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Erfolg v.s. Authentizität – Was ist mir wichtig?

Keine obligatorische Frage, ganz und gar nicht. Eher eine Frage, die ich mir öfters im Laufe meines Tuns, im Laufe der Jahre gestellt habe. Denn ursprünglich wurde dieser Blog gegründet, um Geld damit zu verdienen, um die Welt zu jetten, die üblichen Träume eben. 

Keine obligatorische Frage, denn Authentizität ist nicht immer der Weg zum Erfolg, besonders im Blogger- und Influenzaleben nicht. Oder besser: Wenn sich das, was du für dich als authentisch betrachtest, nahtlos in die Erwartungen deiner Leser hinein fügt, umso besser für dich. Oft ist das nicht der Fall.

„Machst du dein Hobby zum Beruf, brauchst du ein neues Hobby.“

Arbeit ist arbeit. Und im Laufe meiner Vorbereitungen, als die ersten Beiträge ihren Weg in die Öffentlichkeit fanden, fand ich für mich heraus, dass ich beides bitteschön ganz strickt trennen möchte.

Meine Liebe gilt dem Reisen. Daran wird sich nichts ändern. Und meine Liebe gilt den Büchern, sie gilt Literatur. Schon immer. Deswegen nenne ich den Blog im Untertitel: Erzählungen einer Reisenden. Nicht: Tipps und Tricks für die Buchung oder: Tipps und Tricks für den nächsten Flug. Ich lege keine Sammlungen an, keine Listen von Aktivitäten, die du im Land XY unternehmen kannst, außer es ergibt sich so. Der Blog (ja, ich sage der Blog und nicht das Blog…) wird kaum in den Suchergebnissen auftauchen, wenn der Mensch für seine Reisen handfeste Tipps sucht. Das überlasse ich Reiseführern, das überlasse ich anderen Blogs. Es gibt so viele, die sehr gute Zusammenfassungen an Reiseaktivitäten haben, warum soll es von mir noch einmal eine geben?

Was ich zu geben habe, das ist eine Geschichte. Ich lasse dich spüren, sehen, hören und schmecken, wie es an den anderen Orten ist. Ich liefere das, was ich selbst gerne in Blogs lesen würde. Geschichten. Versetze mich in ferne Welten. Wecke in mir die Sehnsucht, selbst dort zu sein.

Und damit hat sich die Frage fast schon beantwortet, könnte man meinen; ein bisschen Text, um festzustellen, dass es am Ende auf das hinausläuft, was andere Blogger auch für sich beschwören: die Authentizität. Doch halt, so obligatorisch ist das Ganze immer noch nicht.

Denn jeder Blogger misst sich an seinen Klicks. Wohl jeder schaut sich seine Zugriffe an. Gefällt ein Beitrag, so wird er geteilt. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir dabei nicht das Herz aufgeht. Das tut es.

Aber obwohl der Blog als potentielle Einnahmequelle begonnen hatte, habe ich den Gedanken an Kommerz relativ schnell wieder verworfen. Denn das Geheimnis ist: ich würde weiter schreiben, selbst wenn es nur für mich sei. Das Schreiben ist kreativer Ausdruck. Es ist befreiend. Es braucht keinen Beifall. Was dabei das Umfeld von mir erwartet, ist zunächst mal zweitrangig. Wenn der Beifall kommt, ist es natürlich toll. Doch das ist nicht der Sinn dahinter.

Ich sehe so viele Blogs, die auf die Selbstdarstellung ausgerichtet sind. Was zunächst mal nicht schlecht ist, denn das bringt die Leser. Ein tolles Foto, auf dem die hübsche Frau in einer Sandwüste beim Sonnenuntergang in die Lüfte springt vor Freude, das ist, was Menschen sehen wollen. Doch wer einmal miterlebt hat, wie solch ein Foto entsteht, wie viel Zeit und Mühe es kostet, ein solches perfekt im Kasten zu haben, der beginnt, das Bloggen für den Content als das zu sehen, was es ist: als harte Arbeit. Nein, ich mache mich nicht über die Selbstdarstellung anderer Lustig, im Gegenteil: ich bewundere sie. Da gehört einiges dazu, sich marktwirksam in Szene zu setzen. Und hier ist die Grenze, an der ich wieder drehe. Es ist Arbeit, die ich mir, so blöd das auch klingt, nicht machen möchte. Denn hier greift der Satz von weiter oben: wer sein Hobby zum Beruf macht… und so weiter.

Es gibt ziemlich viele Reiseblogs und ich bin relativ spät eingestiegen. Schlecht. Dann habe ich nicht den Ehrgeiz, eine der ersten zu sein. Ganz schlecht. Dann spreche ich es auch noch aus, ich spreche aus, dass ich nicht den Ehrgeiz habe, eine der ersten zu sein. Ujj, böse böse… Doch wenn du keinem vorgegebenen Pfad folgst, folgst du nur dir selbst. Wenn du nicht darauf angewiesen bist, monetäres zu generieren, schreibst du, worüber du willst. Du musst dir keine Gedanken darüber machen, wohin die Reise geht. Hm, du hättest wahnsinnige Lust auf die Schweiz, aber Montenegro ist grad angesagt? Nicht dein Problem.

Und was gehört dazu, sein Blog eben nicht zum Beruf machen zu wollen? Ein Beruf, den du liebst. Ein Beruf, der zu dir passt, der Freude macht, der wie für dich wie geschaffen ist. Und hast du erstmal so einen Beruf gefunden, so ist es wie ein Sechser in Lotto.

Ich sammle Orte. Kann man das so sagen? Sammeln hört sich zunächst mal nach abhacken an, doch so ist es nicht, denn ich bleibe auch länger, wenn es mir irgendwo gefällt. Mein Interesse geht tiefer. Wunderbare Orte, derer ich mehr und mehr sehen möchte. Ich sammle Erfahrungen und vermittle sie in einer Art atmosphärischer Darstellung. Ich überlege mir selten vorher, was ich schreiben werde. Es sind die Worte selbst, die kommen. Sie schwirren in meinem Kopf herum wie eine summende Wolke. An Plätzen, an denen ich noch nie war, bin ich wach wie ein Erdmännchen. Aufmerksam und unter Strom, egal, wie müde ich eigentlich bin oder wie lange die Reise dauerte. Und es ist immer das Gleiche. An jedem neuen Ort.

Ja, ich schreibe für mich. Und für diejenigen, die mit mir reisen wollen. Und irgendwann – irgendwann bin ich eine alte, graue Lady, sitzend in ihrem Wohnzimmer vor ihrer Kaminwand, hinter mir das Regal aus dunklem, massiven Holz, das sich biegt vor lauter Bücher, eine dicke Zigarre in der Hand. An den Wänden hängen alte Bilder, Souvenirs meiner Reisen, und um mich herum sitzen Kinder auf dem Boden verteilt. Ich ziehe einmal tief an meiner Zigarre lege brav meine Zigarre unangezündet zur Seite und sage nach einem langen Moment:

Kindchen, ich erzähle euch mal was…

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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