Nett lächelnde Menschen, deren Lächeln wir mir Herzlichkeit verwechseln? Freunde, die undenkbare Dinge tun? Fremde Kulturen, die, so faszinierend sie auch sind, zum Teil Unmenschliches beinhalten? Den Götterglauben auf Bali und geistig behinderte Menschen, die aus Hilfslosigkeit von Familienangehörigen eingesperrt oder angekettet werden? Faszinierendes Afrika und die Gewalt dort? Menschen dort, für deren Armut wir uns verantwortlich fühlen, die aber einander töten? Die wunderbare Gastfreundlichkeit im arabischen Raum und die von Säure verätzten Frauengesichter? Das wärmste Lächeln der verkauften Mädchen in Thailand? Das angebliche Glück, die angebliche Zufriedenheit derer, die nichts haben?
Wir werden immer nachdenken. Ich werde immer nachdenken. Und jeder Mensch, jede schlechte Erfahrung, sollte mich eigentlich lehren.
Was lehren?
Nicht zu lächeln? Nicht zu helfen? Nicht nochmal das gleiche zu tun? Freunde aus dem Leben streichen? Kollegen misstrauen?
War ich zu offen? Zu naiv? Zu… ja, was?
Ja, vielleicht sollte es mich genau das lehren. Immerzu fragen wir uns, warum es schlechte Menschen, warum es Egomannen gibt in dieser Welt. Die Menschen machen uns zu dem, was wir sind. Jeder Mensch ist wie ein Fußabdruck im Leben. Manchmal sind es süße Babyfüße (ja, ausgerechnet ich und Babyfüße…) und manchmal einfach nur Tritte in den Hintern. Doch lernen, sie zu ignorieren… ich glaube, ich werde das niemals lernen.