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Haram und Halal – Meine Zeit als marokkanische Schwiegertochter

Als Reisender versucht man immerzu, sich in die Kultur des jeweiligen Landes hinein zu versetzen, die kulturellen Gepflogenheiten zu verstehen. Besonders schwer gestaltet sich oftmals das Verständnis für die Eigenheiten der muslimischen Welt. Doch manchmal hat man die besondere Gelegenheit, einzutauchen und, nicht nur als Gast, sondern mittendrin – für eine kostbare Zeit zu einem Teil dieser Welt zu werden.

Diese Gelegenheit bekam ich mit achtzehn Jahren, und es war eine geliehene Zeit, eine, die über kurz oder lang zu ende gehen musste. Und seien wir mal ehrlich – so war es besser für alle Beteiligten, war die (familiäre) Kultur der Berber doch so weit entfernt von allem, was ich aus Polen von zu Hause, von meinen slavischen Wurzeln her kannte.

Durch meinem ersten, richtigen Freund Halil* bin ich da hinein geglitten, mehr oder weniger unbedarft, ohne Vorkenntnisse und ohne eine Ahnung dessen, was mich erwartet. Mit einer bemerkenswerten Resistenz versuchte ich, den vielen Regeln, die mich einschränkten und die mir unverständlich und unnötig erschienen, zu widerstehen. Und mit einer sanften, unnachgebigen  Fürsorge führten mich Halil* und die marokkanische Familie wiederum Schritt für Schritt in ihre Welt ein, bis ich mich irgendwann mitten in einer berberischen Großfamilie wiederfand.

Doch das hatte mir die einmalige Möglichkeit gegeben, zu beobachten und zu lernen und mehr über die Menschen zu erfahren, als ich es als Besucher je gekonnt hätte. Und dazu musste ich nicht einmal die Grenzen der Bundesrepublik verlassen.

Begonnen hatte das ganze als harmloser Flirt, doch schnell wurde daraus ernst. Nach und nach fügte ich mich in das Familienleben Halils* ein, die alles versuchten, um mir – nach ihren Traditionen – gute Schwiegereltern zu sein. So war es bei den Berbern, wie auch in vielen anderen, muslimisch geprägten Kulturen, Brauch, dass die junge Frau niemals alleine blieb. Dass ich inzwischen, statt bei meiner Mutter, bei Halil* lebte, war ihnen zwar ein Dorn im Auge, doch sie hatten sich nie negativ geäußert. Es war ja schließlich nicht so, als sei ich ein marokkanisches Mädchen – bei den Westlern laufen einige Dinge anders, und das wussten sie.

Doch ich sollte ja bald zur ihrer Familie gehören, und diese Herausforderung nahmen sie durchaus ernst. So kam fast täglich die Schwiegermutter Fatima zu Besuch, wenn Halil* auf Arbeit und ich zu Hause alleine war. Sie brachte Essen mit – einen Eintopf aus Hammelfleisch, Kartoffeln und grünen Bohnen – und kochte Tee. So saßen wir oft im Wohnzimmer bei frisch aufgebrühtem Minztee und schwiegen uns an.

Fatima war Halils* Stiefmutter und des Vaters zweite Frau. Sie war viel jünger als dieser und trotz des jahrelangen Aufenthaltes in der Bundesrepublik beschränkten sich ihre Deutschkenntnisse auf die simpelsten Höflichkeitsfloskeln. Doch sie war herzensgut und lächelte viel ihr warmes, schüchternes Lächeln. Ich mochte sie.

Halil* war das jüngste von insgesamt vierzehn Kindern. Die meisten der Geschwister blieben in Marokko, ein paar, wie sein Bruder, den ich irgendwann kennen lernen sollte, arbeiteten in Melila auf spanischem Gebiet, wo die Löhne höher und Arbeit vorhanden war.

Alle Geschwister, sowie auch Halil*, der jüngste Sohn, stammen von der ersten Frau ab; Halils* Mutter. Als sein Vater Witwer wurde, waren die Geschwister fast alle schon erwachsen und Halil* wurde als kleines Kind von seinen Schwestern mit erzogen. Doch seine Schulzeit verbrachte er in Deutschland, und da es sowieso nicht angehen konnte, dass ein älterer Mann mit einem schulpflichtigen Sohn alleine blieb, musste eine Frau her. Auch Fatima hatte eine Vergangenheit; und so lernten sich die beiden kennen und wurden sich einig. Fatima wurde Ehefrau des strenggläubigen Mannes und die gute Fee des Hauses. Halil* sagte mal ganz pragmatisch zu mir: „Sie hat es gut erwischt. Sie braucht sich nur um meinen Vater zu kümmern, hat dafür ein Auskommen und kann in Deutschland bleiben, und irgendwann wird sie seine Witwenrente bekommen.“

Oft saßen wir am Wochenende bei Halils* Eltern zu Hause und aßen das sagenhafte Couscous, welches sie in stundenlanger Arbeit in der Küche zauberte. Als eine gute Hausfrau trug sie allen auf und sagte entschlossen: „Esst, esst!“, während sie selbst erst dann zur Ruhe kam, wenn wir, die Gäste, längst beim Nachtisch angelangt sind. Mir tat das im Herzen leid und ich wollte immer mit dem Essen auf sie warten, doch ich glaube heute, Mitleid war da fehl am Platz. Sie war stolz, eine gute Gastgeberin zu sein. Auch wurde ich von allen Seiten überstimmt und mit sanfter Gewalt zum Essen gezwungen. „Iss!“ Sagte der Schwiegervater in Spe. „Sie will, dass du isst.“

Auch kümmerte sie sich rührend um den alten Mann. Fatima war an die dreißig Jahre jünger und sehr bemüht, eine gute Ehefrau zu sein. Sie kochte und aß zuletzt und auch in der Stadt trug sie wie selbstverständlich die Einkäufe. Eine Situation blieb mir besonders gut in Erinnerung, es war ein kalter Wintertag, als wir uns alle zusammen nach Frankfurt aufmachten: die Eltern, um eine der dortigen Moscheen zu besuchen und wir, um ein wenig einzukaufen. Wir liefen los, doch plötzlich blieb Fatima abrupt stehen und lief dann wieder zurück zum Haus. „Was macht sie da?“ Fragte ich Halil*. Der erkundigte sich beim Vater und sagte dann: „Sie holt ihm eine Mütze. Es ist kalt.“ Doch der Vater blieb nicht stehen; unbeirrt ging er weiter. „Sollten wir nicht auf sie warten?“ Am Bahnsteig dann hatte uns Fatima eingeholt, die warme Mütze in der Hand.

Nachmittags saßen wir da, tranken Tee und schauten Al Jazeera. Da ich weder den Sender noch Halils* Gespräche mit seinen Eltern verstand, war diese Zeit für mich immer entsetzlich langweilig. Ab und zu versuchte er mit Engelsgeduld, mir ein paar arabische und berberische Wärter beizubringen. Auch war Ausgehen keine Option, denn obwohl  Halil* als Junggeselle den Lebemann gab, entpuppte er sich als absoluter Familienmensch.

Nur während meiner ersten Besuche, da blieb die Sache spannend, denn der Vater verbrachte unendlich viel Zeit damit, mir mit entschlossener Stimme die Religion und seine Erwartungen an mich zu erläutern. Nur am ersten Tag versuchte ich, zu diskutieren, schnell jedoch gab ich es auf. So erzählte er mir von der deutschen Ehefrau eines Freundes, die, „Eine gute, eine sehr gute Frau!“, sogleich nach der Hochzeit zum Islam konvertierte, begann, sich zu verhüllen und zu Hause blieb. Aufgrund dieses Beispiels war er überzeugt, dass, wie er sagte, gemischte Verbindungen auch funktionieren können und nicht gleich per se zum Scheitern verurteilt sind – wenn sich beide nur genügend Mühe geben und die Frau zum Islam konvertiert. Und jetzt erzähl mal einer stolzen Polin, die von einer starken Mutter zur Gleichberechtigung her erzogen wurde und vorgelebt bekommen hat, dass sie alles, wirklich alles alleine schaffen kann, sie solle bitte ohne zu Hinterfragen das Leben ihres Mannes leben. Mein Einwand, weshalb denn nicht der Mann zum Katholizismus übergehen könne, löste einen weiteren Redeschwall aus, der alles in allem den Tenor hatte: DAS geht doch nicht.

Wie gesagt, ich weiß nicht, was ich erhoffte; gründlich naiv und blauäugig hatte ich mich in diese Verbindung begeben, ohne die Notwendigkeit, mein bisheriges Leben zu verändern, auch nur in Betracht zu ziehen. So war die Ehe, von der da gesprochen wurde, für mich mit achtzehn Jahren ein abstrakter Gedanke und auch ein Übergang zum Islam keine Option. Die Notwendigkeit, meinen Körper zu verhüllen ergab für mich keinen Sinn, war doch die Schönheit der Frau und des weiblichen Körpers in slavischen Kulturen, noch viel mehr als in der Deutschen, tief verankert und fester Bestandteil der Weiblichkeit. So war bei uns ein sexy Outfit und ein hoher Absatz ein Grund für Anerkennung, nicht für Scham und Verachtung. Frauen wurden nicht versteckt: sie wurden voller Stolz der Welt präsentiert und präsentierten sich auch selber. Nie würde ein polnischer Mann auf die Idee kommen, einer schönen Frau auf der Straße mit blöden Kommentaren zu begegnen. Ja, verwundert konnte ich auf einem Warschauer Bahnhof beobachten, dass ein schönes Kleid mit Absatz nicht einmal dazu führte, dass jemand besonders intensiv hinsah, denn dieses Bild war einfach gegenwärtig, in unserer DNA verankert.

Bereiche wie Schultern und die Beine waren für mich kein „Enthüllen des Körpers“, bin ich doch in einer Welt aufgewachsen, in der es normal war, als kleines Mädchen in Shorts auf Bäume zu klettern. Doch nach und nach änderte ich meinen Kleidungsstil, zähneknischend zwar, doch ich tat es, um weiteren Diskussionen mit Halil* aus dem Weg zu gehen. Das war es mir einfach nicht wert, und Schritt für Schritt gab ich nach – um des lieben Friedens Willen und auch, um seine Eltern nicht zu verärgern, obwohl ich die Aufregung nicht verstand. Ich weiß noch, wie er und seine Eltern für mich einkaufen waren – die Sachen lagen, als ich nach Hause kam, fein säuberlich auf der Couch ausgebreitet und er stand stolz davon. Seitdem waren meine Schultern stets verhüllt und meine Beine auch. Ich hatte mich verändert, was auch von meinem Freundeskreis nicht unbemerkt blieb.

Auch alleine oder mit den Mädels ausgehen wurden nach und nach zum Tabu, und zwar ganz schleichend, in winzig kleinen Schritten. So fand ich mich irgendwann in einer Situation wieder, in der über meine Aktivitäten Rechenschaft abzulegen war und in der ein harmloses Gespräch mit einem fremden Mann, sei es auch nur ein ehemaliger Schulkamerad, zu ausufernden Eifersuchtsausbrüchen führte. Irgendwann versuchte Halil*, immer dabei zu sein, wenn ich meine Freundinnen traf und ich fühlte mich nach und nach isoliert. Geändert hatte sich das ganze, als ich eine Ausbildung als PTA am Pfalztechnikum in Ludwigshafen begann – und Schritt für Schritt kehrte mein soziales Leben wieder zurück.

Doch fairerweise muss ich sagen; das Ergreifen eines Berufes war nie ein Problem gewesen und auch die obligatorischen Familienbesuche nicht, die ich zweimal jährlich mit meiner Mutter absolvierte. Zweimal im Jahr fuhr ich mit meiner Mutter nach Polen zu den Großeltern und das wurde glücklicherweise nie beanstandet, besuchte doch schließlich auch Halil* Jahr für Jahr seine Familie in Marokko.

„Hier, das sind meine Schwestern.“ Sagte er immer glücklich, wenn wir zusammen die dort aufgenommenen Familienvideos schauten. Auf dem Video saßen viele lachende, traditionell gekleidete Frauen vor einer Hütte zusammen und winkten in die Kamera. „Hallo! Hallo, Kasia!“ Riefen sie.

Auch hatten die Schwestern Geschenke für mich besorgt. Berge an farbigen, wunderschön bestickten marokkanischen Kleidern mit Schmuck und einem schweren, öligen Parfüm wurden mir überreicht und mein Besuch in Marokko sollte der Höhepunkt sein, an dem ich die ganze Familie Halils* kennenlernen sollte (nachzulesen hier: „Wie ich in Melila an der marokkanischen Grenze stand„). Ach, wie sehr wünschte ich, dass es mit dem Besuch damals geklappt hätte!

Halil* liebte seine Schwestern abgöttisch, denn sie waren über lange Jahre so etwas wie Ersatzmütter für ihn. Manchmal nahm diese Liebe jedoch fremdartige Züge an, zum Beispiel, als er mir eines Tages mit verklärtem Blick sagte: „Und wenn wir mal Kinder haben, dann können sie mit nach Marokko kommen und meine Schwestern werden sie dann erziehen…“ Hätte da nicht alles alarmrot schrillen sollen?

Doch auch wenn Halil* alleine nach Marokko flog, sorgte seine Familie dafür, dass ich mich nicht einsam zu fühlen brauchte. Wie schon erwähnt, war es nicht üblich, dass ein Mädchen in Abwesenheit des Mannes alleine in ihrer Wohnung blieb. Ich glaube, es war weniger der Kontrolle geschuldet als vielmehr der Tatsache, dass die Berber ein sehr familiäres und geselliges Volk sind. So wurde ich regelmäßig für die Dauer seiner Marokko-Reisen zu Halils* Eltern nach Hause eingeladen. „Du kannst auch dort übernachten.“ Sagte Halil*, und ein nein kam nicht infrage, denn seine Eltern hatten schon alles in einem Gästezimmer für mich gerichtet. Ein Schlafanzug und frische Bettwäsche lag bereit, und auf dem Tisch stand eine Flasche Wasser, falls ich nachts Durst bekommen sollte. Ich fühlte mich wohl und behütet.

Zur deutschen Kultur hatte Halil* ein ambivalentes Verhältnis. Einerseits genoss er die Freiheit hierzulande und die Möglichkeit, sich frei zu äußern, sowie auch die Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt bot. Oft erzählten mir er und sein Vater vom Leben drüben im Königreich, wo Politik, wenn überhaupt, dann vielleicht im engsten Familienkreis ein Thema war. „Du kannst dort nicht sagen, was du denkst, so wie hier.“ Sagte Halil*. „Dort musst du sehr aufpassen. Es kann sein, dass dich jemand einfach so mal beim Tee trinken anspricht und dich unverbindlich fragt: Was denkst du über die Politik? Was hältst du vom König? Das ist oft die Geheimpolizei.“ Kritik am Königshaus ist unerwünscht und damit scheint sich die Bevölkerung weitestgehend abgefunden zu haben; zumindest die Älteren. „Wenn ein König gut, dann gut; und wenn er sein Land verkauft, dann verkauft.“ Sagte Halils* Vater mal zu mir.

Doch, obgleich die große Freiheit und liberale Einstellung in Deutschland in vollen Zügen genützt wurde, so wurde sie im gleichen Maße auch belächelt. Halil* erzählte mir einen Witz, der unter seinen Landsleuten kursierte. Er handelt davon, wie ein junger Marokkaner in Deutschland auf ein Dach klettert und droht, sich vom selbigen in den Tod zu stürzen. Den Rettungskräften und der Polizei teilt er mit, dass er Geld und eine Wohnung haben möchte, sonst würden sie ihn von der Straße abkratzen, und als Antwort bekommt er gesagt, ja, mein Lieber, alles, was du willst, nur spring nicht.
Von seinem Erfolg ermutigt versucht der junge Mann ein Jahr später auf die gleiche Weise in Marokko sein Glück. Auch hier klettert er auf das Dach eines hohen Gebäudes und teilt allen mit, dass er Geld will, sonst würde er sich in den Tod stürzen. Die marokkanische Polizei antwortet ihm folgendes:
„Hier unten, mein Lieber, warten zwei Autos auf dich. Wenn du springst, wartet der Leichenwagen, kommst du freiwillig herunter, nimmt dich der Polizeiwagen mit. Uns ist das egal: du entscheidest.“ Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass, obwohl die Menschen in ihrem eigenen Land unter Repressionen leiden, gleichzeitig die „lasche“ deutsche Gesetzgebung von vielen, denen die autoritäre Führung in Fleisch und Blut übergegangen ist, belächelt wird.

Auch hat der von mir oft bei Halil* beobachtete, heißblütiger Hang zur Aggression junger arabischer Männer oft etwas mit Stolz zu tun. Verächtlich erzählt er mir von deutschen Männern, die kaum reagieren würden, wenn jemand in ihrer Anwesenheit ihre Frauen respektlos anspricht. Von Abenden bei einem deutschen Kumpel, bei denen Jungs und Mädels wahllos zusammengewürfelt in einem Zimmer sitzen und alle aus einer Flasche trinken (ja, das lockere Zusammensein von Männlein und Weiblein kann zum Problem werden!). Auch die Tatsache, dass christliche Kirchen, im Gegensatz zu Moscheen, mit Schuhen betreten werden dürfen, betrachtete er mit Verachtung. Ja, das Zusammenleben mit Halil* löste in mir die klare Erkenntnis aus, dass ein Mangel an Offenheit und Akzeptanz nicht nur ein bei den Deutschen auftretendes, sondern auf beiden Seiten verbreitetes Phänomen ist.

Doch sicher ist es nur eine einseitige Sicht der Dinge, eine einseitige Erfahrung, die sich nicht pauschal auf die berberische oder arabische, muslimische oder christliche Gesellschaft übertragen lässt. Unsere Erfahrungen sind Momentaufnahmen, Kontakt mit anderen Kulturen spiegelt alle Facetten des menschlichen Lebens wider, das positive als auch das vermeintlich negative, wichtig ist nur, alles so anzunehmen, nichts auszublenden, sich nicht zu verschließen und versuchen, zu verstehen. Wichtig ist auch, nicht nur Respekt entgegen zu bringen, sondern auch, Respekt zu fordern, der eigenen Kultur, Religion und der eigenen Lebensweise gegenüber.

Dreieinhalb Jahre dauerte die Bekanntschaft mit Halil und seiner Familie. Dreieinhalb Jahre, in denen die kulturellen Unterschiede nach und nach immer deutlicher zu spüren wurden, bis schließlich einer von uns – es war Halil – die Reisleine gezogen hatte. Zum Glück, kann ich mit etwas Abstand betrachtet nur sagen, denn aus dem freien Fall, dem ich mich im ersten Moment ausgesetzt fühlte, wurde Fliegen. Für mich war es eine prägende Zeit, die mir nunmehr bewusst gemacht hat, wer ich bin, was ich will und wie ich leben möchte. Einen solchen Einblick in eine mir so fremde Kultur hätte ich auf Reisen niemals bekommen. Und dafür bin ich dankbar.

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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12 Kommentare

  1. Also erstmal Hut ab dass du diese Geschichte überhaupt hier geschrieben hast. Da gehört auch eine Menge Mut dazu keine Frage. Eine Erfahrung die sicherlich nicht viele Frauen mit dir teilen können . Nur kurz ! Ich kann mich noch an Mädchen erinnern die mit 16,17 oder 18 sich mit bei uns stationierten Amerikaner (Soldaten) eingelassen haben. Sie waren stolz auf ihre Freunde. Sie bekamen günstige Zigaretten, Alkohol , und ja auch Drogen zum Teil. Die Soldaten fuhren amerikanische Autos ect. Ja wir als Jungs waren neidisch auf die Amis, die nahmen uns die schönsten Mädels weg ! Viele sind mit ihren Freunden nachher nach Amerika gezogen. Viele kamen aber auch nach Jahren zurück ! Geschieden, mit Kinder usw. kenne einige davon ! Es hat nicht funktioniert und dies mit Amerikaner !!
    So nun aber wieder zu dir !Ich denke das gefährliche ist das langsame hineinschlittern wenn du weißt was ich meine ! Man merkt es vermutlich nicht einmal sofort sondern unter Umständen wenn es zu spät ist ! Dies alles kannst du aber viel viel besser beurteilen als ein Aussenstehender !
    Die Reisleine wurde gezogen und das war gut so , egal von wem !
    Also nochmals eine schon emotionale Geschichte keine Frage !!

    1. Lieber Manni, vielen Dank! Manche Geschichten „wollen“ einfach erzählt werden. Ich weiß, was du meinst mit dem langsamen Hineinschlittern. Grenzen werden nach und nach aufgeweicht und irgendwann nimmt man Einschränkungen in Kauf, von denen man früher nie gedacht hätte, dass man dazu bereit wäre. Diese Zeit hat mir viel gebracht, doch das sehe ich erst aus der Zeitperspektive. Es hat mir gezeigt, wo meine Grenzen sind, und mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin.

      Ich denke, man kann da nicht pauschalisieren. Es gibt deutsch-marokkanische Beziehungen, die funktionieren und auch von den Mädels sind, wie du sagst, einige in den USA geblieben. Es ist sowieso selten, dass man mit seiner Jugendliebe zusammen bleibt, dazu ist man oft einfach nicht reif genug. Jedenfalls hat mich diese Zeit sehr geprägt.

      Aus diesem Grund möchte ich Marokko sehen. Weil ich das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben, da ich damals nicht dort war. Es hat nicht sein sollen.. vielleicht irgendwann.

      Liebe Grüße

      1. Alle Daumen nach oben wenn es dein Wunsch ist !

        1. Es ist schön, dass dir meine Geschichten so gut gefallen. Das freut mich sehr 🙂

          1. ja du kannst wunderbar schreiben, erzählen egal wie man es nennen mag ,es ist interessant und in einer tollen Art formuliert und das sage ich als Bücher-Gegner der gerade mal ansatzweise die Tageszeitung liest

          2. sagt:

            Dafür, dass du nicht liest, liest du bei mir aber ziemlich viel 😉

          3. immer nach meinem Lebensmotto „Wenn dann aber auch richtig “ Dauert bei mir in der Regel länger aber dafür umso intensiver ! wie gesagt halbe Sachen mag ich nicht !

      2. ja klar können solche Beziehungen halten und evtl. sogar für`s Leben warum nicht ! Aber in dem Alter ist man in der Regel blauäugig und unverfahren das weiß ich von mir selber auch und nehme mich da mit Sicherheit nicht raus ! Viele Dinge und Erfahrungen waren wichtig die heute aber völlig unwichtig geworden sind. Dummheiten, Blödsinn alles zusammen und wehe dir hat jemand widersprochen ! Geglaubt man man nur an sich selbst und die Pläne die man geschmiedet hat.
        Ich hätte da auch eine Geschicht dazu aber die gehört nicht ins Netz. Das kann man auch nicht schreiben da müsste man reden um es zu verstehen. Das sprengte jeden Rahmen !

        1. Ich bin damals naiv an die Sache rangegangen. Mir waren unter anderem die kulturellen Unterschiede nicht bewusst. Hätte ich mehr Ahnung (und Lebenserfahrung) gehabt, dann hätte ich bewusst darüber nachdenken können, ob ich die erforderlichen Kompromisse eingehen möchte oder lieber nicht. So bin ich da mehr oder weniger reingeschlittert. Und daraus gelernt.

          1. genau da ist das Wort wieder „reingeschlittert“ !
            Ich wünsche dir auf jeden Fall ein schönes Wochenende und ich verspreche jeden Beitrag im Blog zu lesen egal wo er versteckt ist, ich werde ihn finden und das beantwortet auch das was du gerade geschrieben hast !

  2. Hi Kasia!

    Ich finde deine Geschichte wirklich sehr berührend und dramatisch zugleich. Und obwohl dies dir in Deutschland passierte. Nichtmal in Marokko! Denn da hätte ich so ein Verhalten seines Vater zwar auch nie akzeptiert, doch eher verstanden.
    Aber bei jemandem der noch so traditionell hinterm Mond lebt aber es nach Deutschland geschafft hat und hier sogar seine Kinder erzieht ist es wirklich erschreckend!
    Und wir Mädels so gutgläubig und naiv, wollen immer alles recht machen.

    Am Ende freu ich mich sehr, das ihr getrennte Wege gegangen seid. Obwohl er dich bestimmt liebte, aber so manipuliert und hin und her gerissen war zwischen seiner Beziehung zu dir und seiner Tradition.
    Glaub mir, innerlich hat sein Herz geschrien und mit der neuen Frau ist er bestimmt auch nicht glücklich! So ist es ja meistens …

    1. Hallo Nadine,

      vielen Dank für deine lieben Worte. Ja, ich glaube, er hat es wirklich versucht, aber ich war nicht bereit, so vieles zu ändern. Und mir war auch nicht klar (jung und unerfahren…) auf was ich mich da einlasse. Ich glaube schon, dass solche Verbindungen funktionieren können, aber eben nicht für jeden. Doch das alles zu erleben war sehr wichtig, denn nur wenn jemand dich und deine Grenzen herausfordert, nur so kannst du für dich feststellen, wo diese Grenzen überhaupt liegen. Man wird stärker und in sich gefestigter. Und es ist nun schon so lange her…

      Liebe Grüße
      Kasia

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

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