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Von Menschen, Bäumen und Hügeln… und warum Reisende ein Zuhause brauchen

Ich mag den Zustand des Unterwegs-seins und ich mag es, den Kopf mit immer neuen Eindrücken zu speisen. Es lenkt die Aufmerksamkeit vom Bestehenden ab und befreit – für den Moment.

Nichts lässt dich so sehr auf hier und jetzt konzentrieren – und gleichzeitig das Alltägliche loslassen und ganz bei dir selbst zu sein. Herausgerissen aus dem Puzzle der täglichen Kleinigkeiten kristallisiert sich der Blick für das Wesentliche heraus und, fern von Kämpfen des Alltags, lässt sich der Sinn und der rote Faden erkennen.

Fern von Zuhause und nah bei mir – ja, ich glaube, so lässt sich Reisen für mich am besten beschreiben. Und gerade deshalb kann das Reisen niemals ein Dauerzustand sein – denn es ist dieses „Anders“; dieses „Herausgenommen-sein“ aus dem Alltag, das den Effekt des Sich-Befreiens ermöglicht. Das beinhaltet demnach auch eine Zeit „davor“ sowie eine Rückkehr, ein „danach“. Denn wie kann das Reisen von den Nöten des Alltags befreien und uns das Wesentliche zeigen, wenn es ab einem bestimmten Punkt selbst zum Alltag wird? Es ist, als wenn wir auf einen Hügel steigen und hinunterschauen, um das große Ganze zu erkennen. Um nicht die Bäume zu sehen, sondern den ganzen Wald. Doch je länger wir uns auf dem Hügel aufhalten, umso mehr lenken uns wiederum all die Dinge um uns herum ab – der Fels da hinten, die Steinbrocken, der Ameisenhaufen, die Sträucher… Und dann… ja, dann wird der Hügel zum Wald. Und wir sehen den Hügel, auf dem wir stehen, nicht mehr.

Kehren deswegen so viele Dauerreisende irgendwann einmal zurück? An ihren persönlichen Hügel, in ihren persönlichen Wald, an einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen? Es ist kein Geheimnis, dass wir den Wert dessen, was wir haben, immer aus einer gewissen Distanz heraus erkennen. Dass manche Erinnerungen uns aus der Perspektive der Vergangenheit heraus reizvoller erscheinen als just in dem Moment, in dem wir sie erleben. Verklären wir nicht oft die dahingeflossenen Zeiten? Und wird die ärgerlichste Panne nicht im Nachhinein zum lustigsten Partygag?

Das ist der Grund, warum ich mich für ein Zuhause und gegen das Dauerreisen entschieden habe. Ich brauche ein „Davor“ und „Danach“. Ich will mich erinnern, schwelgen, zusammenfassen, abschweifen und Resumé ziehen. Ich will zu Hause sitzen und nacharbeiten, was, auch wenn es das Wort „Arbeit“ beinhaltet, vielmehr das Sortieren und sacken lassen der Erinnerungen bedeutet. Und ich will wieder planen. In Vorfreude schwelgen, ein Gut, das mir auf einer lebenslangen Reise (was auch schon das unheilvolle Wort „lebenslang“ beinhaltet) verwehrt geblieben wäre.
Und ich will – ja, richtig gehört – ich will sagen können: Ja, dieses und jenes gönne ich mir jetzt, denn ich bin im Urlaub!

Und wehe, es kommt jetzt einer, der mir zu erzählen versucht, eine Urlaubsreise sei keine Reise… 🙂

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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