Zwei Wochen vor Abflug
„Was machst du dir Sorgen!“ Ruft mein Onkel beschwichtigend aus, und in mir wird der Verdacht immer klarer, dass die Polen gerne auf Gut Glück verreisen. Lange standen nur die Flüge fest, von Warschau nach Kutaisi mit der Billigairline Wizzair. Dann, irgendwann viel später, kamen die ersten zwei Nächte hinzu. Zwei Dreipersonen-Zimmer, welche auf uns fünf Reisende aufgeteilt werden. Mein Einwand, wir Deutschen planten bereits lange im Voraus und bis zum letzten Knopf, wird abgeschmettert.
„Du bist keine Deutsche.“ Nein, bin ich nicht – aber ich plane auch gerne im Voraus. Doch mein Onkel gibt zu Bedenken: wo bliebe da die Spontanität?
„Was ist, wenn du in die Berge willst und es schüttet und es zu gefährlich wird, du aber alle Hotels bereits vorgebucht hast? Was machst du dann?“ Und damit bringt er mich aus dem Konzept. „Also gut.“ Sage ich. „Dann machen wir es auf eure Art.“
Spontanität. Gutes Stichwort auf Reisen. Da ich bisher oft als Alleinreisende unterwegs war, zog ich es vor, einen ziemlich genauen Plan zu haben. Zur Sicherheit und so. Doch da ich mich jetzt der kleinen, lustigen Truppe anschließe, bestehend aus Onkel, meinen beiden Cousins und dem Kumpel Tomek, kann ich das Spontansein üben. In einer fünfköpfigen Gruppe geht es nicht anders, als sich anzupassen – und sich auf die anderen zu verlassen. Vielleicht sollte ich mich einfach zurücklehnen und die Dinge auf mich zukommen lassen.
Vielleicht sollte ich auch meine Wanderschuhe einpacken. Falls wir in die Berge wollen.
Vielleicht sollte ich nach dem Transfer vom Flughafen nach Kutaisi schauen (nein, der Transfer ich bereits bei der Übernachtung dabei, sagt mein Onkel).
Wir haben noch keinen Mietwagen (den Mietwagen bekommen wir von Tomeks Bekannten zum zwei Drittel des Preises, sagt mein Onkel).
Vielleicht sollte ich meinen Anteil an Geld für die Unterkünfte schon mal überweisen (nein, das machen wir alles vor Ort, sagt mein Onkel.)
Vielleicht fahren wir in die Berge. Vielleicht buchen wir auch einen der dort angebotenen Ausflüge, wo man mit alten, russischen Autos durch die Gegend tuckern kann. Ich bin gespannt wie eine Gitarrenseite.
Noch zwei Wochen, dann startet das verrückte, spontane Familienabenteuer. Und während ich noch dabei bin, alles bis aufs letzte vorzubereiten, ist mein Onkel tiefenentspannt. Das wird schon irgendwie…
Georgien, wir kommen.
Ach, ich bin schon so gespannt auf deine Berichte! Die Fotos auf Instagram sind ja schon mal vielversprechend 👍. Noch gespannter bin ich aber auf deine sozio-kulturellen Beobachtungen und Erfahrungen. Spontaneität schlägt Planung – oder doch nicht?!? Für mich wäre es ja auch eine riesige Herausforderung, mich in die „Obhut“ einer Kleingruppe zu begeben. Habt weiter eine gute Zeit dort!
Liebe Elke, tatsächlich war das ganze am Ende doch nicht so planlos. Nur dass nicht mein Onkel die Planung machte, sondern zwei andere… Hat alles wunderbar geklappt. Georgien ist toll.
Lass mich raten: eine von den beiden warst du 😎?
Lach… nein, es waren ein Freund von meinem Onkel und mein Cousin. Ich hätte von vorne herein die beiden fragen sollen, dann wäre ich top informiert gewesen… 🙂
😅😂🥳
Liebe Elke, ich habe gerade auf deinem Blog vorbeigeschaut… da ist ja immer noch nix von Polen? 😉 Aber erfahrungsgemäß weiß ich, je weniger auf dem Blog geschieht, umso mehr passiert in eigenem Leben 🙂 Ich weiß auch nicht, wann ich zu den Georgien-Berichten komme, momentan heule ich (innerlich) Rotz und Wasser, weil ich dort wieder weg musste 🙂
Richtig! Je weniger Blog, desto mehr real life. Heute kommt aber noch ein kurzer „Lebenszeichen“-Beitrag. Alles Weitere folgt dann irgendwann 😅.
@Georgien: das kann ich so gut nachvollziehen! Zwar kenne ich Georgien nicht, aber sehr wohl das Gefühl, wenn man einen Ort verlassen muss, an dem man liebend gerne noch ein Weilchen geblieben wäre.
Ich glaube, es sind nicht nur die Orte an sich. Es sind Menschen, die es zu was besonderem machen. Ich weiß nicht, ob ich noch so viel alleine reisen werde. In einem Team, in dem alles passt, ist das Reisen einfach nochmal ein anderes Erlebnis.
Das ist gut, wenn du das für dich so herausgefunden hast! Mich lenken andere Menschen ja eher ab. Alleine erlebe ich das Reisen viel intensiver. Doch zum Glück sind die Menschen unterschiedlich 😎.
Hm, auch das ist richtig. Reisen alleine ist sehr intensiv, und ich mag das auch. Doch so etwas wie das Tanzen unter einer Wasserfontäne in einer völlig fremden Stadt, während noch der georgische Wein in den Adern singt, erlebt man nur mit anderen 😉
Das stimmt wohl 😁!
Georgien? Cool!
Freue mich schon auf deine Berichte
Das dauert noch ein wenig. So viele Eindrücke, ich bin erst dabei, das alles zu sortieren…😊
Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt und einen sehr angenehmen Aufenthalt.
Mach dir nicht zu viel Stress, bevor du gehst 🙂
Vielen Dank! Es sind nur noch wenige Tage bis dahin und es müssen noch ein paar Dinge erledigt/vorbereitet werden. Ich werde versuchen, es ruhig angehen zu lassen 😉
Na dann, eine schöne Zeit in Georgien 😊
Liebe Grüße
Roland
Vielen Dank! Inzwischen ist der Plan ein wenig konkreter geworden, aber nicht viel… es bleibt spannend.
Liebe Grüße
Kasia
Die Geschichte hört sich lustig an. Mir ginge es genauso wie dir: Vorher genau planen und wissen was Sache ist. Ich bin mal gespannt, was bei dem System „Chaos“ rauskommt.
Ist das jetzt ernsthaft, dass du in zwei Wochen nach Georgien fährst oder bis du mit dem posten rückständig?
Was für einen Pass hast du eigentlich?
LG HArald
Ich poste rückwirkend, im Grunde sind es jetzt fünf Tage bis zur Abfahrt. Kleiner Spoiler, die Hotels sind immer noch nicht gebucht. Dafür haben wir zumindest das Auto 😉
Den Corona-Impfpass natürlich 😉
Wenigstens etwas. Zu Fuß gehen müsst ihr schon mal nicht. 👍
Und ich vermute auch, dass wir nicht draußen schlafen müssen. Das wird sich schon alles fügen 😉
Noch zwei Tage…
Dann schon mal gute Reise und die ganze Zeit ein schönes Dach über dem Kopf. 😉
Ich danke dir 🙂 Ja, das wird schon klappen. Auch wenn es nur das Autodach ist 😉
Hahaha – das klingt aufregend. Ich bin auf den Bericht gespannt.
Ich hatte nur 2x ungeplanten Urlaub. Das war der in England mit Bus und Bahn und dann in Spanien. Meine Freundin hat dort geheiratet und mein damaliger Freund und ich waren dann von Torremolinos mit einem Leihwagen die Küste entlang bis Gibraltar und Marokko unterwegs. Aber ausserhalb der Saison, da war es kein Problem Hotels zu finden.
Diese Geschichten solltest du verbloggen 🙂 da würde ich gerne mal mehr drüber lesen… Ich bin eher jemand, der viel im Voraus plant. Wenn es jemand locker angehen lässt, macht mich das leicht kribbelig. Aber na ja… ich chille dann einfach mal 😉
Ich plane auch gerne – aber ich bin dann sehr schnell von mir genervt, weil ich dann am Ende doch immer sage…klappt schon irgendwie.
Aber solche selbst organisierten Trips hatte ich nur diese beiden. Ägypten und Indien war mit der DJH, die haben da Reisen für Mitglieder angeboten. War mir dann auch sicherer.
Na ja, es ist ja auch so, dass es immer irgendwie klappt… 🙂 Irgendwie fügt sich immer alles. Das ist eine unumstößliche Tatsache…
Das stimmt – meistens muss man nur Geduld haben
Und positiv denken 🙂
Think Pink🤗
…pink? Ähm… Positiv? Positiv ist toll 😉
Genau….Positiv soll es sein. 😉
Bin auf Deine Geschichten aus Georgien schon sehr gespannt! Gute Reise!
Vielen Dank! Ich bin auch sehr gespannt, wie sich das Chaos fügen wird 🙂