Deutschland, Europa

Motivation und brennende Waden – Der Bergsträßer Blütenweg

Ich gebe zu – eine richtig lange Wanderung ist schon etwas länger her. Meine Homeoffice-Zeit bestand in vorderster Linie daraus, mit der Couch zu verschmelzen  und sich hin und wieder zu einem ausgiebigen, fotografischen Spaziergang aufzumachen, der dann klangvoll als „Wanderung“ deklariert wurde. Doch ich bin in dieser Hinsicht wie ein schlafender Tiger – tatsächlich bin ich zu großen Leistungen fähig. Gut – groß für die Verhältnisse eines schlafenden Tigers…

Der Blütenweg an der Bergstraße erstreckt sich auf über 85 Kilometern Gesamtlänge und verläuft zwischen Wiesloch im Kraichgau und Darmstadt. Meine Freundin Moni und ich wollen uns die Etappe zwischen Heppenheim und Weinheim vornehmen – aus naheliegenden Gründen. Die Beschreibung der Wanderstrecke ist auf der Website der Bergstraße Odenwald zu finden. Sie ist als schwer gekennzeichnet, doch das ignoriere ich; einfach, weil „schwer“ mir nichts sagt. Wenn man es laufen kann, dann laufe ich es.

Oh, ich naives Ding!

 

Fröhlich singend geht es los…

An einem schönen Märztag mitten in der Woche hole ich Moni also in Heppenheim ab. Wir starten nach einem Cappuccino aus der funkelnagelneuen Kaffeemaschine im Haushalt. Und nachdem uns Monis bessere Hälfte ausgiebig verabschiedet hat. „Zieht euch nicht zu warm an.“ Gibt uns Achim mit auf den Weg – und verunsichert mich damit. Doch ich lasse mich höchstens dazu bewegen, meinen Wollpullover im Auto zu lassen, denn ich weiß, wie wechselhaft das Wetter aktuell sein kann.

Am Heppenheimer Friedhof laufen wir los. Meine anfängliche Sorge, Moni wäre nicht vorbereitet oder wüsste nicht, wohin es geht, entpuppt sich als typische Kasia-Schwarzmalerei. Unterwegs erfahre ich, welch schwierige Strecken und Etappen meine Freundin in ihrem Leben bereits hinter sich hat, Leistungen, die nichts mehr mit „Wandern“ zu tun haben, sondern schon im Bereich des Bergsteigens anzusiedeln sind. Meine Freundin ist top vorbereitet und gibt mir, Greenhorn, unterwegs noch einige Tipps.

Blütenreich beginnt der Weg…

Der Pfad beginnt wunderbar. Der Weg läuft hinaus auf die Weinberge, wo von oben in blauer Ferne das Kraftwerk von Mannheim, die Häuser von Heppenheim und weitere umliegende Städte zu sehen sind. Der Blütenweg wurden von Künstlern mitgestaltet; so finden sich mehr oder weniger attraktive Kunstwerke auf unserer Wanderung ein. Von „sehr schön“ bis „kann das weg?“ ist alles dabei – wobei ich dazu sagen muss, dass ich sehr kritisch bin, was Kunst draußen betrifft. Irgendwelche aufragenden, geschnitzten Baumstämme oder verrostetes Gezwirbel haut mich jetzt nicht von den Socken.

Wir sind voller Energie. Die Sonne scheint warm auf unsere Köpfe und ich freue mich darauf, etwas Farbe in mein bleiches Homeoffice-Gesicht zu bekommen. Mandelblüten und diverse blühende Bäume ergießen sich über den Hängen und geben die Farbtupfer in der Landschaft. Ein süßer, lieblicher Duft weht uns um die Wanderer-Nasen, während alles noch schön und sonnig ist, und Häschen und Bambi in grünem Gras trollen.

Noch.

Moni zeigt mir die Gartenparzelle ihrer Eltern. Vorsichtig spähen wir herein durch das Loch neben dem gut verschlossenen Tor. „Du weißt aber schon, dass hier alle möglichen Kinder hinein gelangen können.“ Sage ich mit skeptischem Blick auf die nicht ganz so kleine Lücke. Eigentlich könnte auch ich mich hier hindurch quetschen, denke ich mir nebenbei. Wir laufen weiter.

 

Der Teufelsstein

Meine Freundin kennt den Blütenweg von früher. Doch in den letzten Jahren wurde die Strecke etwas umgeändert und verläuft zum Teil parallel zum Burgenwanderweg. Die ganz steilen Etappen hatte man ausgespart, insofern ist unsere Strecke als etwas leichter zu bezeichnen, doch im Grunde verlaufen beide fast gleich, und manchmal überschneiden sie sich. Früher führte die Blütenstrecke an der B3 entlang, doch man hatte sie auf attraktivere, höher liegende Pfade verlagert. Auf rund acht Kilometern verlaufen der Blütenweg und der Burgenweg identisch.

Ich profitiere von Monis Wissen insofern, dass sie mir am Wegesrand – oder auch abseits der Strecke – Sehenswertes zu zeigen vermag. Wie den moosbewachsenen „Teufelsstein“ mitten im Wald, um den sich Legenden ranken. Eine davon besagt, dass es den Heppenheimer Winzern gelungen ist, bei einer wilden Jagd den Teufel in die Flucht zu schlagen. Als er in die Tiefe sprang, hinterließ er mit seinem Huf ein Zeichen im Stein, welches noch heute zu sehen ist.

Der Ort macht einen verwilderten, verlassenen Eindruck – ich kann mir gut vorstellen, dass hier nur zu gerne Legenden gesponnen wurden. Wir klettern über umgefallene, bemooste Baumstämme, und finden uns am Rande eines Abhangs wieder. Riesige Felsbrocken, wie sie immer wieder in diesem Teil des Odenwaldes aufzufinden sind, markieren den Rand. Einer von ihnen hat einen Sprung (in der Schüssel?) – das war vermutlich die Stelle, an der sich der Teufel ausgetobt haben will.

„Hier leben auch Feen.“ Sagt Moni und zeigt auf ein entsprechendes Schild. Feen, wieso das? Frage ich. „Hat man die aus Island importiert?“

 

Die erste Steigung nehmen wir Rad schlagend…

Die erste Steigung laufen wir noch spielend und singend. Na gut, singend vielleicht nicht. Doch wie das so in den Bergen ist (und der Odenwald mit seinen Maulwurfhügeln zählt sich auch zur Kategorie der „Berge“…), es kommen weitere steile Etappen auf uns zu. Manchmal, ja manchmal hat es den Anschein, als würde es bis ans Ende aller Tage nur aufwärts gehen. Als wolle es gar nicht mehr aufhören. Moni hinter mir schaut irgendwie traurig auf den sich vor uns auftürmenden Pfad, während ich mich verziehe, um „Blümchen zu fotografieren“. Nicht falsch verstehen, ich habe tatsächlich irgendwelches Grünzeug abgelichtet, aber in erster Linie war das eine willkommene Abwechslung, um mal nach Luft zu schnappen.

Anders als der über weite Strecken parallel verlaufende Burgensteig meidet der Blütenweg vielfach die steilen Anstiege der Bergstraße, ist also bequemer zu gehen, so steht es in der Beschreibung auf der Webseite der Bergstraße Odenwald. Dies kommt mir nun vor wie die blanke Verhöhnung meines erschöpften Zustands. Wo bitteschön meidet dieser Weg steile Anstiege? Hier geht es ja fast nur steil hinauf…

„Das ist noch gar nix, du willst ja nach Nepal!“ Sagt Moni neben mir, als wir uns wieder keuchend auf allen Vieren hinauf zwängen. Zwangsläufig gehen mir die Bilder eines typischen Trekkings durch den Kopf. Ich, wie ich auf schwindelerregenden Höhen von siebentausend Metern, mit meinem Trekkingrucksack beladen, über steile Bergsteigerpfade zwischen Schnee und Hirtendörfern hindurch, beinahe meinen Geist aushauche. Dort geht es nur bergauf, es hört gefühlt nie auf, und der Sauerstoff ist um etwa zwei Drittel gedrosselt. „Es wird so sein wie Bergsteigen mit einer Plastiktüte über dem Kopf.“ Stelle ich nüchtern fest. Und erkläre mich angesichts unserer Höllenqualen hier im heimischen Odenwald für verrückt, auch nur daran gedacht zu haben. Meine Waden geben mir Recht. Meine Waden sind am Platzen. Gibt es so einen Moment, ab dem ein Muskel tatsächlich in tausend Stücke zerreißt?

 

Der Schäfer – aussterbende Spezies

Doch auf dem Weg soll uns noch eine echte Rarität begegnen. Als wir nach einem ausgiebigen Päuschen und der von Moni versprochenen Geschichte schwerfällig weiter stampfen, ergießt sich plötzlich eine Herde Schafe über die Hänge. Sie werden von einer noch größeren Rarität beaufsichtigt; einem Odenwälder Schäfer und seinem Hund. „Ein aussterbender Beruf.“ Sagt Moni. Die Herde strömt an uns vorbei und plötzlich sind wir mittendrin. Es ist wie ein Tsunami, der sich über dich ergießt. Ein Tsunami aus Schafen und Wolle. Zu meiner Entzückung sind einige kleine Lämmchen mit dabei. „Sind die süüüß!“ Quieke ich. Dass ich gerne Lamm esse, stört mich dabei nicht im Geringsten. Im Moment überwiegt sowieso der Drang, sie streicheln zu wollen.

Die Lämmchen rufen nach ihren Eltern. Ich lasse das mit dem Streicheln lieber sein. Es fasziniert mich, wie sich die Tiere gegenseitig rufen. Das „Meeh“ hat jeweils einen unterschiedlichen Klang, je nachdem, was gesagt werden soll. „Meeh – wer sind die Touristen hieeer?“ „Meeh, da kommt wieder der Schäferhund, lauft…“ Wenn sie sich noch ein bisschen me(e)hr anstrengen, werden aus dem „meeh“ bald richtige Wörter, denke ich mir.

Wir haben echtes Glück, denn der Wanderschäfer, wie er hier genannt wird, ist nur bis Mitte April unterwegs. Die Schafe fördern die Entstehung von Wiesenlandschaften und durch ihr Fressverhalten steuern sie die Vermehrung bestimmter Pflanzenarten. Zusätzlich dienen sie den Pflanzen als Omnibus – Samen, die sich in der langen Wolle verfangen, werden über weite Flächen transportiert und verteilt. Das verhindert die genetische Degeneration in abgeschirmten Bereichen.

 

Karotte vor der Nase

Meine Freundin entpuppt sich als begnadetes Motivationstalent. Sie läuft meist vor mir, und bei jeder lang andauernden Steigung sagt sie Dinge, die man hören möchte. Die da wären: „Es ist nicht mehr weit, ich kann es schon sehen. Wir sind gleich ganz oben.“ „Ich denke, dass da nicht mehr viele Steigungen kommen. Das müsste die letzte sein.“ Letzterer Satz soll ihr später auf die Füße fallen, denn der Steigungen sind es noch so einige. Und in meinem Elend suche ich mir schnell jemanden, der „schuld“ an meiner Misere ist. Aber Moni, du hast doch gesagt… Moni lacht. Vermutlich kennt sie das alles schon, denn vom Altersunterschied her könnte ich ihre Tochter sein.

Und als man meint, dass nichts mehr hilft, als es wieder schweißtreibend aufwärts geht, hält sie mir eine Karotte vor die Nase: „Wenn wir oben angekommen sind, machen wir Päuschen und ich erzähle dir eine Geschichte.“ Na, die Geschichte will ich hören. Mit neuer Energie setze ich zum Galopp an. Gut, Galopp wäre zu viel gesagt; ich hole aus meinem sterbenden Kadaver die letzten Reserven raus. Ich glaube, das passt besser…

Am Ende, beim letzten zwei Drittel der Strecke, spreche ich nicht mehr viel. Mehrmals fragt mich Moni, ob denn alles in Ordnung sei. Ich weiß es nicht, sage aber ja. So mal pro forma. Das Adrenalin, welches mich bisher die ganze Strecke lang begleitet hat, ist aufgebraucht. Eine dumpfe Müdigkeit macht sich breit. Es ist drei Uhr am Nachmittags, wir sind mit Päuschen zwischendurch rund dreieinhalb Stunden unterwegs. Doch die Bilanz, die Moni mir vorliest, ist ernüchternd. „Wir sind auf einer Höhe von etwa dreihundert Metern, und waren rund zweieinhalb Stunden unterwegs.“ Ich habe Lust, mich vom Berg zu werfen.

Endstation soll Weinheim sein. Vergebens versuche ich, meiner Freundin Sulzbach, einen mickrigen Vorort, als „Weinheim“ zu verkaufen. Doch es geht nicht mehr weit; im Grunde sind wir schon fast da. Ich motiviere mich selbst, doch so gut wie bei Moni klappt das bei mir nicht. Das klingt eher wie: „Was soll’s. Weiter geht’s. Hilft ja alles nix.“

Eine kleine Kapelle, um 1750 erbaut, fügt sich in das Straßenbild Sulzbachs ein und möchte erkundet werden. Der Bach rauscht an den grünen, rund geschliffenen Steinen hinunter und gibt dem Ort seinen Namen. Lange halten wir uns hier nicht auf, denn die Kennzeichnung, ein sonnig gelbes „B“, führt uns wieder in den Wald hinein.

 

Hochdramatisch – die letzte Etappe

Danach denke ich nicht mehr viel, denn es geht wieder aufwärts. Mein Hirn steckt in meinen Waden fest, die beinahe am Explodieren sind. Dies sind die Momente, wo ich mich quasi nur noch mit der Nasenspitze aufrecht halte, um vorwärts zu kommen. Zudem verschwindet die Sonne und es begrüßt uns ein rutschiger, matschiger Pfad. Moni kramt wieder in ihrem großen Fundus aus Wanderer-Wissen: „Wenn man aufwärts geht, hilft mir immer, langsamer aus- als einzuatmen.“ Sagt sie. Ich versuche es. Schwer zu sagen, ob es hilft, aber es verhindert das unkontrollierte Keuchen. Doch Moment, da war doch was… Ich hole tief Luft und blase zum Angriff.

„Du hast… uff… vor einer Stunde gesagt, dass… *keuch* dass es nicht mehr nach oben geht!“ „Ja, das stimmt.“ Sagt meine Freundin kleinlaut. „Das war voreilig von mir.“ Und nimmt mir damit die Luft aus den Segeln. Jetzt darf ich mich also nur noch selbst anmeckern. Menno…

„Und? Wann wollen wir wieder los?“ Fragt mich Moni, als wir in Weinheim ankommen. In richtigem „Weinheim“ diesmal, da, wo wir hin wollten.

„Los?“ Frage ich. Ich gehe nie wieder wandern, erkläre ich ihr daraufhin. Nie, nie wieder, niemals wieder. In meinem ganzen Leben nicht. Sie lacht. „Das glaube ich dir nicht.“ Doch, beharre ich – ich werde jetzt nach Hause gehen und mit der Couch verwachsen, und wenn man schließlich nicht mehr weiß, was Couch und was Kasia ist, dann habe ich meinen perfekten Gammel-Zustand erreicht. Sie lacht noch mehr.

Doch so hochdramatisch die Situation klingt und so unglaubwürdig sich meine Behauptung jetzt liest: es war eine sehr schöne Wanderung. Zum ersten Mal seit langem, zum ersten Mal seit meinem Corona-Homeoffice-Kurzarbeit-Winterschlaf fühle ich mich so richtig lebendig. Nun gut, aktuell fühle ich mich tot, doch auch lebendig zugleich. Wie soll man das erklären…

Wir sind zudem in der komfortablen Situation, dass wir in Weinheim von Achim abgeholt werden, der bereits am Friedhof auf uns wartet. „Und wie war es?“ Fragt er, als wir ins Auto steigen. „Die Wanderung war ein Klacks.“ Sage ich. „Nur die Moni, die hat sich die ganze Zeit beschwert…“

 

Frieren, Freunde und Frikadellen

Bei den beiden zu Hause kochen wir gemeinsam. Es gibt selbstgemachte Frikadellen. Sehr lecker. Ich friere unverhältnismäßig, doch das ist wohl der Müdigkeit geschuldet. Nach dem Essen verziehe ich mich schnell heim, nicht zuletzt, da auch Moni sehr erschöpft aussieht. „Ich will mit meinen Kindern Ende Juni in die Dolomiten.“ Sagt sie. „Da muss ich trainieren…“

Am Abend schwanke ich bereits um halb neun ins Bett und schlafe bis um halb acht. Der Körper braucht es einfach. Und ja, die Wanderung ist „schwer“, doch man muss dazu sagen, dass auch meine Kondition nicht der eines erfahrenen Wanderers entspricht. Doch am nächsten Morgen fühle ich mich, bis auf die brennenden Waden, leicht und voller Energie. Und, es mag sich schizophren anhören, doch ich möchte das so schnell wie möglich wiederholen. Mit Moni auf meiner Seite als meinem persönlichen Drill Inspector und Motivationscouch. Jederzeit!

Muskelkater gehört dazu, wird mir später ein guter Bekannter sagen. Es war ein langer, elendiger Tod auf zweihundert Metern Höhe, werde ich daraufhin antworten. Doch irgendwie habe ich Geschmack daran gefunden. An dem „langen, elendigem Tod…“

 

Nachtrag

„Liebe Kasia, deine Berichterstattung hat uns morgens noch im Bett liegend zum herzlichen Lachen gebracht!“ Schreibt mir Moni. Und fügt hinzu: „Die Tage sollten immer so lachend begonnen werden! 

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

44 Kommentare

  1. […] wird heute nicht so herausfordernd werden wie mit der lieben Moni in Heppenheim an der Bergstraße, wo mir der Blütenpfad alles abverlangte, was mein untrainierter, Chips-gefütterter Körper von sich geben konnte. Heute bin ich mir […]

  2. Hi Kasia,
    auf deinen Rat hin habe ich diesen Beitrag gelesen. Er deckt sich zu 100% mit meiner Westerwald-Nahtod-Erfahrung: zuerst eine Phase des „schaff ich doch leicht“, gefolgt von einer Phase „das könnte eng werden“ – weiter in eine Phase des „Ich werde nie mehr wandern“, die übergeht in pure Mordlust an demjenigen, der dich dazu überredet hat..
    Selbstverständlich lebt mein Freund noch und unsere Spaziergänge/Wanderungen werden immer länger..
    Irgendwann komm ich dich vielleicht zu Fuss besuchen.. 😄
    CU
    P.

    1. Sag ich doch, das Wandern zieht einen rein, auf eine unerwartete und masochistische Weise 🙂 Meine Freundin lebt auch noch, und knapp ein Jahr später habe ich mich gerächt… da war ich nämlich schneller auf jedem Hügel als sie… Aber sie hat mich inspiriert, und dafür bin ich dankbar. Du hast Recht, vergiss das Laufband – wenn da draußen so viel toller Natur wartet…

  3. […] hat sich seit der Wanderung damals mit Moni über den Bergsträßer Blütenweg einiges geändert. Es ist noch immer anstrengend und ich leide weiterhin, doch es fühlt sich nicht […]

  4. Herrlicher Beitrag liebe Kasia, danke fürs Teilen 🙂
    Bei so manchen Stellen musste ich schmunzeln, da ich genau die selben Worte von einem Freund bei unseren Wanderungen auch immer gehört habe: „wir sind gleich da, nur noch dieser kurze Anstieg“. Dann kommst du an und der nächste Anstieg ging los ….
    Liebe Grüße
    Roland

    1. Lach… ja, das sind die Sätze die man in dem Moment, wo man keuchend und kurz vorm aufgeben ist, wirklich, wirklich hören möchte 🙂 egal, ob gelogen oder nicht…

      Liebe Grüße
      Kasia

      1. Genau, das habe ich ihm auch gesagt. Es gab mal eine Tour, da habe ich zu ihm gesagt: „Wenn es jetzt noch mal nach oben geht streike ich“ und es sollte tatsächlich weiter nach oben gehen. Das hat er sich dann aber ganz schnell anders überlegt 🙂 Ich war so platt, da ging nichts mehr.
        Liebe Grüße
        Roland

        1. Da halfen vermutlich auch keine schönen Worte mehr… 😉

          1. sagt:

            Da half wirklich nichts mehr. Was zu viel war, war zu viel!!!

  5. Die Bergstraße kenne ich nicht. Ich war einmal in Heppenheim anläßlich eines Betriebsausfluges und da sieht man eine Stadt nicht wirklich.

    Was das Wandern angeht, kann ich dir nachfühlen. Wir haben (vor Urzeiten) den Westweg von Pforzheim nach Basel (275 km) gemacht. Am zweiten Tag hatten wir Blutblasen und trotzdem ging es weiter. Gefälle und Steigungen haben sich abgewechselt. Motivation war die Aussicht auf ein schönes Zimmer mit Dusche und gutes Essen und Trinken. Wir waren damals zu viert was natürlich auch für viel Unterhaltung sorgte.

    In der Pfalz gibt es auch einen Blütenweg, den Mandelblütenweg und passend dazu ein Fest in Gimmeldingen. Wegen Corona wurde in diesem Jahr alles abgesagt und die Stadt abgesperrt.

    1. Lieber Harald,

      den Mandelblütenpfad in der Pfalz kenne ich bereits; es ist ein Traum, dort in den ersten Frühlingswochen entlang zu gehen. Als nächstes haben wir uns den vorgenommen 😉

      Von Pforzheim bis nach Basel, Respekt. Für mich war ja nach einem Tag Schluss, aber ihr musstet dann mit schmerzenden Füßen und Waden weiter… Da hilft die Gesellschaft der anderen ungemein. Ich vermute, es sind tolle Erinnerungen.

      Liebe Grüße
      Kasia

      1. Du vermutest richtig. Damals war auf dem Westweg noch nicht so viel los so dass man tagsüber die Ruhe genießen konnte. Manchmal begegnete einem den ganzen Tag niemand.

        1. Das würde heute wahrscheinlich nicht mehr passieren, gefühlt die ganze Nation geht aktuell wandern… 😉 Ich glaube, wandern ist das neue Shoppen…

  6. Sehr schöner Bericht. Ging mir im September nach Monaten des zu wenig Laufens bei meiner ersten Harzwanderung nicht viel besser. 🙂

    Die Höllenquallen habe mich übrigens amüsiert. Die passen so schön in den Nano-Zoo. (OK, das bedarf wohl einer kleinen Erklärung. Ich schreibe ja an einem – vermutlich mehrbändigen Monster – Roman und da gibt es zur Motivation den National Novel Writing Month jeden November, mit Webseite, Diskussionsforen und allem, die natürlich das ganze Jahr aktiv sind. Im deutschen Forum haben wir einen Thread, in dem die schönsten Vertipper gesammelt werden; da gibt es einen ganzen Zoo: Uhrwürmer, Schutzfinken, Einziegen, Weintauben, Duschigel, Rächerheringe, Freundschafe ….. ) 😀

    1. Liebe Gabriele, wie witzig! Ich habe eine Weile gebraucht, um es zu kapieren, aber jetzt muss ich schmunzeln. Ich werde gleich mal die Höllenquallen in deinen Zoo verbannen (wundert mich, dass mein Rechtschreib-Wauwau da nicht angeschlagen hat…) und die Höllenqualen halten Einzug wie es sich gehört 😉 Dankeschön…

      Liebe Grüße und in aller Freundschafe 😉

  7. ja wir haben ja schon ein bisschen kommuniziert was die Wanderung betrifft ! Deine Freundin möchte in die Dolomiten, das gefällt mir schon mal sehr gut ! Grüße von mir !
    Das mit dem Satz “ wir sind gleich oben und das ist die letzte Steigung“ das kenne ich auch ! Oben ist man wenn man wirklich oben ist ! Das kann manchmal schon gewaltig täuschen ! Jedenfalls hat es trotz Schmerzen Spaß gemacht und heute redest du wahrscheinlich gar nicht mehr darüber und es überwiegt das Gefühl es gemacht zu haben ! LG Manni

    1. Richtig, heute geht es den Beinen auch schon wieder besser 🙂 Nur war diesmal nicht „oben“ das Ziel sondern Weinheim, somit war jedes „oben“ einmal zu viel „oben…“ *lach* Aber wir sind schlussendlich angekommen, niemand ist unterwegs verendet und somit kann ich heute hier sitzen, diese Zeilen tippen und mit einem Becher Kaffee anstoßen. Prost!

  8. Was für ein wunderschön dokumentierter Bericht über diesen Spaziergang. Obwohl der letzte Teil vielleicht etwas zu viel war, glaube ich nicht, dass Sie nie wieder spazieren gehen werden 🙂 Ich habe diese Bilder wirklich genossen und sie regen bereits meinen Wunsch an, wieder spazieren zu gehen. Noch ein schönes Wochenende Kasia.

    1. Vielen Dank! Bestimmt wird es mich wieder einmal losziehen, vor allem entlang so wunderschöner Strecken wie diese. Und es lohnt sich, so schnell wie möglich eine neue Wanderung in Angriff zu nehmen, bevor die Lust daran vergeht…

      Ich wünsche Ihnen auch ein schönes Wochenende!

  9. Perihan Cinoglu sagt:

    Bin nächste mal auf jedenfall dabei. Tolle Bilder und sehr schön erzählt mein schatz.

    1. Dankeschön meine liebe! Wenn du wirklich mit willst, sehr gerne 🙂 Es ist halt sehr anstrengend… sogar für jemanden, der (im Sprüche klopfen) so trainiert ist wie ich… 😉

      1. Perihan Cinoglu sagt:

        Kein problem könnte es als neues Herausforderung sehen 😘

        1. Das finde ich richtig cool. Daumen hoch! 🙂

  10. Hehe, da hat dich deine Freundin aber mal gut dran gekriegt mit dieser Tour 😅! Und letztendlich ist es ja meistens so: was einem beim Tun so schwerfällt, erscheint im Nachhinein als beste Erfahrung ever. Und schon biste angefixt und willst bald mehr. Die Strecke scheint ja wunderschön zu sein. Die bemoosten Felsbrocken, die Kunst am Wegesrand (im Gegensatz zu dir stehe ich da ja total drauf), die erwachende Farbenpracht – das alles hätte mir auch sehr gefallen. Inklusive komatöser Müdigkeit danach 😎.

    1. Die komatöse Müdigkeit, das trifft es so ziemlich genau. Ach was war das für eine To(r)tour… dass mir schlichtes Wandern so zusetzen würde, hätte ich auch nicht gedacht und wäre sie nicht dabei gewesen, wäre ich vermutlich gleich umgekehrt. Oder wäre gar nicht erst losgelaufen. Doch so ähnlich ist es ihr auch ergangen, so motiviert und stärkt man sich gegenseitig.

      1. Gut, dass ihr es gemeinsam durchgezogen habt! Wäre doch schade gewesen, hättet ihr kapituliert.

        1. Wir MUSSTEN… die einzige andere Möglichkeit, vom Berg weg zu kommen, wäre wohl, sich hinunter rollen zu lassen *autsch* 😉

  11. Das ist eine tolle Wanderung und bei deiner Beschreibung konnte ich mit dir mitfühlen. Die Fotos zeigen einen sehr schönen Blütenweg und deine Freundin kennt viele Geschichten
    LG Andrea

    1. Vielen Dank, liebe Andrea,
      die Wanderung (…die Strecke) war wunderschön. Meine Freundin weiß, wie man Menschen richtig motiviert, ich habe ihr schon vorgeschlagen, ihr Geld als Lifecoach online zu verdienen 🙂 Meine Beine schmerzen noch, aber sie verrichten ihren Dienst, soweit, so gut… ich plane schon die nächsten Etappen 🙂

      Liebe Grüße
      Kasia

  12. Böse Moni 🙂

    1. Jaa… ach was habe ich gelitten… *wehleidig guck*

      1. Aber der Mund hat nicht gelitten. Frech wie immer 😀

        1. Ich lerne von dem Besten… 😉

          1. Von dir selbst 😀

          2. sagt:

            …sprach es und schaute in den Spiegel… 😉 Aber Einsicht ist der erste Schritt, mein Liebster. Wirst du dich denn auch bessern? 🙂

          3. Du solltest öfters in den Spiegel schauen und dich selbst kasteien meine Liebe 🙂

          4. sagt:

            Hm, dass dir dazu noch was einfällt, ist schier unglaublich. Jeder andere wäre schach-matt gesetzt… *Augen verdreh*

          5. Deine Einbildung mal wieder Sonnenschein 😀

          6. sagt:

            Auch da lernt man vom Besten… ähm, bevor du was sagst:

            VON DIR! 🙂

          7. Vom bösen Besten da bist du die überragende Nummer 1 🙂

          8. sagt:

            Wie, ich habe meinen Meister übertroffen?? 🙂

          9. sagt:

            Aaaußerdem… ich kasteie mich selbst. Mit dir, mein Hübscher. Ein größeres Kasteien gibt es nicht. *bäääh*

          10. Spätestens wenn du wieder Kaffee haben willst schnurrst du fälschlich wie ein Kätzchen 😀

          11. sagt:

            Klappt doch auch jedes Mal 🙂

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.