Deutschland, Europa

Yangtse, mein charmanter Chinamann in Mannheim

Die liebe Ulrike von Bambooblog hat zur Blogparade aufgerufen. Der Titel lautet: „Zeigt her Euren Lieblingschinesen!“ Ziel ist es, sich solidarisch zu zeigen in Zeiten vom Corona-Virus, in Zeiten, wo vielerorts chinesische Mitbürger gemieden und geschnitten oder gar schlecht behandelt werden. Ein sehr schöner Gedanke, bei dem ich gleich mal mitmachen möchte.

Habt Ihr ihn auch? Den Chinamann Eures Vertrauens, das Lokal, in dem Ihr Euch am wohlsten fühlt und in dem es einfach gut schmeckt? Nun, mein Partner und ich, wir haben unseres gefunden. Gleich um die Ecke. Manchmal muss man gar nicht lange suchen. Es ist nicht weit, man fühlt sich wohl und es schmeckt. Punkt. Und was ist Euer chinesisches Lieblingslokal? Ulrikes Blogparade läuft noch bis Ende März, schaut doch mal rein! ?

Ursprünglich hatte ich einen Artikel zum Thema „chinesisch essen in Mannheim“ schreiben wollen, mit einer kleinen Auswahl an schicken, chinesischen Lokalen.

Das beinhaltet aber auch, seinen Horizont zu erweitern und mal woanders essen zu gehen wie gewohnt. War ja auch unser fester Plan. Doch am Ende des Tages landen wir immer wieder reumütig bei diesem einen: beim Yangtse. Und warum woanders suchen, wenn man doch letztlich gefunden hat, was man will?

Den Yangtse gibt es schon seit Jahren in Mannheim. Angesiedelt im Stadtteil Niederfeld ist er eine Institution. Und immer ausgebucht. Zumindest war das bis vor kurzem so.

Das Yangtse ist eine Restaurantkette in Deutschland und Kooperationspartner des Quan Ju De Restaurants in Peking, das berühmt für seine Peking Ente ist. Dazu gleich mehr.

 

Warum Yangtse?

Vielleicht, weil er bei uns just um die Ecke liegt und wir nach einem kurzen Spaziergang bereits dort sind.

Vielleicht, weil der Besitzer und die Servierdamen uns schon kennen (und er-kennen…) – und auch das ist ein sehr schönes Gefühl.

Vielleicht, weil er alles hat, was ein europäischer Gaumen will (und erwartet), ohne übertrieben exotisch oder authentisch wirken zu wollen. Oder weil mir der Chef persönlich beim Hinausgehen in den Mantel hilft ?

Doch ganz bestimmt wegen der sagenhaft guten Peking Ente.

 

Die „Quan Ju De“ Peking Ente

Die „Quan Ju De“ Peking Ente ist einzigartig. Eines der bekanntesten Restaurants Pekings, das „Quan Ju De“ hat sich bereits 1864 auf die spezielle Grilltechnik der Peking Ente spezialisiert. Das Yangtse ist eine Restaurantkette, die es in ganz Deutschland gibt, und seit 2009 Kooperationspartner des Quan Ju De.

Was bedeutet das?

Dass „mein“ Chinamann das Originalrezept des Quan Ju De für die Zubereitung und Grilltechnik der Peking Ente kennt. Und das glaube ich ihm sofort, als die leckeren, duftenden Entenstückchen an unseren Tisch geschwebt kommen. Hier wird keine fertige Tiefkühlente aufgebraten, nein, der Koch bereitet sie komplett frisch zu. Zart, knusprig und kross – so gehört Ente. Und der Reis! Ich weiß nicht, was sie mit dem Reis machen, doch er duftet ganz aromatisch.

 

Das Buffet

Die Speisekarte lässt keine Wünsche übrig, doch im Grunde kommen alle wegen des Büffets, das Montags bis Sonntags von 12 bis 14:30 angeboten wird. Und hier verwischen sich die Grenzen, denn offiziell läuft das Angebot unter „chinesisch-mongolisch“, wobei auch japanische Küche zu finden ist.

Es gibt alles, was das Herz begehrt: fertige Gerichte, Peking Ente, Desserts und mein Favorit: das Live-Cooking. Das Essen wird vor den Augen des Gastes (falls dieser so lange warten und zuschauen möchte…) zubereitet und anschließend an den Tisch gebracht. Eine Klammer mit der Tischnummer verhindert Verwechselungen.

Ich bevorzuge das Live-Cooking deshalb, weil ich hier die Kontrolle über die Zubereitung und die Zusätze habe. Leider kocht das Yangtse, wie viele chinesische Lokale auch, mit Zugabe von Geschmacksverstärkern, doch beim Live-Cooking werden diese weggelassen, ebenso wie bei den japanischen Gerichten. Auf die Zugabe von Glutamaten wird generell verzichtet.

Ja, mein Chinese bietet auch Sushi an. Gut, er versucht es. Egal, wegen dem Sushi komme ich nicht her, das muss er auch nicht können. Aber am Ende landet doch das eine oder andere Sushi-Stückchen auf meinem Teller. Ich liebe das Zeug einfach.

 

Wo sind die Gäste

Doch leider sieht es ziemlich leer aus beim Yangtse zur Zeit. Ja, okay – als wir das erste Mal seit langem da sind, verpassen wir gerade knapp das Mittagsbüffet. Im Speisesaal herrscht gähnende Leere, die Mitarbeiter putzen gerade die Tische. Kaum jemand isst noch a la carte, was schade ist, denn die Auswahl ist auch sehr gut.

Während der Stoßzeiten und am Wochenende sieht es schon etwas besser aus. Einige treue Seelen lassen sich von den Schlagzeilen in der Presse nicht verunsichern und besuchen weiterhin unbeeindruckt ihren Chinamann. Doch das Gästeaufkommen reicht lange nicht mehr an die guten, alten Zeiten heran, wo man um die Mittagszeit herum ohne eine Reservierung überhaupt nicht rein gekommen ist. Ob am Wochenende oder unter der Woche. Es war laut, voll und das Geschirr klirrte.

 

Chinesisch essen in Zeiten von Covit 19

Seit einiger Zeit ist es anders. Ja, einige besuchen noch immer das Lokal. Manche haben es gerade jetzt für sich entdeckt. Doch allgemein ist der Betrieb weniger geworden. Zu groß ist die Angst vor Covit 19.

Verständlich, aber irrational. Schließlich meidet man auch nicht den Italiener um die Ecke. Oder die Fashingsparty, auf der fröhlich geschunkelt wird. Und wir haben ja gesehen, dass die Fashingshochburgen in NRW zuallererst zu Ausbreitungsherden des Virus wurden…

Sicher sind Vorsichtsmaßnahmen angebracht. Doch in Großem und Ganzen wollen wir unser Leben nicht auf Eis legen. Es gilt, einen Zwischenweg zu finden. Ich werde mich mit Sicherheit nicht zu Hause einigeln. Es müssen aktuell nicht gerade die Großveranstaltungen besucht werden, doch die wurden größtenteils sowieso abgesagt oder verschoben. Und mit etwas Vernunft kommt man besser hin als mit blinder Panik.

Das Virus hat bereits große Teile Deutschlands erreicht. Italien ist im Ausnahmezustand. Und wer sich nicht gerade daheim verbarrikadieren will, kommt nicht umhin, sein Leben einfach weiter zu leben, mit aller Umsicht und Vernunft, die dafür nötig sind.

Und deshalb lassen wir uns unseren Lieblings- Chinamann nicht nehmen.

Restaurant Yangtse
Steubenstraße 46
68163 Mannheim
(Unbeauftragte Werbung)

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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4 Kommentare

  1. […] Von Kasia, Blog stefan-taege.de […]

  2. Neeiiinnn jetzt bin ich beim Chinesen !!! OH je da fällt mir gar nichts ein ! Ich habe leider keinen Lieblingschinesen obwohl es bei mir in der Gegend auch nur so wimmelt von Chinesen und Thai s
    Ich schreibe da nichts dazu und du weißt wie ich ticke was Asiatisches Essen betrifft !!
    Ich habe aber einen Lieblingsgriechen ! Arche Noah in Göppingen !!! Klein aber fein ! Das bekommst du ohne Reservierung keinen Tisch und die Wirtin kocht selber. Griechischer Familienbetrieb !!!
    Ich bin mal gespannt ob er die Krise übersteht ! Für ihn würde es mir wirklich sehr leid tun ! Das Lokal farblich in blau/weiss gehalten ! Einfach typisch

    LG Manni

    1. Siehst du? Und ich habe keinen Lieblingsgriechen, also alles gut!

      Arche Noah in Göppingen, hm? Schauen wir mal, wenn ich mal in der Gegend bin. Mein Freund und ich, wir lieben gutes Essen. Und sind da auch bereit, etwas mehr dafür auszugeben. Mannheim ist eine Fundgrube, wenn es um internationale Küche geht…

      Liebe Grüße
      Kasia

      1. die Preise sind völlig normal ! Wie gesagt musst aber vorher anrufen. Ist eigentlich mitten in der Stadt !!

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

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