Europa, Kosovo

Die große Balkantour – Kosovo

Rzeszów, Polen nach Pristina Приштина – Google Maps

Die kalte, nasse Witterung hat uns eingeholt. Der Himmel ist hinter einer Wolkendecke verschwunden und der tapfere Passerati klettert Meter um Meter nach oben. Der Grenzübergang nach Kosovo liegt in 2405 Metern Höhe, was sich in den abrupt sinkenden Temperaturen bemerkbar macht. Die rund siebzig Kilometer lange Hochgebirgsgrenze verläuft entlang des Dinarischen Gebirges. Der löcherige Fahrbahnbelag ist nicht eben die beste Voraussetzung für Passeratis Sommerreifen und zitternd beten wir darum, dass die Temperaturanzeige nicht weiter ins Bodenlose sinken möge. Jetzt sind es nur noch acht Grad. Jetzt nur noch fünf. Jetzt nur noch drei.

Bei zwei Grad Celsius bleibt die Bordanzeige dann stehen. Wir sind oben angekommen, meines Onkels Passat hat die Passage mit Bravour gemeistert. Der Fakt, keinen gefrorenen Asphalt auf der Strecke vorgefunden zu haben, kam uns entgegen. Nun stehen wir da, am Grenzübergang, und warten, bis wir dran sind. Viel ist nicht los und schnell sind wir am Häuschen des Grenzpostens. Mein Onkel kramt in seinem Geldbeutel nach den benötigten Papieren. Für den Kosovo ist nicht nur das Einsammeln der Pässe Pflichtprogramm, auch die Fahrzeugpapiere und die eigens abgeschlossene Versicherung, die sogenannte „Grüne Karte“, werden kontrolliert. Während wir warten, werfen die Grenzbeamten einen Blick durch die Scheibe in den Innenraum und zu mir herüber und ich ahne, wie sich Gewaltopfer mit sichtbaren Zeichen in der Öffentlichkeit fühlen müssen. Teils zurückhaltend, teils mitleidig gleiten die Blicke über mein massakriertes Gesicht und die angeschwollenen, dunkellila Augen der zusammengeschlagenen Frau auf dem Rücksitz. Doch keiner sagt etwas; im Grundsatz sind es wohl Dinge, in die man sich nicht einmischt.

Dass mich niemand zusammengeschlagen hat und ich auf dieser Reise an einer starken, bakteriellen Augeninfektion leide, erkläre ich nur dir, lieber Leser. Als ich später, flankiert von zwei breitschultrig gebauten Polen (und meinem Onkel) durch Kosovos Straßen gehe, entsteht für unsere Mitmenschen wohl ein anderer Eindruck. Ich möchte mir am liebsten einen Zettel auf die Stirn kleben, auf dem steht: die drei waren es nicht.

Mein Onkel kramt also nach der „Grünen Karte“, und wird dabei immer nervöser. „Wo ist meine Grüne Karte?“ Jacob, wo hast du die Grüne Karte hin?“ Jacob verteidigt sich; er hätte das Ding nicht in der Hand gehabt. „Doch, das muss so sein, ich finde sie nicht. Jacob, gib sofort die Grüne Karte her!“ Onkel steht zunehmend unter Strom, während die Beamten geduldig und, wie mir scheint, verständnisvoll auf uns warten. Man muss dazu sagen, dass mein armer Cousin tatsächlich nicht weiß, wovon mein Onkel da redet, denn für das Verschlampen der Versicherungspolice ist Onkel höchstselbst verantwortlich. Das zeigt sich dann auch relativ schnell, als er die erforderlichen Papiere schließlich in einer seiner Taschen findet. Für den Spott ist gesorgt und, sobald wir die Grenzhäuschen hinter uns gelassen haben und die Anspannung abfällt, lassen wir an unserem lieben Familienmitglied kein trockenes Haar. Nun, Onkel lacht jetzt selbst über die Situation. Die „Grüne Karte“ wird zu einem der Running Gags der Reise.

Dann stehen wir da, ganz oben, und blicken auf eine sonnendurchflutete Ebene hinab. Wir, das sind Tomek und ich. Als erste haben wir es hinauf geschafft; selbst meinen warmen Schal hatte ich im Auto gelassen. Denn nur wenige Meter hinter dem Grenzposten endet an dieser Stelle die bergige Trasse und es geht hinab. Kosovo eröffnet uns einen ersten Blick. Doch Kosovo wird uns noch überraschen.

Was weiß man über den kosovarischen Staat? Eigentlich nur, dass er, ähnlich wie in Bosnien, eine volatile politische Position hat. Volatil, denn wie es in Bosnien Abspaltungsambitionen gibt, so wird der Kosovo von einem Teil der Welt nicht als unabhängiger Staat anerkannt. Darunter sind, Stand heute, fünf europäische Länder: Griechenland, Rumänien, Slowakei, Spanien und die Republik Zypern. 1992 bildete sich aus dem zerfallenden Jugoslawien eine Provinz in Südserbien, die sich 2008 für Unabhängig erklärte. Fünfzehn Jahre ist es her, da ich dies schreibe (Jahr 2023). Pünktlich dazu gibt es Überlegungen, den von Serben bewohnten Republiken mehr Autonomie zu gewähren. Bewohnt wird er hauptsächlich von Kosovoalbanern. Strittig gemacht wird Kosovos Unabhängigkeit von Serbien, die die einseitige Unabhängigkeitserklärung nie akzeptierte.

Da die Geschichte des Kosovo noch weiter zurück reicht und an sich ganz spannend ist und die Ursprünge des Landes im Osmanischen Reich liegen, empfehle ich euch die Website osteuropa.lpb-bw.de. Dort wird unter anderem auch erläutert, dass die Zugehörigkeit des Kosovo zu Serbien auf den ersten Balkankrieg zurückgeht. Andererseits auch, dass sich das Land mit Serbien eine rund tausendjährige Geschichte teilt. Insofern kann man sich lange darüber streiten, wer denn nun im Recht ist. Ich persönlich bin eher ein Verfechter des Status Quo, und zwar in den meisten Fällen. Eine an Kompromisse geknüpfte Stabilität ist noch immer besser als das komplette Chaos. Doch wie gesagt, auch da sehe ich Ausnahmen. Und wie fragil der Frieden im Kosovo ist, das haben die neuesten Spannungen um serbische Kennzeichen und um die Einreise serbischer Bürger ohne kosovarische Papiere und die darauffolgenden Straßenblockaden deutlich gemacht. Hier hat es nur einen kleinen, weiteren Tropfen Öl ins Feuer gebraucht.

Ich habe den Kosovo wenn, dann höchstens im Kontext mit Krieg und Vertreibung in Erinnerung und das sind wohl die Aspekte, die sich ins Bewusstsein der meisten Menschen eingebrannt haben. Doch inzwischen hat sich viel getan. Staunend fahren wir über neue, glatte Straßen, betrachten links und rechts die vielen Neubauten, neu entstehende oder entstandene Ein- bis Mehrfamilienhäuser. Ab und zu fliegen die Minarette einer Moschee vorbei. Neue Autos fahren auf den Straßen, das Bild des Landes ist ein sauberes, aufgeräumtes, ein Land im Aufbruch. Ja, gar ein wohlhabendes Land. Und das will so gar nicht mit den Bildern in meinem Kopf harmonieren, welche ich mir bisher von Kosovo gemacht habe. Meiner Familie geht es ähnlich. Der Kosovo ist wohl die bisher größte Überraschung unserer Reise.

Am Rande von Pristina parken wir den Wagen. Der Hunger zwickt und wir wollen die kosovarische Küche verköstigen, jedoch wollen sich unsere Männer gleichzeitig nicht zu weit vom Auto entfernen. Vermutlich leiden sie an ähnlichen, festsitzenden Vorurteilen wie ein Westeuropäer, der zum ersten Mal mit eigenem Wagen nach Polen unterwegs ist. Dass die Sorgen unbegründet und die Neunziger längst vorbei sind, diese Erfahrung muss jeder für sich machen.

Lange umkreisen wir die belebte Straße, in der es von Cafés und Restaurants nur wimmelt. Unsere Jungs können sich nicht entscheiden. Schließlich betreten wir den Kebabladen, den wir als erstes gesehen hatten. Alle Augen der anwesenden Gäste und des Personals schauen mit zurückhaltender Neugier auf die zusammengeprügelte Frau mit den lila unterlaufenen Augen. Meine Jungs geben wieder ihren Witz zum Besten, dass die Männer hier „vermutlich denken, da weiß einer, wie es läuft.“ Und ich wünsche mir abermals einen Zettel auf der Stirn, auf dem geschrieben steht: „Ich-bin-kein-Gewaltopfer“. Oder „Ihr-müsstet-erst-den-anderen-sehen“, je nachdem. Doch die Augentropfen der netten, kühlen, montenegrinischen Apothekerin helfen und so langsam wird es besser.

Es wird kurz diskutiert, wer was bestellt. Zu jeder Mahlzeit gibt es Simit. Mein Onkel, den man oft zu seinem Glück zwingen muss, hatte sich inzwischen hardcore in das Sesamgebäck verliebt.

Nach dem Essen entscheiden wir gemeinsam, die Vorurteile zu überwinden und das Zentrum der Hauptstadt Pristina zu besuchen. Zu diesem Zweck parken wir den treuen Passerati in einer überwachten Tiefgarage. Das Ticket wird bei der Einfahrt an einem vom Pförtner besetzten Häuschen in Empfang genommen, am selbigen wird auch bezahlt. Zufrieden und mit einem sicheren Gefühl bezüglich unseres nun bewachten Vehikels machen wir uns im Gänsemarsch auf Entdeckungstour.

 

Pristina

Die Hauptstadt Kosovos ist – na ja, wie soll ich sagen – relativ nichtssagend. Alles wirkt neu oder im Stil der neunziger Jahre. Was vielleicht kein Wunder ist im jüngsten Staat Europas. Doch der Eindruck mag täuschen, denn Pristina ist bereits im Mittelalter als Dorf gegründet und durch serbische Stämme besiedelt worden (ist das der Beginn ihrer Geschichte?).

Am Parlament

Dennoch ist, bis auf einzelne Bauwerke, keine nennenswerte Altstadt erhalten geblieben. Dies ist einmal der Modernisierung in Zeiten von Jugoslawien geschuldet, wie auch dem Krieg. Als wir durch die großzügige Fußgängerzone laufen, sind es eher die Cafés, Buchhandlungen, Denkmäler und Regierungsgebäude, die uns ins Auge fallen. Und natürlich die vielen, typischen Blockreihen. Vor allem die Shops mit gebrauchten Büchern finde ich spannend. Jedes von ihnen wird für ein paar Euro weiter verkauft. Denn obwohl der Kosovo nicht Teil der Europäischen Union ist, so hat sich das Land, ähnlich wie es in Montenegro der Fall war, für den Euro als Währung entschieden. Was uns beim Kauf diverser Magnete und anderer Souvenirs zugute kommt.

Die Denkmäler erinnern an Kriegszeiten, aber nicht nur. Wie in Albanien und Nordmazedonien, so ist auch im Kosovo die Verehrung der Mutter Theresa groß. Ihr zu Ehren wurde eine Bronzestatue aufgestellt.

Unser langsamer Schlendermarsch führt uns unweigerlich vor das Parlamentsgebäude von Pristina. Das Regierungsgebäude beherbergte einst eine Bank. Vor dem Gebäude steht ein Monument, ein Reiter auf einem Pferd, es handelt sich um die Statue des Nationalhelden Skanderberg. Gjergji Kastriot-Skanderbeg war ein albanischer Fürst, der für die Unabhängigkeit Albaniens kämpfte und das Land im 15 Jahrhundert vor den Osmanen verteidigte. Ein anderes Denkmal erinnert an die 1989 erfolgte Aufhebung des autonomen Status der Republik Kosovo durch Serbien. Bei den darauffolgenden Zusammenstößen mit der serbischen Polizei wurden Protestierende getötet, eine ganze Reihe Gesichter in Stein.

Die Eigenständigkeit der Folgestaaten, welche aus dem Zerfall von Jugoslawien heraus entstanden sind, ist mit Blut erkämpft. 1999 beteiligt sich Deutschland an Luftangriffen der NATO. 79 Tage lang werden Ziele in Serbien angeflogen, der erste Kampfeinsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Auch zählt Deutschland zu den ersten Ländern, die die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannten. Zudem hat Deutschland hunderttausende von Flüchtlingen aus dem Land aufgenommen. Das ist in Erinnerung geblieben. An jeder Ecke ist ein „Berlin Döner“ oder ein „Nürnberg Döner“ zu sehen. Neben Englisch ist Deutsch die am meisten gesprochene Fremdsprache; es gibt einen jährlichen Tag der Deutschen Sprache.

Ein Nürnberg Döner

Das Parlamentsgebäude selbst wird überwacht und der Sicherheitsmann will wissen, warum wir hier fotografieren. Als er erfährt, dass wir polnische Touristen und nicht von der Presse sind, sind Aufnahmen kein Problem mehr.

 

Kosovo und Bill Clinton

Als wir die Stadt verlassen, sind wir abermals verwundert. Neubauten ragen in den Randbezirken Pristinas wie Pilze aus dem Boden, überall wird gebaut. Auf einem der Blocks prangt ein übergroßes Bildnis von Bill Clinton und eine US-Amerikanische Fahne. Der ehemalige US-Präsident spielte eine große Rolle bei den Unabhängigkeitsbestrebungen Kosovos. Während seiner Amtszeit und unter der Initiative der USA haben die NATO Truppen 1999 in den Konflikt beider Länder eingegriffen und 78 Tage lang Ziele in Serbien bombardiert, bis sich serbische Truppen schließlich aus dem Kosovo zurückzogen. Auch waren die USA das erste Land, das die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hat. Es war der in Pristina ansässige „Verein der Freunde Bill Clintons“, die die Stadt plakatierte.

Doch der Kosovo hat nicht nur die städtischen Gegenden, es ist eine bergige Gegend, in der man wandern gehen kann. Die höchsten Gipfel haben um die zweitausendsechshundertnochwas Meter. So lange bleiben wir freilich nicht. Ein Stück weit fahren wir noch durch Niedergebirge, um dann die Grenze zu Nordmazedonien zu überqueren.

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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13 Kommentare

  1. Hi Kasia,
    der Kosovo wird mir immer in schlechter Erinnerung bleiben – auch durch das katastrophale Fehlverhalten der niederländischen Blauhelm-Soldaten seinerzeit.
    Auch wenn die Straßen neu, die Straßenschilder für uns entzifferbar sind und die Häuser aussehen wie bei uns zu Hause – das ist es nicht (ist ja auch der Grund, weshalb Du da hinfährst). Wie schnell alles in Schutt und Asche liegt, hat man an der Ukraine gesehen. Auch dort sah vor dem Krieg alles westlich aus, die Autos keine Trabbis wie zu DDR-Zeiten, sondern wie sie auch hier rumfahren. Sehe ich jetzt Bilder in der Tagesschau oder im Web von den zerbombten Wohnblöcken, die auch architekturmäßig in meiner Stadt stehen könnten, merke ich immer, wie nahe der Krieg eigentlich ist und es keine Sicherheit gibt, dass der Irrsinn auch nach hier rüber schwappt..

    1. Es kann unglaublich schnell gehen. Lange Zeit war ich so naiv zu glauben, dass wir so etwas wie Kriege überwunden hätten. Uns passiert das doch nicht mehr in entwickeltem Europa, wir treiben ja Handel, kulturellen Austausch, pflegen diplomatische Beziehungen miteinander… Es braucht aber nur einen, der aus der Reihe tanzt, schon kann das Konstrukt zerfallen und wir sehen, wie angreifbar wir doch sind. Die ganze Friedenssache funktioniert nur über Vereinbarungen und Willensbekundungen.

      Kosovo: hm, ich denke, die Lage ist vorerst stabil, aber wer weiß. Es ist keineswegs gesagt, dass auch dort nicht jemand sagt, so, jetzt verändern wir mal den Status quo… Hast Recht, sowas geht schnell.

    2. Ich finde es aber spannend, wie sich das Land entwickelt hat. Ich wusste nicht, was uns erwartet, ich wusste nur, was ich von früher sah und hörte. Das Land hat sich gemacht, so auf den ersten und zweiten Blick.

  2. Spannend! Dein Beitrag hat auch bei mir ein paar einzementierte Vorstellungen zerbröselt. In der Tat denkt man beim Kosovo immer noch zuallererst an Krieg und Elend. Aber da ist ja scheinbar viel passiert in den letzten Jahren, auch wenn Pristina wohl eher unspektakulär für Besucher zu sein scheint.

    1. Kosovo soll auch sehr schön zum Wandern sein. Berge, Schluchten… das Land macht neugierig. Und meine veralterten Vorstellungen hat es auch widerlegt 😅

      1. Na dann hat sich die Tour ja auch diesbezüglich voll gelohnt 👍.

        1. Neeein, wir waren leider nicht wandern… *seufz* Aber dafür haben wir Magnete 🙂

          1. Ja, man muss Prioritäten setzen 🤣. Bei der Solo-Tour wird alles anders!

          2. sagt:

            Ganz bestimmt!

  3. Die Frage stellt sich nicht nur im Kosovo oder in Bosnien: was soll man mit Völkern anstellen, die partout nicht mit einem zusammenleben wollen? Wir müssen gar nicht so weit schauen. Auch in Thüringen und vor allem Sachsen gibt es Unabhängigkeitsbestrebungen. Der Zerfall des Balkans hat einen Konflikt offenbar gemacht, der in vielen Regionen schwelt. Aber vielleicht sind ja gar nicht die Völker das Problem, sondern Nationen, die mehr oder weniger willkürlich Linien auf Landkarten ziehen, das dann als territorialen Besitz bezeichnen und sehr allergisch darauf reagieren, wenn jemand mit einem Radiergummi in der Hand vorstellig wird?

    1. Unabhängigkeitsbestrebungen schwächen eine Nation, insofern kann ich die Aversion der „Großen“ dagegen verstehen. Kann die Welt in kleinere Staaten zerfallen und dennoch zusammen arbeiten, nebeneinander existieren, ohne sich an die Gurgel zu gehen? Das wäre eine optimale Wunschvorstellung. Ich bin der Ansicht, dass wir mit zweierlei Maß messen, je nachdem, ob sich die Unabhängigkeitsbestrebungen gegen einen unserer globalen Gegenspieler oder gegen einen unserer Partner richten. Ein unabhängiges Kosovo? Ja, bitte. Ein unabhängiges Taiwan? Ja, klar, ist ja eine Demokratie. Ein unabhängiges Katalonien? Hör auf, wo kämen wir da hin…

  4. Vielen Dank für diesen Blick auf Kosovo Kasia. Tatsächlich kennen wir das Land nur aus dem schrecklichen Krieg, der dort stattfand. Ich hoffe, dass endlich Frieden herrschen kann, und das wünsche ich mir auch für alle anderen Ostblockländer. Wir leben derzeit in sehr unsicheren Zeiten und können nur hoffen, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzt.

    1. Das ist wahr, momentan zündelt es an allen Ecken und Enden. Ich wünsche mir das gleiche und möchte positiv in die Zukunft schauen. Oder am besten gar nicht in die Zukunft schauen 😉

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

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