Der Alte Friedhof, Mannheim
Es ist unglaublich, wem man alles auf dem Friedhof begegnet. Nicht Insta, nicht Facebook… nein, da draußen in der echten Welt tummeln sich die wirklich interessanten Persönlichkeiten und ihre spannenden Geschichten. Streckt eure Nasen hinaus, kommt mit mir und hört sie euch an…
Es ist einer der ersten wärmeren Tage Mitte Februar, an dem die Sonne für wohlige Temperaturen sorgt, anstatt wie sonst nur gleißend am Himmel zu hängen. Ich stelle mein Auto auf der Rückseite des Mannheimer Hauptfriedhofs ab und schlendere langsam durch die sorgfältig angelegten Kieswege. Die tief liegende Wintersonne zaubert scharfe, langgezogene Schatten.
Friedhöfe sind ein toller Ort zum Spazieren. Sie sind perfekte, urig schöne Grünanlagen, die zum Entspannen einladen. Manche sind kleiner und relativ neu. Und manche, wie der Alte Friedhof in Bonn oder eben der Alte Friedhof in Mannheim, haben geheimnisvolle Winkel voller alter Gräber und grüner, moosbewachsener Steine, auf denen rostbraune Eichhörnchen hin und her eilen. Und da sie, anders als Parks und die Rheinauen, an den Wochenenden nur wenig frequentiert werden, sind sie auch nicht überlaufen. Ein Friedhof scheint vielen noch immer kein Ort zu sein, wo man freiwillig seine Zeit
verbringt: tatsächlich sehe ich vereinzelt fast nur ältere Menschen.
Dazwischen ein Teich, an dem eine Entenfamilie entlang wackelt. Die kleinen, flauschigen Flaumknäuel erinnern mich daran, dass schon bald wieder Frühling ist. Erwartungsvoll kommen die Enten auf mich zu und wollen gefüttert werden.
Fürs Enten füttern bin ich noch zu jung.
Der vor wenigen Jahren eingeweihte Garten der Geschichte macht den Besucher mit prominenten und
verdienten Persönlichkeiten bekannt. Doch mein liebster Teil des Friedhofs ist immer noch der älteste.
Die Steinmetzkunst, die in den ausdrucksstarken Skulpturen zum Vorschein kommt, ist faszinierend. Engel mit ihren ausgebreiteten Flügeln, schmerzverzerrte Gesichter, fragende Gesichter, Gesichter, die Ruhe ausstrahlen. Ein großes, stilisiertes Tor aus schwarzem Marmor, auf dem nichts geschrieben steht. „Irgendwann müssen wir alle hindurch auf die andere Seite gehen.“
Hier, im ältesten Teil der Friedhofsanlage, liegen allerlei prominente Persönlichkeiten der Mannheimer
Stadtgeschichte begraben. Die Welt der Toten ist voller Geschichten.
Eine dieser Geschichten erfahre ich rein zufällig, als ich eines der Gräber fotografiere. Das steinerne Gesicht des Mannes auf dem Grab ist so ausdrucksstark, dass ich unwillkürlich stehen bleibe. Der Kopf scheint die Last der ganzen Welt auf sich zu tragen und der Ausdruck des kalten Gesichts allen Schmerz in sich zu vereinen.
„Die Welt verfolgt‘ ihn ohn‘ Erbarmen,
Verläumdung war sein trübes Loos.
Glück fand er nur in seines Weibes Armen,
und Ruhe in der Erde Schoos.
Der Neid war immer wach, ihm Dornen hinzustreuen,
die Liebe lies ihm Rosen blühen;
ihm wolle Gott und Welt verzeihen,
er hat der Welt verziehn.“
Es ist das Grab des August von Kotzebue (1761-1819).
Der Autor und Historiker
Dunkle Geschichten aus…
So heißt die Reihe, die hin und wieder beim Wartberg Verlag erscheint. Und dabei ist immer wieder einen
andere deutsche Stadt Schauplatz der historischen, düster verwobenen Erzählungen. Hierbei werden schaurige Details ans Licht geholt, von denen der ahnungsloser Einwohner seiner Stadt sonst wohl nie
etwas erfahren hätte. Und Material für die Reihe bietet das Leben im Laufe der Jahrhunderte mehr als genug.
Denn nichts ist wohl so spannend wie das wahre Geschehen…
Dem alten Historiker begegne ich, als er wie ich das Grab des August von Kotzebue fotografiert. Allen Anschein nach bin nicht nur ich an diesen pittoresken, alten Grabmalen interessiert. Als ich gerade weiter gehen will, spricht er mich an. „Und sein Mörder liegt gleich hinten um die Ecke.“ Sagt er begeistert. Und als er mein fragendes Gesicht sieht, fügt er hinzu: „Kennen Sie diese alte Geschichte?“
Und damit fällt der Vorhang und es passiert wieder, was mir so oft auf meinen Trips passiert, wenn ich alleine bin: ich begegne Menschen, die viele Geschichten zu erzählen haben. Meist sind es Rentner, die mich ansprechen, wenn sie mein Interesse an Kirchen, alten Rathäusern oder Monumenten sehen. Und dann habe ich die Gelegenheit, spannende Dinge zu erfahren, die eventuell in keinem Buch stehen. Denn die älteren Herrschaften sind häufig wahre Sammelsurien an
Wissen.
„Wollen Sie das Grab seines Mörders sehen?“ Fragt mich der alte Mann und ich nicke begeistert. Und während wir zum Grab gehen, erzählt er mir die Geschichte.
August von Kotzebue und sein Mörder
„August von Kotzebue lebte zur Zeiten Goethes. Auch August war Schriftsteller, zur damaligen Zeit viel, viel besser und berühmter als Goethe.“ Fügt der Historiker voller Inbrunst hinzu. Tatsächlich war Von Kotzebue nicht nur Schriftsteller und Dramatiker, er nutzte seinen literarischen Einfluss dafür, die nationalen Ideen der Burschenschaften (Studentenvereinigungen an Hochschulen) zu verhöhnen. „Die Burschenschaften an deutschen Universitäten“, erzählt der Historiker, „haben sich für die Vereinigung Deutschlands eingesetzt.“
Sein Widerstand gegen die nationalen Bestrebungen der Burschenschaften kostete Von Kotzebue schließlich das Leben. Als er von Weimar nach Mannheim zog, folgte ihm ein radikaler Burschenschaftler: der Theologiestudent Karl Ludwig Sand. „Er klingelte an Von Kotzebues Wohnhaus und als er empfangen wurde, holte Karl Ludwig Sand ein Messer raus und erstach Von Kotzebue.“ Der Historiker ahmt die Bewegung des herabfallenden Messers eindrücklich nach. Hier, du
Verräter des Vaterlandes, soll der Mörder gerufen haben.
Er wurde später zum Tode verurteilt.
„Viele wissen nicht, dass in Mannheim nicht nur das Auto von Carl Benz, sondern das Fahrrad von Karl Drais erfunden wurde. Sein Vater, Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais, war damals Richter am Obersten Gerichtshof. Er war es, der den Mörder zum Tode verurteilte. Er wurde aufgeknüpft.“
Doch die Mannheimer mochten den radikalen Burschenschaftler, der viele einflussreiche Bürger zu
seinen Freunden zählte. Sie spendierten ihm einen Grabstein mit einer persönlichen Widmung:
„Dem Freunde die Freunde.
Dem väterlichen Freunde
C. Ludwig Sands
ein treues Andenken.“
Welch Krimis sich hier an der beschaulichen Begräbnisstätte offenbaren!
Wer ein wenig recherchiert, dem wird der Name August von Kotzebue sicher schnell ein Begriff sein. Ich gebe die Erzählung so wieder wie ich sie gehört habe und verweise in Links an Quellen (Wikipedia), die ein wenig ausführlicher sind.
„Sind Sie Historiker?“ Frage ich. „Sie kennen so viele Details.“ Der alte Mann räuspert sich kurz. „Ja, unter
anderem. Ich bin nicht nur Historiker, ich bin auch Autor. Kennen Sie die Reihe: Dunkle Geschichten aus…? Es gibt „Dunkle Geschichten aus Bonn“, „Dunkle Geschichten aus Düsseldorf“… und im Herbst kommen die „Dunklen Geschichten aus Mannheim“ heraus. In April ist Abgabetermin. Ich habe die Texte schon alle zusammen, es fehlen mir nur noch die Bilder.“ Spricht er und fotografiert währenddessen fleißig die Grabsteine.
„Für die Geschichten zu Mannheim habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen.“ Verrät mir der Autor. „Hier in diesem Bereich liegen die wichtigen Mannheimer Persönlichkeiten; und die Idee ist, die Geschichten ein wenig an Halloween anzulehnen. Was wäre wenn – und das werde ich rein hypothetisch in meiner Erzählung formulieren – was wäre, wenn die Persönlichkeiten hier auf dem Friedhof nachts erwachen und sich miteinander zu unterhalten begönnen? Was hätten sie sich zu erzählen?“
„Ich will noch zum Grab des Friedrich von Engelhorn.“ Sagt er und eilt schnellen Schrittes voraus. Ich laufe mit, unsicher, ob ich ihm folgen soll oder ob es das bereits gewesen ist. Doch dann entdeckt der Historiker das Grabmal, ein üppiges, mit griechischen Säulen geschmücktes Monument, und winkt mich heran; ich solle ihm wohl folgen. „Die BASF hat viel Geld; der Blumenschmuck hier fällt meist sehr üppig aus.“ Sagt er.
Friedrich Engelhorn – Gründer der BASF
Man glaubt es kaum, doch seine berufliche Laufbahn begann der Unternehmer in Mannheim als Juwelier.
Relativ schnell wechselte er die Branche und gründete das Gasunternehmen „Engelhorn & Co.“. Bei der Gasherstellung fiel Ruß (Steinkohlenteer) als Abfallprodukt an. „Engelhorn war so clever und entdeckte, dass man daraus Farben produzieren kann.“ Erzählt mir der Historiker begeistert. Engelhorn suchte
nach einer Verwendungsmöglichkeit für die Teerabfälle aus der Gasindustrie und fand sie schließlich. Denn aus Teer ließ sich der Farbstoff Anilin herstellen. Zusammen mit zwei weiteren Unternehmern gründete Engelhorn die Chemische Fabrik Dyckerhoff, Clemm & Co., die sich auf die Produktion von Anilinfarben spezialisierte.
Später wurde die Badische Anilin und Soda Fabrik“ (BASF) gegründet, die sich zum weltweit führenden chemischen Unternehmen entwickelte. „Der ursprüngliche Plan sah vor, die BASF in Mannheim anzusiedeln.“ Weiß der alte Mann zu berichten. „Doch die Mannheimer protestierten dagegen und so wurde das Vorhaben nicht umgesetzt.“
Die Geschichte ist mir tatsächlich nicht neu. So habe ich irgendwo gelesen, dass man den Gestank befürchtet habe, der bei den chemischen Prozessen entstünde. So verlegte man den geplanten Standort nach Ludwigshafen und die Stadt Mannheim ließ sich einen schönen Batzen Geld durch die Lappen gehen. Und die Ludwigshafener höhnten. Denn wenn der Wind in südliche Richtung dreht, käme
der Gestank trotzdem herüber geweht – ohne dass die Mannheimer dafür auch nur einen Penny sähen.
Das muss vor Jahren gewesen sein. Heute riecht Mannheim frisch wie der Morgentau (wenn man denn in
einer größeren Stadt überhaupt davon sprechen kann.). „So.“ Sagt der alte Mann. „Ich habe nun genug Bilder zusammen. Ich werde mich jetzt aufmachen nach Feudenheim und dort weiter fotografieren.“ Und dann, als wir uns verabschieden, gerät er doch noch ins Plaudern: „Ja, wissen Sie, ich bin in Feudenheim geboren und aufgewachsen. Dort steht mein Elternhaus, aber meine Schwester hat vor einiger Zeit beschlossen, es zu verkaufen. Sie können sich vorstellen, dass ich dagegen war.“ Ich nicke. „Ein Haus in Feudenheim“, führt er weiter fort, „das verkauft man nicht, das behält man. Denn das wird nur im Wert steigen. Aber das wollte sie nicht einsehen.“
Als wir uns verabschiedet haben und ich davon gehe, höre ich noch, wie er einen Bekannten grüßt. „Wer war das?“ Fragt der Bekannte. „Ich habe sie knapp verpasst.“ Ich bleibe nicht mehr stehen.
So sehr es mir gefallen hat, alten Geschichten zu lauschen, so war ich doch froh, weiter gehen zu können, denn zum Fotografieren bin ich bisher noch nicht wirklich gekommen. Erneut steuere ich den ältesten Teil des Mannheimer Friedhofs an – um erneut in ein Gespräch verwickelt zu werden.
Manfred, der Pressefotograf
Den zweiten, alten Mann, der damit beschäftigt ist, Grabsteine zu fotografieren, entdecke ich ziemlich
schnell. Irgendwie scheint der Mannheimer Friedhof heute voll von älteren Herrschaften zu sein, die mit dem Fotografieren beschäftigt sind. Ich will weiter gehen, doch Manfred, so stellt sich der alte Mann später vor, spricht mich im Vorbeigehen an. „Schicke Grabsteine, man müsste nur noch probe liegen können, oder?“ So bleibe ich stehen und höre zu – und ahne schon, dass ich am heutigen Tage wohl nicht mehr zu meinem einsamen Streifzug käme. Denn der alte Herr, scheinbar froh, jemanden zum Reden (oder zum Zuhören) gefunden zu haben, beginnt, mir die Geschichten seines Lebens zu erzählen.
Zum Beispiel die, wie er damals als junger Mann nach Japan, nach Hiroshima kam.
„Ich bin Pressefotograf, wissen Sie?“ Berichtet er. „Oder besser gesagt: ich war es, denn nun bin ich in Rente. Ich werde nächstes Jahr achtzig, wissen Sie? Und zu Anfang, die ersten drei Jahre meiner arbeitsfreien Zeit tat ich nichts – denn schließlich war ich ja in Rente, nicht wahr? Doch dann…“ Er macht eine ausladende Handbewegung.
„Dann fiel mir der Himmel auf den Kopf. Und so bin ich los und habe weiter fotografiert – alles, was mir so vor die Linse kam. Probieren Sie das auch. Selbst wenn die ersten Bilder Schrott sind – ja, glauben Sie mir, ich habe am Anfang auch viel Schrott produziert – aber irgendwann werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln. Und Sie müssen nur auf Ihr Gefühl hören, Sie müssen still und ruhig sein, und…“
Aber das war später, zuerst erzählte mir der Pressefotograf die Geschichte aus Japan. „Ich habe eine Zeit lang hier in Mannheim gearbeitet. Kennen Sie die amerikanischen Kasernen bei Waldhof? Da habe ich Bilder gemacht – Beweismittel für die Asservatenkammer, das war meine Aufgabe.“ Japan. Wie ist Manfred in Japan gelandet?
Ich weiß es nicht mehr, denn die Geschichte ist sprunghaft, so sprunghaft, wie nur ein Versuch sein kann,
einem bis dato fremden Menschen von seinem gesamten Leben zu berichten. Vieles davon habe ich
sicher nicht mehr behalten, doch wie es schien, hat der alte Mann aus dem Vollen schöpfen können.
„Ja, und wissen Sie, dort habe ich dann diese Japanerin kennen gelernt. Und das erste, was sie mich fragte: sie fragte mich, ob sie meine Nase anfassen kann. Denn wir sind dort in Japan die Langnasen, wissen Sie? Und dann kicherte sie die ganze Zeit.“ Eine Zeit lang bereiste Manfred Japan, die junge Japanerin als Dolmetscherin an seiner Seite. Sie fuhren mit dem Fahrrad rund um die Hokkaido Insel und er lernte die traditionellen, abgelegenen japanischen Dörfer kennen. „Sieben Monate haben wir für die Umrundung gebraucht.“
Er sei auch in Indien gewesen und habe mit seinem VWBus Spanien durchquert. Auch nach Polen hatte es ihn mit eben jenem Bus verschlagen. „Da war ich in einem Ort, der hieß Jelenia
Gora.“ Er traf dort eine alte polnische Nonne, die ihm zeigte, wo er am besten parken könne. „Sie hat ein ganz passables Deutsch gesprochen.“ In einem Kloster sei er schließlich gelandet, irgendwann in den Neunzigern sei es gewesen. „Die Nonnen hatten mir Übernachtung mit Verpflegung dort angeboten, für nur fünf D-Mark pro Tag. Das war sehr günstig. Sie hat mir so viel beigebracht, die Nonne…“
Lange, lange erzählt mir Manfred die Geschichten seines Lebens. Zwischendurch garniert er sie mit Tipps zum Fotografieren und Erklärungen zu den Einstellungen seiner Kamera. Bis er mir schließlich seine Nikon (die D3500 war es, glaube ich, gewesen…) in die Hand drückt und mich machen lässt. „Da, diesen Grabstein hätte ich gern frontal mit einem Stück Treppe im Bild.“ Sagt er dann – oder gibt sonstige Anweisungen. Okay, wird gemacht. Ich halte die Kamera wie ein rohes Ei, doch mag ich sie gar nicht mehr aus den Händen geben.
Die Sonne ist nur noch als ockergelbe und orangene Streifen zwischen den Bäumen zu sehen. Es wird kühl. Wir wandern umher und suchen nach immer neuen Motiven und Manfred hält mich wohl für eine gelehrige Schülerin. Woher soll er auch wissen, dass mir die Fotografie nicht neu ist?
Immer wieder entdecke ich neue Details im Licht des späten Abends und nebenbei lausche ich den
Erzählungen des alten Mannes. Schon längst habe ich aufgehört mich zu fragen, was das ganze soll oder nach einer Gelegenheit zum Gehen zu linsen. Denn die Stimmung ist beinahe hypnotisch, ich finde mich in einer Situation wieder, die seit Ewigkeiten anzudauern scheint und die ich nicht mehr hinterfrage. Eben war ich noch alleine auf einem großen Friedhof – unverhofft lausche ich nun Geschichten und bekomme einen kostenlosen Kurs in Fotografie. Kannste dir nicht ausdenken.
Und Manfred weiß, wovon er redet; alleine an der Akustik des Verschlusses vermag er zu erkennen, wie weit nach oben er den Iso-Wert korrigieren muss. Seine Bilder sind, soweit ich das als Laie beurteilen kann, ziemlich gut; wer interessiert ist, kann auf seiner Website unter Manfred Poeppel Ossipoff nachsehen. Leider sind aktuell nur zehn Bilder online, denn das Internet scheint nicht seine Welt
zu sein.
„Die haben mir Bilder geklaut.“ Erzählt er empört. „Seitdem stelle ich nichts mehr rein.“
Als es dunkel wird, fährt er mit seinem Fahrrad nach Blumenau, wo er zu Hause ist. Nicht, ohne mir vorher von seinem Hund zu erzählen, den er vor kurzem verloren hatte. Und von seiner Zeit als Fotograf in Vietnam. Und warum er sich nach seinem Tod in einer Urne von der NASA in den Weltall schießen lassen will.
Nein, ich kann nicht mehr bleiben. Sonst würde ich noch heute dort stehen und lauschen. Ich mag Geschichten…
Friedhöfe sind sehr lebendige Orte volle vergangener Echos, voller Geschichte und Anekdoten. Einen spannenden Beitrag zum Bergfriedhof in Heidelberg hat Stefan von digitalPainting geschrieben in seinem Beitrag: „VON GEHEIMRÄTHEN, WUCHTIGEN FELSEN UND RASSENFORSCHERN“