Das Haus verbinde ich mit vielen Träumen, Träumen, die ich mir nicht erklären kann. Der Beginn vom Ende sozusagen. Skurrile, blutige, erschreckende Träume, von toten Hunden, die noch sprechen, von dicken Kröten, die aus Sümpfen kriechen und sich mir in den Weg stellen und von blutigem Fleisch und Eingeweiden, die im Kellen meiner Großeltern über dem Tisch am Hacken hängen. Unglück, Verwesung und Tod. Und mein Opa, alleine, der nicht weggehen will. Der nicht loslassen kann.
Diese Träume begannen vor rund zwanzig Jahren, und damals waren sie mir ein Rätsel. Denn das Haus war zum damaligen Zeitpunkt durchweg voller positiver Energie. Es war voller Leben, voller Erinnerungen. Guter Erinnerungen. Jedes Zimmer hatte seinen ganz eigenen Geruch, nach Möbeln, nach Kleidung, nach Sonne. Ich könnte mit geschlossenen Augen sagen, in welchem Raum ich gerade war. Es war gut, gut und schön.
Die kostbare Zeit
Manchmal saß ich als heranwachsendes Kind stundenlang in einem dieser Zimmer, nahm alles in mich auf. Die riesenhaften Kakteen, die meine Oma an der Fensterbank auf der Südseite züchtete, weil sie Pflanzen sehr mochte. Sie ist – sie war – eine grüne Fee. Doch ihre Einstellung zu ihren Pflanzen war sehr pragmatisch, denn sobald sie eine bestimmte Größe erreichten, wurden sie auf dem Müll entsorgt. „Sie wurden mir langweilig.“ Pflegte sie dann zu sagen. Und kümmerte sich rührend um die Satzlinge, die sie der alten Mutterpflanze vor ihrem Tod entnommen hatte.
Ich ahnte es, bereits mit neun oder zehn Jahren war da eine Stimme in mir. Mehr ein Gefühl, dass mir von der Endlichkeit all dessen flüsterte. Man könne nicht sagen, dass ich es nicht genoss, bei meinen Großeltern zu sein, denn ich genoss es. Und auch wenn man meinen könnte, das Ende käme unterwartet – für mich nicht. Ich hatte mich Jahre zuvor auf diesen Abschied vorbereitet, auf einen Abschied, von dem ich damals nicht wusste – nicht wissen konnte – dass es ihn geben wird.
Ich versuchte verzweifelt, zu konservieren. Aufzubewahren. Ob das der verlorene Knopf von Omas Kleidung war, der silberne Fingerhut, den ich damals mitnahm und der heute eine der wenigen Erinnerungsstücke an sie ist. Ich scharwenzelte um sie herum, während sie im Keller Einmachgläser füllte, ließ mir zeigen, wie sie ihre Piroggen kochte. Etwas sagte mir, schon damals als Kind, dass diese Zeit kostbar ist.
Geister der Erinnerung
Mit meiner Oma verlor das Haus seine Seele. Als sie ging, ging auch das Licht, der Atem, das, was man als gut bezeichnen konnte. Und Traurigkeit, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit hielten Einzug. „Du wirst dich noch an sie erinnern, an deine Oma.“ Ihre Worte klingen mir im Ohr. „Wenn du nachts aufwachst und Töpfe in der Küche klappern hörst, dann wirst du wissen, dass deine Oma wieder da ist und kocht.“ Sagte sie auch scherzhaft. Doch sooft ich nachts wach wurde und in der Küche streifte; die Töpfe klapperten nie.
Doch eines Tages, kurz nach ihrem Tod, zeigte sie mir, dass sie da ist.
Ich stand in der sonnigen Küche, mein Opa saß am Tisch. Hungrig, da nach einer langen Busfahrt aus Warschau angekommen, schmierte ich uns ein paar Stuhlen. Mein Opa stützte den Kopf mit der Hand ab. Sonnenstrahlen fielen wärmend durch das Fenster, es war halb eins.
Die Türklinke bewegte sich. Sie wurde nach unten gedrückt. Langsam. Bedächtig. Dann ging sie wieder nach oben. Und nichts weiter geschah. Mein Opa schaute hin, ich schaute hin. All das wirkte so normal, so natürlich, als wollte gleich jemand die Küche betreten. Die Küche, die schon immer der Treffpunkt der Familie war. Nur dass die Familie zu diesem Zeitpunkt in alle Winde zerstreut war. Mein Onkel war auf Arbeit, meine Mutter in Deutschland. Bis auf meinen Opa war das Haus unbewohnt. Das Tor war verschlossen, der Wachhund hatte nicht angeschlagen. Es war unmöglich noch jemand hier.
Ich lief hinaus auf den leeren Flur. Lief bis zur Veranda, doch ich wusste bereits, dass ich dort nichts vorfinden würde. Auch draußen im Hof war alles ruhig, der Hund wedelte mit dem Schwanz und schaute mich mit sehnsüchtigem Blick an.
„Hast du das gesehen?“ Fragte ich meinen Opa. Ja, sagte er. Das war der Luftzug. Ich betrachtete skeptisch die verschlossenen Fenster und Türen, auf der Suche nach der Zugluft, die imstande war, Türklinken zu bewegen. Für meinen Opa war das Thema durch.
Die Geschichte des Hauses – und meiner Familie
Es war die Angst vor dem Krieg, die meinen Opa in die Nähe von Warschau trieb. So weit von der Front wie möglich, vermutete er. Denn das war die Absicht hinter seiner Entscheidung, die familiären Gegenden von Ostpolen zu verlassen und sich so zentral wie möglich anzusiedeln. Der Krieg hat starke Spuren in seiner Psyche und in seiner Erinnerung hinterlassen. Noch Jahrzehnte später kam er auf die Geschehnisse von damals zu sprechen. Um nicht einberufen zu werden, gab er ein falsches Alter an. Er gab sich als Sechzehnjähriger aus. So kommt es, dass noch heute in seinen Papieren ein falsches Geburtsjahr steht. Doch es half alles nichts, denn bereits kurze Zeit später mussten auch die Sechzehnjährigen an die Front.
Doch mein Opa hatte Glück. Er war nie gezwungen, Menschen zu töten, denn er war für die Aufrechterhaltung der Telefonleitung zuständig. Ich weiß, wie ich ihm einmal als Achtjährige nach langem Zögern fragte, ob er denn jemals jemanden getötet hätte. Er schaute mich einige Zeit an, ehe er antwortete: „Ich war Verbindungsbeauftragter. Verbindungsbeauftragte dienten nicht unter Waffen, also musste ich auch nicht auf Menschen schießen. Aber glaub mir…“ fügte er hinzu, „…wenn du an der Front bist und siehst, wie deine Freunde und Kameraden niedergemäht werden, da kommt so viel Hass in dir hoch, dass du sie freiwillig alle töten würdest.“ Ich fragte nie wieder. Vielleicht, weil ich verstand.
Seine Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass die Verbindung immer stand. Immer wieder erzählte er mir, wie er im Winter über die zugefrorene Weichsel kroch. „Ich brach ein.“ Berichtete er, zum hundertsten Mal vielleicht; doch jedes Mal erzählte er die Geschichte so, als wenn es das erste Mal wäre. Und jedes Mal hörte ich ihm zu, ganz so, als ob es das erste Mal wäre. Ich mochte seine Geschichten.
„Das Eis unter mir gab nach, und ich hielt mich an der Scholle fest. Doch die drehte sich, so dass ich mich unter Wasser wiederfand. Meine Kameraden lachten sich schlapp, und irgendwann rief ich ihnen zu, was das sollte, dass ich gleich ertrinke. Da zogen sie mich raus.“
Kein Erlebnis in der späteren Zeit, weder die Hochzeit mit meiner Oma noch die Geburt seiner beiden Kinder, hatten so starke Spuren hinterlassen wie das, was er im Krieg erlebt hat.
Ukraine, so rein wie eine Träne
Auch meine Oma erzählte Geschichten, doch sie erlebte das Kriegsgeschehen anders. „Ich war damals ein junges Mädchen.“ Erzählte sie. „Vielleicht zwölf Jahre alt.“ Sie lebte ebenfalls im Osten, in Gebieten, die der heutigen Ukraine zugeschrieben werden. Und als der Zweite Weltkrieg ausbrach, da führten die Ukrainer ihren eigenen Krieg, und zwar gegen die dort ansässige polnische Bevölkerung. „Wir lebten dort seit langen Jahren.“ So lange und so selbstverständlich lebten die Menschen Haus an Haus zusammen, dass meine Großmutter damals sogar ukrainischsprachig aufwuchs. „Als ich klein war, da sprach ich gar kein polnisch.“ Verriet sie mir. „Das habe ich erst in der Schule gelernt.“
Noch Jahrzehnte später hatte meine Oma, wenn sie polnisch sprach, diesen leichten, ukrainischen Schlag, der sie als ehemalige Bewohnerin von „dort“ kennzeichnete. Doch sie wollte nie, dass die Menschen erkannten, woher sie stammte. Stets war ihr das unangenehm und sie sprach nicht gerne darüber. „Wenn jemand fragt, sage ich immer, dass er sich täuscht.“ Erzählte sie mir eines Tages.
Das hatte Gründe. Einer dieser Gründe mag Angst gewesen sein. Denn eines Tages wurde damit begonnen, die polnische Bevölkerung zu verfolgen. „Sie wollten eine Ukraine, so rein wie eine Träne, sagten sie.“ Erinnerte sich meine Oma. „Zuerst haben sie die Männer mitgenommen. Wir hatten alle Angst, wir waren ja noch klein. Sie kamen nachts und klopften an die Türe. Sie wollten wissen, wo Vater ist.“ Dieser war mitten im tiefsten Winter, so wie er war, in den Wald geflüchtet und hat sich dort versteckt. „Nicht einmal die Schuhe hatte er an. Keine Zeit. Er ist in Socken in den Wald gerannt…“ Das passierte mehrmals. Schließlich verließ die Familie ihr Zuhause, aus Angst. Sie siedelte sich im Südwesten an.
Der junge deutsche Soldat
An deutsche Soldaten hatte sie hingegen keine schlechten Erinnerungen. Und das hatte einen Grund. Der Grund war ein junger Deutscher, der sich bei der Familie einquartiert hatte. „Als die Front nahe war, kamen die Deutschen und quartierten sich einfach in den Häusern der Leute ein.“ Erzählte sie mir. „Das war damals üblich so. Ich meine – was wollte man da machen?“
Doch diesen Burschen mochten sie. „Er war ein junger Kerl. Sehr jung sogar, vielleicht sechszehn, siebzehn Jahre alt, praktisch noch ein Kind. Er erzählte uns viel von seiner Familie, von seiner Mutter, von den Schwestern. Er vermisste seine Mutter sehr, zeigte uns immer Fotos von ihr. Als die Front weiter zog und wir lange nichts mehr von ihm gehört haben, dachten wir schon, er wäre gefallen.“
Doch der junge Soldat überlebt den Krieg. Später, als sich die Waagschale der Kämpfenden zum anderen Ende neigt, als der Krieg für die Deutschen so gut wie verloren scheint, da sehen sie ihn wieder. „Er war wütend. Er hatte seine Sachen hingeschmissen und immer wieder ‚Scheiß Krieg! Scheiß Hitler!‘ gerufen. Er wollte nur noch nach Hause.“
Vielleicht war es diese Erfahrung, die meinen Großeltern zeigte, dass es auch gute Menschen unter den deutschen Soldaten gab. Und obwohl der Krieg sie beide so stark geprägt hat wie sonst nichts in ihrem Leben, wurden sie nie verbittert oder gar hasserfüllt. Sie waren durchaus imstande, zwischen dem Krieg als solchem und den Menschen, vor allen den Menschen heute, zu differenzieren. Als ich bei einem meiner Besuche, während wir den Keller strichen, von meinem deutschen Verlobten erzählte, schwiegen sie nur kurz. Dann sagte einer von ihnen: „Na gut, vielleicht ist er trotzdem ja ein guter Mensch…“ Dieses kleine Wörtchen; dieses „trotzdem“, verstand ich nur allzu gut. Und ich empfand es als großes Geschenk, dass sie ihn einige Zeit später mit offenen Armen empfingen.
Vom Entstehen und Vergehen eines Ortes
Nachdem sich meine Großeltern in Masowien angesiedelt haben, lebten sie zunächst in einem alten, halb verfallenem Bauernhaus. Alles Leben drängte sich in der Küche zusammen, es war lärmig, stickig und eng. So erinnert sich meine Mutter an diese Zeit, als sie noch ein kleines Schulmädchen war. Doch das sollte nicht so bleiben. Sie arbeiteten und sparten eisern, und einige Jahre später wurde, knapp wenige Meter entfernt, ein neues Haus gebaut. Dieses Haus, das Haus meiner Großeltern.
Dort verbrachte ich meine Kindheit und kam später Jahr für Jahr zu Besuch. Das Haus, so voll und voller Leben, war für mich das, was ich lange Zeit als „Zuhause“ betrachtete. Heute sind die Türen verschlossen und es steht leer. Es hat seinen guten Geist verloren. Auch im Inneren sieht es nicht mehr so aus wie einst. Mein Onkel hat die Räume umgestaltet, es wurden Wände rausgeschlagen und Türen verlegt. Der Anblick einer Baustelle schmerzte. Alles hier hatte seinen Platz und seine Ordnung – und leider auch sein Verfallsdatum. Wie oft hatte ich davon geträumt, es irgendwann zu kaufen – einfach nur, um die Erinnerung aufzubewahren. Doch das muss einfacher gehen.
Noch ehe sich nach und nach die Wandlung vollzog, mussten die vielen, alten Obstbäume im Garten weichen. Stattessen wachsen nun Thujen dunkel, kalt und abweisend in die Höhe. Niemand mag Thujen. Alle pflanzen sie, doch niemand mag sie.
Manche Orte lassen sich nicht festhalten. Sie existieren nicht mehr physisch, denn spätestens mit dem Tod meiner Oma war auch das Haus tot. Sie existieren in einem selbst. Die Bilder, die Erinnerungen, das warme, weiche Licht, welches die zeitliche Entfernung verschönert und Ecken und Kanten verschleiert. Ein Haus wie eine Erinnerung. Voller Lebendigkeit, Geschichten, Wärme. Doch erst die Menschen, die darin wohnen, machen es zu mehr als nur einem Ort. Sie machen es zu einem Zuhause.
Das Zuhause-Gefühl
Dieses wohlige Gefühl, bei seinen Eltern zu Hause zu sein, ist nicht von einem bestimmten Platz auf der Erde abhängig. Egal wo, es sind die kleinen Dinge, die dich wissen lassen, dass du nun angekommen bist. Dort, wo deine Wurzeln sind. Es sind die Piroggen, die vor dir auf einem Teller dampfen. Es ist die Katze, die sich langsam anschleicht. Der selbstgemachte Honigwodka. Die flauschige Decke, die deine Mutter um deine Schultern legt, wenn du am eindösen bist und dich zudeckt, obwohl du schon erwachsen bist. Das Zuhause ist kein Gebäude.
Deshalb leiden wir so sehr, wenn die Eltern nicht mehr da sind. Weil auch ein Stück unserer Vergangenheit, unserer Kindheit, unserer Geborgenheit mit ihnen verschwindet. Und deshalb ist es gut, sich Zeit zu nehmen. Die kostbaren Augenblicke festhalten, denn sie werden verschwunden sein. Früh genug.
Dein Bericht hat mich sehr berührt. Danke für deine sehr persönlichen und tiefgängigen Gedanken!
Der Bericht ist interessanter Weise rund zwei Monate vorher entstanden, bevor ich überhaupt wusste, dass ich in Mai nach Polen fahre. Ich habe auf eine gute Gelegenheit zur Veröffentlichung gewartet und irgendwie hat es jetzt gepasst 😉
Allein das Foto mit den Kellervorräten hat bei mir ganz viel Kindheitserinnerungen wachgerufen … so einfühlsam und spannend ist dein Bericht … geniesse die Zeit in deiner alten Heimat 🙂
Liebe Traudl, vielen Dank! Die Vorräte stehen seit langen Jahren da und sind vermutlich inzwischen hochgiftig *lach*. Wie dem auch sei, meine Oma hat sie eigenhändig damals eingekocht, vor rund fünfzehn (?) Jahren. Ich bin gerne hier und streife durch die leeren Räume. Hoffentlich füllt sie jemand (zum Beispiel mein Onkel, der hier mal wohnen wird) wieder mit Leben 🙂
Liebe Kasia,
du schreibst in der Überschrift „Lost Place“. Eigentlich benutzt man diese Bezeichnung für vergessene Orte. Ich gehe davon aus, dass du diesen Ort nicht vergessen wirst, selbst dann nicht, wenn er irgendwann real nicht mehr existieren sollte. Nach dem du dort aufgewachsen und einen großen Teil deines Lebens verbracht hast und viele Erinnerungen damit verbunden sind, wird er dich immer begleiten.
Es hängen viele Erinnerungen daran. Auch an Leute, die du liebgewonnen hast und die dort geblieben sind. Das hat wohl auch damit zu tun, dass du aus einer ländlichen Umgebung kommst, wo jeder jeden kennt und eine Gemeinsamkeit herrscht.
Danke, dass du deine Gedanken so offen aussprichst und du uns daran teilhaben lässt. Das zeigt, glaube ich, wie sehr der Heimatbesuch dich beschäftigt. Mir kommt es fast wie ein Abschied nehmen vor.
Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit bei deinem Ausflug in die Vergangenheit. Bleib gesund und komm gut wieder zurück.
Liebe Grüße
Harald
Lieber Harald,
nein, vergessen werde ich den Ort tatsächlich nicht, denn das war das Haus, in dem ich (mit kurzen Unterbrechungen) als kleines Kind aufgewachsen bin. Es ist viel damit verbunden. Und ja, richtig erkannt: ich bin dabei, mich von dem Ort, wie er in physischer Form noch vorhanden ist, zu lösen, denn so wie er ist, wird er sowieso nicht bleiben, Mein Onkel wird irgendwann vieles verändern und selbst hier wohnen. Was ich sehr hoffe, denn es sollte nicht leer stehen. Außerdem kam irgendwann der Moment, da ich erkannt habe, dass physische Orte nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was wir unter „Heimat“ oder „Zuhause“ verstehen. Wenn ganz wichtige Faktoren fehlen, in dem Fall der Faktor Mensch, dann ist ein Ort nur ein kaltes Gemäuer. Ich bin gespannt darauf, zu sehen, wie mein Onkel das alles neu einrichten wird, irgendwann.
Bis bald in alter Frische 😉
Kasia
Vielen Dank für diese tiefen Einblicke. Hatte ich schon erwähnt, dass mein Vater in Pasłęk geboren wurde, dass damals allerdings noch Preußisch Holland hieß? Schönen Urlaub noch…
Ermland-Masuren 🙂 das ist eine sehr schöne Gegend, ich habe es eben kurz gegoogelt. Es gibt ein paar Seen und eine Kreuzritterburg. Vielleicht hast du mal Lust, dort auf Spurensuche zu gehen? Ich bin sicher, Kaffee haben sie auch 😉
Liebe Grüße
Du errätst meide Gedanken!
Na ein bisschen kennen wir uns digital schon 😉
Es ist irgendwie traurig, dass nur noch Erinnerungen zurückbleiben.
Ein schöner, tiefer Einblick.
Liebe Rina, ja, irgendwie schon, doch aktuell merke ich, wie mein Onkel versucht, aus dem, was war, etwas neues zu machen. Und das ist irgendwie schön. Ich bin gerade dabei, zu begreifen, dass man Dinge nicht konservieren kann. Es entstehen neue „Oasen“, und das ist okay 🙂
Das ist eine sehr prägende und lebendige Geschichte und das Leben der Großeltern war nicht einfach. Es ist gut, daß du mit deinem Großvater über die Vergangenheit reden konntest. Mein Großvater wollte über die Vergangenheit nicht reden und vieles ist unbekannt, selbst mein Vater hat nichts von ihm erfahren. Deine Erinnerungen an deine Großeltern sind wunderbar und es ist schön, dass du sie aufschreiben kannst. Ich wünsche dir schöne Pfingsten
LG Andrea
Liebe Andrea, vielen Dank für deine Worte. Meine Großeltern hatten das Bedürfnis, darüber zu reden. Glücklicherweise haben sie den Krieg „glimpflich“ überstanden, zum einem da mein Opa nicht direkt an der Front war (als Verbindungsbeauftragter war man etwas abseits), zum anderen da es, soweit ich weiß, keine so traumatischen Erlebnisse gab wie es so oft der Fall ist. Ich habe versucht, die Geschichten irgendwie festzuhalten, aber dass ich mir Notizen mache, wollten sie nicht. Insofern ist vieles aus dem Gedächtnis und den Erzählungen niedergeschrieben.
Menschen haben gute Gründe, nicht über etwas zu reden. Vielleicht hätten euch manche Dinge zu sehr belastet. Oder er wollte sich einfach nicht mehr erinnern. Das war eine Zeit, die sich (glücklicherweise) kaum jemand von uns vorstellen kann. Und hoffentlich müssen wir manches nie erleben…
Liebe Grüße und dir auch schöne Feiertage!
Kasia
Danke Kasia, das war wirklich eine schlimme Zeit und ich hoffe, dass wir das nicht erleben werden
Schöne Pfingsten
Andrea
Lass uns über die Feiertage an schöne Dinge denken 🙂
Gerne 😀
Vielen Dank, dass Sie diese sehr persönliche Sicht auf das Leben und die Hintergründe Ihrer Großeltern teilen. Es ist klar, dass viele Erinnerungen noch sehr lebendig sind. Die Fotos des Hauses entsprechen voll und ganz Ihrer Geschichte. Sehr schöne Kasia.
Es ist eine alte und faszinierende Geschichte, die ich als Kind gerne gehört habe.
Liebe Grüße
Kasia