Düsseldorf, März 2014
Geschichte und Moderne treffen hier aufeinander und zeigen uns, dass eine Stadt sowohl schick als auch romantisch sein kann. Viel Beton und Stahl, glänzende Fassaden erheben sich zum stahlgrauen Himmel empor. Der historische Baustil stört sich nicht an der modernen Hochglanzarchitektur, ganz im Gegenteil: Dies ergibt eine wunderbare, harmonische Symbiose.
Die Suite
„Ach was.“ Wir hatten die Zimmernummer inzwischen gefunden und ich ziehe beherzt die Karte durch den Schlitz. „Das wird wohl so eine Redewendung gewesen sein, oder glaubst du etwa, dass wir hier eine Suite bekommen?“ Die Tür geht auf, wir stehen im Türrahmen, verwirrt, an einen Irrtum denkend. Bis mich Ninas klare Stimme wieder in die Wirklichkeit zurückholt: „Kasi… das hier ist eine Suite!“
Ayhan, die dritte…
Ninas Konsulat, nämlich die der Niederlande, hat seinen Sitz in Düsseldorf. Sie und ihre Schwester wuchsen in Deutschland auf, jedoch hat Nina die holländische Staatsbürgerschaft. Also heißt es nun für sie, nach Düsseldorf zu pilgern und ihren Pass neu zu beantragen. Die Frage ist nur, ob sie ihn dann auch gleich bekäme… Und da ich selbst noch nie in Düsseldorf war, nehme ich mir kurzerhand frei und fahre mit.
So sitzen wir also ein drittes Mal im Wormser Reisebüro Ayhan gegenüber und buchen… Düsseldorf – ICE-Verbindung mit Hotel für eine Nacht. Er hat uns einen Super-Sparpreis rausgesucht, wie wir es alleine im Internet nie auf die Beine gestellt hätten; Hotel und Zug, ohne Zugbindung, zu einem Preis, bei dem die Deutsche Bahn verschämt zur Seite geschaut hätte.
So sitzen wir also eines schönen Morgens entspannt im ICE nach Düsseldorf, unsere Trollis auf den Ablagen über unseren Köpfen verstaut. Die Welt vor dem kleinen, runden Fenster zieht an uns vorbei, während wir, noch müde vom frühen Aufstehen, über Gott und die Welt quatschen.
Schon am Mannheimer Hbf. beobachten wir neidisch all die Berufspendler in ihren eleganten Anzügen und schicken, schwarzen Köfferchen auf Rädern und stellen uns vor, eine von ihnen zu sein, genauso wichtig und in Eile. Um dieses Gefühl vollkommen zu machen, trage ich zu meinen dunklen Jeans eine elegante weiße Bluse und schicke Absatzschuhe. Da soll es einer wagen, zu behaupten, wir gehörten nicht dazu…!
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof angekommen steigen wir mit unseren Köfferchen in die Bahn um. Wir fahren noch ein paar Stationen, bis wir im richtigen Viertel der Stadt ankommen. Und dann stehen wir davor: das 4 Sterne gekürte Hotel Villa Viktoria. Die nette Dame am Empfang überreicht uns die Karten. Nach ein paar allgemeinen Infos zu den Frühstückszeiten und der Lage des Frühstücksraumes sagt sie zu uns: „Ihre Suite ist soweit, Sie können schon nach oben gehen, wenn Sie möchten.“
Unser Zimmer liegt im dritten Stock. Als wir, oben angekommen, den Aufzug verlassen und durch den mit Teppichboden gepolsterten Korridor laufen, der alle Geräusche schluckt, da sagt Nina zu mir: „Du, Kasi, sie sagte doch eben etwas von einer Suite… oder?“ Mit einem prüfenden Blick streifen wir alle Türen auf der Suche nach unserer Zimmernummer, während wir die schier endlos scheinenden Gänge entlang schleichen. „Ach was.“ Wir hatten die Zimmernummer inzwischen gefunden und ich ziehe beherzt die Karte durch den Schlitz. „Das wird wohl so eine Redewendung gewesen sein, oder glaubst du etwa, dass wir hier eine Suite bekommen?“ Die Tür geht auf, wir stehen im Türrahmen, verwirrt, an einen Irrtum denkend. Bis mich Ninas klare Stimme wieder in die Wirklichkeit zurückholt: „Kasi… das hier ist eine Suite!“
Wir treten ein, schauen uns um. Der Raum ist riesig. Unser „Zimmer“ besteht aus einem großzügigen Aufenthaltsraum mit Couchtisch und einer Couch, versehen, ein paar Meter weiter ein langer Esstisch, auf dem ein Wasserkocher und verschiedene Teesorten zum Verbleiben einladen, und links davon, praktisch genau um die Ecke hinter einem großen Kleiderschrank verborgen ist ein riesiges, gemütliches Polsterbett untergebracht.
Es dauert ein paar Augenblicke, bis wir endlich begreifen, dass das ganze wirklich für uns gedacht ist. Gut gemacht, Ayhan! Wir quietschen und lachen, ich drehe mich ein paar Mal um mich selbst und Nina lässt sich auf die bequeme Couch fallen. Der Raum ist mit Rattanmöbeln ausgestattet, was ihn gemütlich und warm erscheinen lässt. Ich schaute nach der Minibar; auch wenn wir sie nicht antasten würden – versteckt in einem Sideboard darf sie natürlich nicht fehlen.
Im Bad wartet ein kleines, lachendes Quietsche-Entchen auf uns, einen weißen Turban auf dem gelben Köpfchen. Und natürlich gibt es zu dem Quietsche-Entchen eine Badewanne dazu.
Wir haben den Tag noch vor uns, also lassen wir es gemütlich angehen. Zuallererst setz Nina einen Tee an und wir setzen uns an den langen Tisch. Es zwickt mich zwar ein wenig; die Neugier auf die Stadt treibt mich an, um endlich alles zu sehen, doch ich rufe mich zur Ordnung. Wir haben frei und wir haben Zeit.
Ca. zwei Stunden später, am Nachmittag gegen drei, gehen wir dann los; unsere Köfferchen können wir nun getrost im Hotelzimmer lassen, und nun fahren wir, ohne irgend etwas, was uns hinderlich sein könnte, die paar Stationen mit der Bahn wieder zurück in Richtung Düsseldorfer Innenstadt.
Geschichte und Moderne treffen hier aufeinander und zeigen uns, dass eine Stadt sowohl schick wie auch romantisch sein kann. Viel Beton und Stahl, glänzende Fassaden erheben sich zum stahlgrauen Himmel empor. Während wir durch die Stadt laufen, hebe ich immer wieder meine Kamera ans Gesicht. Da ich mich bei meinen letzten Besichtigungstouren am Fachwerk schon satt gesehen hatte, ist das hier eine willkommene Abwechselung. Langsam schlendern wir die Straßen entlang, und während ich nebenbei fotografiere, plaudern wir über dies und über jenes. Über Familie. Über Männer. Über unser beider Männer.
An einer Mauer, die die Straße vom Ufer des Rheins trennt, setzen wir uns im Schatten der Bäume mit dem Blick auf die Promenade, das Wasser, die spazierenden Menschen und die grauen Brücken in der ferne, die die beiden Stadtteile miteinander verbinden. Ich hole meine Zigarillos raus. „Magst du eine?“ „Ja, gerne.“ Die Zigarillos sind mein Synonym für Entspannung, einen guten Ausblick, einen Moment, den es zu genießen gilt. Das schöne Leben selbst. Jetzt rauchen wir auch, und kommen zur Ruhe. Bewusst meiden wir es, von unserer Angst vor dem Morgen zu sprechen. Morgen war Ninas Termin beim Konsulat, es muss alles gut gehen. Dafür gibt es gar keine Alternative. Im Zweifelsfalle würde ich die Reise auch alleine antreten, doch Lust darauf habe ich wenig.
Nachdem wir geraucht hatten, setzen wir uns wieder in Bewegung in Richtung Promenade. Fähren und Handelsboote tuckern gemächlich unter den Brücken des Rheins hindurch. Zwischendurch nieselt ganz leicht der Regen – doch insgesamt ist es am Wasser an diesem Frühlingstag sehr angenehm.
Ein einsames Boot schaukelt in einer kleinen Bucht vor sich hin. Und immer wieder diese faszinierenden Gebäude – Glas, Metall. Teilweise sehen sie aus wie moderne Kunst mit ihren geschwungenen, klaren Formen; manchmal wie eine Welle, die mitten in der Bewegung tiefgefroren wurde, manchmal wie Lego-Bauklötze für Kinder; rechteckig, rund, würfelförmig, und immer kalt und glänzend. Dahinter tauchen hier und da historische Bauten auf; verschnörkelt, verziert, schön, aus rotem Stein; Kirchen mit hohen Turmspitzen, die zwischen den Häusern emporragen, Gerichtsgebäude, Museen. Und diese historisch-verspielte Baustil stört sich nicht an der modernen Hochglanzarchitektur, ganz im Gegenteil ergibt das eine wunderbare, harmonische Symbiose.
[…] Gebucht hatten wir bei unserem Lieblings-Reisebüro in Worms (wir ahnten damals noch gar nicht, wie unbeliebt sich der Betreiber während der folgenden Reisen bei uns machen würde) und die Mitarbeiter hatten mal wieder den Vogel abgeschossen: wir bekamen eine Suite. Ein riesiges Zimmer, viel Platz zum rennen, toben und Fußball spielen. Oder, wie in unserem Fall, um entzückt auf dem schalldämpfenden Teppich auf und ab zu hüpfen und dabei unkoordinierte Kreischgeräusche von uns zu geben. Hier die ganze Geschichte… […]
Auf einigen Fotos habe ich Ecken und Plätze gesehen auf denen ich auch schon stand ! Ich war früher sehr oft in Düsseldorf ( meine frührerer Arbeitgeber hatte dort die Zentrale für Deutschland angesiedelt. ) Sehr internationale Stadt mit Schwerpunkt auf Asiatisch !! Ich war damals immer im Hotel Nikko nähe vom Bahnhof ! Dort wurde mal ein mega guter Krimi gedreht mit Götz George und Gudrun Landgrebe ( Die Katze ) ! Der ist wirklich sehenswert und dieses Hotel diente damals als Filmkulisse !
Gut die Altstadt ist sehenswert und natürlich die KÖ eine der teuersten Einkaufsmeilen Deutschlands ! Also es lohnt sich mal Düsseldorf anzuschauen !!!
Hast du dort auch die längste Theke der Welt gesucht? 😉 Das tun irgendwie alle Besucher, bis sie sich irgendwann schlau machen 🙂
Also ich war mal abends im Schuhmachers in der Altstadt. Die älteste Brauerei in Düsseldorf ! Ich muss aber auch sagen dass das Altbier nicht ganz so meinem Geschmack trifft ! Ein Bier aus Bayern ist mir da lieber !!!
Ob die die längste Theke haben weiß ich nicht aber der Laden ist schon ordentlich groß !
Die „längste Theke der Welt“ ist eine Umschreibung für die Bolkenstraße in der Altstadt. Dort reihen sich über 250 Kneipen, Bars und Lokale aneinander 🙂
Ok dann weiß ich das jetzt auch ! Wo ich das jetzt gelesen habe ist mir das nicht mehr ganz so unbekannt
Und ich habe damals nach einer langen Theke gesucht… ojoj…
Blöd gelaufen sagt man doch!!