Frankfurt, Februar 2017
Die unmittelbare Nähe der Börse raubte mir den Atem und mein sonst täglich zur Schau getragenes Selbstbewusstsein schrumpfte mit jedem Schritt. Ich war voller Ehrfurcht – und gleichzeitig war ich fasziniert; ungeheuer fasziniert.
Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, doch beim Anblick der Frankfurter Skyline spüre ich immer so ein Kribbeln im Bauch. Frankfurt ist mir nicht unbekannt, nein; doch nach all den Jahren immer noch gleichermaßen faszinierend und so vermutlich einmalig in Deutschland – mit einer Skyline, die entfernt an Manhattan erinnert. Mal stolz und glitzernd in der Sonne, mal in diffuses Licht getaucht, dann wieder dunkel am orangenen Himmel beim Sonnenuntergang; jedes Mal wenn ich über die A5 fahre und mein Blick zur Seite wandert, jedes einzelne Mal bin ich voller Bewunderung für das Schöne und Erhabene, das sich meinen Augen hier bietet.
Ich weiß noch, als ich zum ersten Mal in Mainhattan stand, inmitten der zum Himmel aufragenden, auf Hochglanz polierten verglasten Fassaden und mir den Kopf verdrehte, um zu sehen, bis wohin die Türme denn reichen; wie Männer in dunklen Anzügen und Frauen in Business Look eiligen Schrittes an mir vorbei liefen mit hochkonzentrierten, wichtig aussehenden Mienen und nicht minder wichtig aussehenden, schwarzen Aktentaschen – wie klein und fehl am Platze kam ich mir da vor.
Hier – ja, hier pulsiert das Leben, hier geht’s um die ganz wichtigen Dinge, hier spielen die ganz großen Buben mit. Die unmittelbare Nähe der Börse raubte mir den Atem und mein sonst täglich zur Schau getragenes Selbstbewusstsein schrumpfte mit jedem Schritt. Ich war voller Ehrfurcht – und gleichzeitig war ich fasziniert; ungeheuer fasziniert.
Das war vor einigen Jahren, doch seitdem hat sich für mich nichts geändert. Immer noch verdrehe ich mir im Auto den Hals, immer noch stockt mir der Atem und immer noch erliege ich, fasziniert wie eh und je, der kribbelnden Illusion von Ruhm, Macht und Geld.
Heute habe ich hier für Euch Aufnahmen der Stadt und eine Auflistung der besten Plätze, von wo aus Ihr die Frankfurter Skyline bei Tag und bei Abend während der Blauen Stunde fotografieren könnt. Viel Spaß.
Wie in fast allen Großstädten ist das Parken in Zentrum von Frankfurt schon an sich ein kleines Abenteuer. Wir lassen das Auto daher ohne viel drum rum in einem Parkhaus stehen und machen uns auf zum Eisernen Steg, der Brücke, von welcher aus die meisten der hier zu sehenden Aufnahmen entstanden sind.
Es ist kalt. Der Tag brachte zwar wundervoll sonniges Wetter mit sich; nichtsdestotrotz will der vergehende Sonnenschein nicht über die ungemütliche Januarkälte hinwegtäuschen. Ich habe zwar mein Stativ dabei, doch auf der Brücke angekommen lasse ich es in der Tasche liegen – zu viele Menschen drängen auf dem schmalen Bürgersteig an mir vorbei.
Die Sonne sinkt, die Farben verblassen in dieser einzigartig kühlen blau- und rosa Pastellkombination, wie sie nur der Winter zaubern kann. Eine Fähre zieht vorbei und zerstört die glatte Oberfläche, in der sich bis zu diesem Augenblick die anmutig schlanken Häuser der Skyline spiegelten. Ein Flugzeug zieht vorbei, glühend in den letzten Strahlen wirkt es oben am Himmel fast wie ein Stern. Eine Schar Vögel umkreist die Wolkenkratzer und verschwindet aus meinem Blickfeld; die Sonnenkugel sieht rosa, ätherisch; fast schon belanglos aus. Sie ist noch da – doch vermag ihr Schein nichts mehr zu erhellen, niemanden mehr zu wärmen. Wir laufen runter zur Alten Brücke.
Ein Straßenmusiker sitzt auf der Brücke und spielt Saxofon. Die Dunkelheit bricht an. Am Geländer der Brücke hängen kettenweise die unweigerlich unnötigen Liebesbeweise diverser Pärchen aus aller Welt – Schlösser in allen Größen, Farben und Formen. Wie viele der so geschlossenen Beziehungen wohl noch am Laufen sind?
Zugegeben – hier ist es stimmungsvoll. Die Lichter der Alten Brücke gehen an, das Licht im Westen erlischt. Wolkenkratzer leuchten und vermitteln Geschäftigkeit bis in den späten Abend hinein. Immer mehr Besucher drängen an mir vorbei, genießen die Aussicht; eine Gruppe Japaner läuft mir vor die Kamera. Die Klänge des Saxofon rieseln in mein Ohr.
Ich habe Frankfurt immer als beeindruckend, erhaben und unnahbar empfunden; nie hätte ich gedacht, dass es auch schön sein kann.
Ich weiß; es wird Zeit, nach Hause zu gehen. Stefan ist schon vorgelaufen und wartet am anderen Ende der Brücke auf mich. Obwohl ich gerade jetzt gut und gerne hier bleiben könnte.
Ich spüre auch die Kälte nicht mehr.
Die besten Standorte, um die Frankfurter Skyline aufs Bild zu bannen:
- Maintower (Kostenpunkt: 6,50 Euro/Erwachsener)
- Frankfurter Dom (3 Euro/Person)
- Osthafenbrücke
- Flößerbrücke
- Eiserne Steg
- Alte Brücke
Inspiriert von fototante.de
Weitere Bildgalerien von Frankfurt findet Ihr hier…
genau hier möchte ich mal Abends die Fotos machen ! Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr mal !!!
Das ist ein sehr schöner, lohnender Fotospot 🙂