sie trotz Kooperationen aus Leidenschaft bloggt und wieso ihr missionarische Reise-um-die-welt-und-verbessere-dein-Leben-Blogs auf die Nerven gehen…
Warum blogge ich? Diese Frage habe nicht nur ich mir gestellt. Auch Gabriela auf Reisen hat sich mit dem Thema in ihrem Beitrag beschäftigt. In „20 Fragen zu: Warum blogge ich?“ Erklärt sie uns die Hintergründe.
Und noch ein ganz toller Beitrag von „Notizen am Rande„. „Wer bloggt, denkt nach und rotzt keine blödsinnigen Schnellschüsse ins Netz.“ Toller Satz. Ich würde nichts dran ändern.
Liebe Kasia,
ich bin zwar keine Reiseblogger:in, aber ich schreibe über digitales Hotelmanagement und gebe mein Wissen über verschiedene Themen an meine Leser:innen weiter. Das mache ich seit vier Jahren für meine Herzensbranche.
Du hast einen wunderbaren Text geschrieben und ich hab deine Leidenschaft fürs Bloggen und Schreiben gefühlt! So geht es mir auch. Ich schreibe um des Schreibens Willen. Besonders gefallen hat mir „Kreativität braucht einen Kanal“. Das trifft es genau!
Liebe Grüße
Valerie
Liebe Valerie, vielen Dank für deinen lieben Kommentar 🙂 ich denke, wenn man etwas gerne macht, aus einem inneren Bedürfnis heraus, und sich dabei nicht unter Druck setzt, dann spürt man das auch im Text. Und je öfter man schreibt (weil es Spaß macht), umso mehr Erfahrung ist vorhanden, und umso zufriedener ist man mit sich selbst 😉
Hab einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Kasia
[…] gab schon unzählige Artikel darüber, warum Blogger bloggen. In meinem Beitrag „Warum blogge ich“ zähle ich meine persönlichen Gründe dafür auf und erzähle euch, wie ich zum Bloggen […]
Liebe Kasia,
warum blogge ich? Wie schön, dass Du darüber geschrieben hast. Manchmal ist es einfach gut, sich selbst zu hinterfragen oder mal drüber nachzudenken. Andreas von reisewut.com hat mich das auch schon mal gefragt und auch für mich war es gut, mal drüber nachzudenken.
https://reiseblog.gabrielaaufreisen.de/20-fragen-zu-warum-blogge-ich/
Tolle Idee, die Du da hast, Deine Blogbeiträge in ein Buch zu binden.
Meine Enkel haben mir zu Weihnachten ein Buch geschenkt, das ich nun füllen soll. Es heißt „Oma erzähl mal“. Da wird mir vielleicht auch mein Blog ein wenig helfen oder „oldschool“ meine vielen Fotoalben, gefüllt mit Erinnerungen aus unzähligen Reisen in 85 Länder und auf alle Kontinente.
Ich wünsche Dir, dass Dein Buch irgendwann ganz dick ist und Du viele Erinnerungen dort zu Papier bekommst. Viel Spaß dabei und auch bei Deinem Blog!
Ganz liebe Grüße
Gabriela
Liebe Gabriela,
Vielen Dank für den Link, ich werde ihn bei mir im Beitrag einbinden 🙂
Das mit dem dicken Buch ist eine tolle Idee von deinen Enkeln. Mit so vielen Reisen hast du mehr als genügend „Material“, um sie zu füllen. Ich sehe mich im Alter von einer Schar Enkel umringt, die gespannt lauschen, aber dafür hätte ich erstmal für die passenden Kinder sorgen müssen… 😉 Na macht nichts, vielleicht werde ich einfach nur eine dieser seltsamen, rebellisch-berüchtigten alten Tanten sein, die auf die Kinder von Verwandten aufpassen und sie dabei für das bürgerliche Leben verderben… *grins…*
Jetzt pausiert zwar das Reisen, aber ich halte das alles für einen vorübergehenden Zustand. Und dann? Dann gehts weiter…
Liebe Grüße
Kasia
[…] “Die Sache mit Social Media ist auch die: je mehr Zeit man damit verbringt, umso weniger bleibt einem an Ort und Stelle, um die Realität zu genießen. Ich sehe Menschen, die so beschäftigt damit sind, auf ihren Bildern gut auszusehen, dass sie vergessen, die Welt um sie herum wirklich wahrzunehmen.” – Kasia von windrose.rocks in ihrem Blogpost “Warum blogge ich? – Eine kurze Geschichte meines Blogs” […]
Hallo Kasia,
wieder einmal ein wunderschöner und wirklich interessanter Artikel. Mit Vielem kann ich mich komplett identifizieren. Auch bei mir ist der Blog eine Art Reisetagebuch. Durch den Blog bringe ich Struktur und Regelmässigkeit hinein, für mich alleine wäre ich weniger fokussiert.
Sehr interessant fand ich Deinen Punkt, dass es auch Zeit braucht die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten. Im letzten Jahr hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich mal zwei Tage in einem dunklen Raum verbringen muss um all die vielen Bilder und Eindrücke zu verarbeiten. Dieses Jahr gehen wir es etwas langsamer an, was ich viel schöner finde. (Nicht falsch verstehen: dass soll keine Beschwerde oder Klage sein, ich weis wie glücklich wir uns schätzen könne diese Leben zu führen).
Man merkt dass Du schon lange schreibst. Dein Schreibstil ist wirklich besonders. Man liest es einfach gerne.
Liebe Annemarie,
vielen Dank für das Lob, ich habe mich sehr gefreut! Schön, dass dir mein Schreibstil gefällt.
Ich kenne das, wenn einen auf der Reise mal die Eindrücke überfluten und man erst einmal Zeit zum Verarbeiten bräuchte. Alles, was danach kommt, bleibt nur noch oberflächlich hängen, weil man nicht mehr imstande ist, viel mehr aufzunehmen. Dieser Punkt ist bei mir ziemlich schnell erreicht, deswegen versuche ich langsam zu reisen bzw. länger an einem Ort zu bleiben. Das verträgt sich leider nicht immer mit den 28 Tagen Urlaub im Jahr… Aber so ist mir das lieber – lieber nicht dauernd unterwegs sein, so dass das Reisen noch immer was Besonderes bleiben kann und nicht zum Alltag verkommt. Und der Alltag, ja, der ist auch wichtig. Routinierte Abläufe helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen, alle neuen Eindrücke zu verarbeiten.
Ich wünsche dir (und uns allen) noch viele schöne Reisen!
Liebe Grüße
Kasia
Vielen Dank, ich bin wirklich froh dass Du diesen Punkt erwähnt hast. Die anderen haben immer über mich gelacht, wenn ich gesagt habe dass ich Zeit brauche um das Ganze bewusst wahrzunehmen und zu verarbeiten ?
Ja, aber dafür braucht man doch Zeit… Man muss doch mit seinen ganzen Empfindungen irgendwohin… ? Ich finde es bemerkenswert, dass es Menschen gibt, die da ziemlich „auf Zack“ sind – wobei ich bei vielen Bloggern, die länger am Stück unterwegs waren, eine gewisse „Reisemüdigkeit“ herausgelesen habe. Meiner Erfahrung nach gibt sich das wieder, wenn man eine Zeit lang in der gewohnten Umgebung ist. Also keine Sorge – du bist nicht alleine 😉
Liebe Grüße
Kasia
[…] Warum blogge ich? Eine kurze Geschichte meines Blogs […]
schöne erklärt deine Einstellung zur Bloggerei ! Blog ein Medium von gestern ? Das passt ja gerade zu meinem Beitrag vor ein paar Tagen !
Warum blogge ich ? Kann ich dir sagen ! Mein Sohn hier der Link
https://kuhnograph-blog.com/
hatte schon 2015 einen Blog der eigentlich sehr erfolgreich ist und zwar in der Richtung dass er die Fotografie zu seinem Nebenberuf machte. Er konnte sich vor Aufträge kaum mehr retten bis Corona kam aber das ist ein andres Thema.
Fotografiert ( nein geknipst ) habe ich schon immer. Er brachte mich auf die Idee selbst einen Blog zu gestalten und in dieses Medium einzusteigen. Er brauchte aber auch Überredungskunst es zu tun ! Also es im Januar 2016 soweit war wurde also Mannisfotobude geboren.
Wie macht man sich bekannt war meine erste Sorge bze. Gedanke. Auf Reader Schlagwörter eingegeben die so ungefähr meinen Interessen entsprachen und dort kommentiert und Likes vergeben. So gewann ich in kürzester Zeit Follower. Ich war richtig stolz !
Ich war noch nie ein großer Leser habe nie Bücher verschlungen somit immer nur an Fotos und Bilder gefreut. Dies war so und wird sich auch nicht ändern ! Texte interessieren mich nur zweitrangig und deshalb sind meine auch immer sehr kurz gehalten. Ich behaupte kurz und knackig geht auch ! Ich muss auch nicht wissen was jemand gegessen hat, das interessiert mich nicht oder wann jemand morgens aufgestanden ist . Ich akzeptiere es aber weil es für denjenigen wichtig ist und einen Stellenwert hat , sonst würde er es nicht schreiben ! Ich muss es aber nicht tun !
Du hast geschrieben, es ist jedem sein eigener Blog und da stimme ich dir auch zu 100 % zu.
Der eine schreibt über Reisen, der andere über Gefühle und Gedanken, der nächste über Kochrezepte und ich eben über meine Erlebnisse im Urlaub und in der näheren Umgebung untermalt mit meiner Meinung nach mit schönen Fotos. Habe auch schon mitbekommen das andere Blogger die in der Gegend wohnen meine Touren ebenfalls gelaufen sind die sie ohne meinen Beitrag nicht kannten. Das freut mich !
Ich habe kein Interesse Menschen zu fotografieren das war nie mein Ding, da sollen sich andere austoben.
Natürlich habe ich tolle Motive im Kopf ( weltweit ) aber ich kann nicht um die Erde reisen um diese Motive zu fotografieren. Oft denke ich , da war jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schon hat man mit ein bisschen Grundwissen ein mega tolles Foto. Ich muss mich also an dem orientieren was mir vor die Linse kommt und ich bin da immer bemüht das beste daraus zu machen.
Also nun aber wieder zur Bloggerei ! Ich blogge sehr gerne, nutze aber auch Instagram wie du ja selber auch. Instagram ist unpersönlich und benötigt viel weniger Zeit wie bloggen. Dafür hat man einen größeren Bekanntheitsgrad.
Bereuen tue ich meine Bloggerei nicht, im Gegenteil es sind auch schon persönliche Kontakte entstanden und die waren immer interessant !
Fazit: der Blog hat seine Daseinsberechtigung keine Frage und ich sehe ihn auch als ein digitales Fotobuch für mich selbst !!! LG Manni
Hallo lieber Manni,
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!
Ich habe mir die Webseite von deinem Sohn angesehen. Die Fotos sind wunderbar! Jedes einzelne hat einfach was, eine ganz besondere Atmosphäre.
Ich finde, du musst es nicht bedauern, dass du nicht an die Malediven oder sonstwo hinkommst, das ist für gute Aufnahmen gar nicht notwendig. Tolle Destinationen „abzulichten“ kann jeder Tourist; ein guter Fotograf setzt scheinbar alltägliche Orte neu in Szene. Klar sind Motive wichtig, doch dass man für tolle Bilder weit weg fahren muss, halte ich für ein Gerücht.
Instagram ist mit einem Blog nicht vergleichbar. Blogs werden normalerweise mit viel Liebe geführt. Und ein guter Text in einem Blog ist in der Regel auch keine Aneinanderreihung an Belanglosigkeiten wie solche, wann man aufgestanden ist oder was man gegessen hat. Es gibt aber Menschen, die lieber Bilder schauen. Wie meine Mutter zum Beispiel. Wenn ich sie frage: na, hast du meinen Beitrag gelesen, sagt sie, nö, aber die Bilder habe ich mir angeguckt. So kanns auch gehen.
Und klar, das Netzwerken ist wichtig. Zum einem für den Bekanntheitsgrad, zum anderen einfach, weil es Spaß macht, sich auszutauschen. Zu wissen, was andere denken. Sich auch mal mit kritischen Gedanken auseinanderzusetzen. Das Miteinander ist so wichtig. Auch dafür ist so ein Blog gut… 🙂
Liebe Grüße
Kasia
danke Kasia und ich setze mich mit deiner Mutter Seite an Seite auf den Sofa ! Wir würden uns bestens verstehen und über Fotos diskutieren !
Nein das passt schon alles wie es ist !
ps: Ich lese schon die Beiträge so ist es nun auch nicht, solange es micht nicht langweilt (Beispiele habe ich ja aufgeführt ).
Also grüß die Mama von mir !!! LG Manni
Lach, vielen lieben Dank!
Ich werde meiner Mama Grüße ausrichten, sie ist tatsächlich Foto- und Video-Fan. Da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Anforderungen der Menschen an ein Blog sein können.
Pass auf dich auf und noch alles Gute!
Liebe Grüße
Kasia
genau Mama soll sich mal an meinen Blog wenden da gibt es nicht viel zu lesen und künftig lasse ich den Hinweis auf die DSGVO auch noch weg, dann ist es noch weniger !!!
LG Manni und klar man muss auch sich aufpassen
Mich hat das mit der DSGVO noch nie gestört, muss ich sagen.
Ich werde ihr mal den Link von dir geben 😉
Liebe Grüße
Kasia
nein das war natürlich Spaß aber gut wenn sie mal Langeweile hat kann sie mal vorbeischauen ! Mich würde es freuen und berichte mir aber dann auch darüber !
Das mache ich 😉
Lg Kasia
Ein wunderbarer Artikel, Kasia! Ich kann vielen Reiseblogs nicht allzu viel abgewinnen. Und all der Kram, wie man effektiver bloggen kann, entlockt mir auch eher nur ein Lächeln. Aber dein Artikel gefällt mir gut.
Ja, man kann durchaus einen ganzen Blog ausdrucken und sich ins Regal stellen. Das wären bei mir über 5300 Artikel, meistens mit viel Text. Ich sehe jeden Artikel als ein Stück von mir an. Ich glaube, das ist das Wunderliche an uns Bloggern. 🙂
Du hast ja auch an der Blogparade von der Meike teilgenommen. Ich hab da ebenfalls was dazu beigetragen. Und ich denke, jeder Mensch mit einem Blog könnte etwas dazu sagen.
Das da ist übrigens mein Machwerk dazu:
https://www.henning-uhle.eu/informatik/wordpress-und-bloggen/blog-oder-schrott-relikte-im-neuland
Hallo Hennig,
vielen Dank für das Lob. Es freut mich, dass ich dich selbst über thematische Grenzen hinweg begeistern konnte.
Ich kenne es gut, dieses Gefühl, das man bei seinen Beiträgen hat, die ja irgendwo eine ganz persönliche „Schöpfung“ sind. Schließlich gießt man hier seinen Kopfinhalt „auf Papier“, und jeder Beitrag spiegelt auch über Jahre die derzeitige Situation, Einstellung und Sichtweise eines Bloggers. Deshalb hadere ich auch mit dem Nachbearbeiten mancher älteren Artikel.
Dein „Machwerk“ (grins…) habe ich gelesen. Ich denke, hot wäre zu viel gesagt, aber Schrott noch lange nicht.. da gibt es so viel dazwischen. Vielleicht sind Blogs bald retro. Wer weiß?
Liebe Grüße
Kasia
Liebe Kasia, danke für die Einblicke in Dein Bloggen! Schöne Idee, dass Du Dich mit Deinen Reisebüchern umgeben willst. Du hast ja noch viel Zeit bis zum 80.! Ich bin mit meinen 65 Jahren eher beim Loslassen. Aber natürlich lege ich großen Wert auf umfangreiche Sicherungen. Nur vom Papier nehme ich langsam Abschied..
Liebe Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
ich begleite dich auf deinem Blog schon eine Weile und habe bereits festgestellt, dass du zufrieden bist und bereit, dich zurück zu lehnen bzw. auf China zu konzentrieren. Du hast aus deinem Leben auch so viel zu erzählen! Natürlich möchte man da seine Gedanken und Erlebnisse festhalten. Da bin ich, muss ich gestehen, sehr retro gestrickt. Ich brauche da was zum Anfassen. Vielleicht bebildert…
Liebe Grüße
Kasia
P.S. Das mit dem Kommentierkästchen haben wir noch nicht hingekriegt, aber ich arbeite dran 😉
Schön beschrieben ! Zum Thema habe ich auch schon gepostet, zuletzt hier: https://wanderlustig2019.wordpress.com/2020/07/23/bloggen-in-corona-zeiten-bloggen-in-corona-times/
Vielen Dank! Ich werde mir deinen Post gleich mal durchlesen. Es ist immer wieder spannend, die Beweggründe und die Sicht anderer bloggender kennen zu lernen.
Liebe Grüße
Kasia
Hi Kasia,
toller Beitrag – weil er emotional ist, anders ist , persönlich ist…
Ich mag deinen Schreibstil, bei dem man quasi miterlebt, was Du denkst, und welche Gefühle Du hast. Ich glaube, diese Ansicht, wie Du sie hier schreibst, haben die wenigsten Blogger der Blogparade – weil es den „Profis“ natürlich zuerst mal um Klicks, Likes, Follower und Seitenaufrufe geht. Es geht also in Richtung „Massentierhaltung“ – man versucht es möglichst vielen Recht zu machen, verliert aber den einzelnen (vielleicht wertvolleren, als alle anderen) Menschen aus den Augen.
Ich ertappe mich selber dabei, dass ich manchmal eher unlustig bin, nach einem Vollzeitjob-Tag noch privates zu erledigen – noch weniger die virtuelle „Hausarbeit“, wie Kommentare lesen, Fragen beantworten, Spam-Ordner löschen oder Bugs fixen u.ä. (Off Topic: Wie Du vielleicht gemerkt hast gehen Likes auf meinem Blog wieder, zwar über die WP App von meinem Handy, aber ist ein Anfang – du hast also deinen goldenen Sterne..:-))
Vielleicht ist das auch das Geheimnis des Lebens und des Glücks: umgebe dich mit den wenigen Menschen, die sich für dich interessieren, nicht mit den vielen, die Dir fremd sind..
Ich werde jedenfalls hier weiterlesen!
CU
Peter
Das ist schön zu hören. Und vielen Dank für die positiven Worte. Im Grunde schreibe ich aus einem Bedürfnis heraus, mich mitzuteilen. Und weil ich eine kreative Ader habe, die irgendwohin muss. Manchmal erwische ich mich auch dabei, es möglichst vielen Recht machen zu wollen. Da schlagen zwei Herzen in einer Brust: das eine will klar Stellung beziehen (und tut es auch), das zweite möchte niemandem auf die Füße treten. Ich schätze, beides geht nicht.
Ich mag deinen Blog sehr, weil er einerseits so witzig ist, dass ich vor Lachen fast von der Couch falle, andererseits bedienst du da so viele Klischees und was du schreibst, ist so überzogen, dass man das einfach nicht ernst nehmen kann. Im positiven Sinne (es soll ja Menschen geben, die Satire für bare Münze nehmen…). Also, es jedem recht machen brauchst du definitiv nicht…
Liebe Grüße
Kasia
Ach ja, richtig, ich habe gestern gesehen, dass die Sternchen wieder gehen, dankeschön!