Manchmal ist Mannheim wie eine Freiluft-Galerie. Insbesondere die Konrad-Adenauer-Brücke mit ihren ganzen Ausläufern, die am Mannheimer Schloss in Richtung Ludwigshafen führt. Oft ist viel Shit dabei, doch wenn man genauer sucht, finden sich für den Interessierten echte Hammer darunter. Ich war schon sehr lange nicht mehr hier, doch bereits im Vorbeifahren auf die andere Seite hatte ich gesehen, dass sich inzwischen viel getan hat. Streetart ist eine vergängliche Kunst und sie ist auch nicht dazu gedacht, beständig zu bleiben. Beständig ist nur, dass es sie gibt.
Ich laufe eine der vielen Unterführungen entlang. Es riecht nach frischer Farbe, überall – ein deutliches Indiz dafür, wie die freien Flächen immer wieder frisch umgestaltet werden. Dann eine kleine, gewundene Treppe hoch (Achtung, jetzt schön tief einatmen bitte; eine Nase voll erfrischenden Urin-Duft…) und schon bin ich auf der anderen Seite, am Park, der an die Uni angrenzt.
Ich umkreise die Brückenpfeiler, auf denen die ganz großen Murals abgebildet sind. Schade, dass ich mir so viel Zeit gelassen habe, einige sind schon verschandelt. Doch immer wieder wird neu gesprüht; im Schatten einer Unterführung höre ich das Zischen von Farbdosen und sehe zwei, die sich gerade ans Werk machen. Und mich blendet die Sonne. Später suche ich mein Auto und kreise herum wie eine Ameise auf Schnaps.
Schaut, was ich euch diesmal alles mitgebracht habe…