Deutschland, Europa

Eine Motorradtour nach Würzburg

Die Landschaft ist hügelig, goldene Getreidefelder und grüne Wald- und Wiesenflächen umringen die kleinen Ortschaften, die, wie von einem Patchwork-Teppich umhüllt, eingebettet zwischen ihnen liegen.

Dann führt uns die Straße Kurve um Kurve hinunter, so dass es mit einem Mal aussieht, als würden wir mit unseren Maschinen direkt auf die glitzernden Gewässer des Mains zusteuern.

Nachdem wir Samstag länger geschlafen hatten als vorgehabt (zumindest einer von uns, ähm…), herrscht bei uns Aufbruchsstimmung. Ich dusche, ziehe mich an und hole mein Motorrad von der Garage ab. Stefan ist am frühen Morgen schon mit Mareike unterwegs.

Es ist warm und ausnahmsweise fühle ich mich sicher genug, so dass ich mich gar nicht erst großartig fürs Fahren umziehe. Ich will ja nur die Maschine von der Garage holen und bis zur Abfahrt bei Stefan abstellen.

So sitze ich also einige Zeit später auf dem Rücken meiner „Lady“ und schiebe sie rückwärts Zentimeter für Zentimeter aus der Garage raus. Draußen wende ich und schalte den Motor an. Leerlauf rein, Standgas. Ich stelle sie mit laufendem Motor auf dem Seitenständer ab und gehe wieder zurück, um das Garagentor abzuschließen.

Das dunkle, unheilvolle Brummen der Maschine macht die Umgebung inzwischen auf mich aufmerksam, und so sind, als ich wieder zum Motorrad gehe, alle Augen der Franz-Grashof-Straße auf mich und mein Bienchen gerichtet. Ob die Hausfrau, die ihre Wäsche aufhängt, der junge Mann, der an der Balkonbrüstung steht und raucht oder die bis dato spielenden Kinder, alles bleibt nun kollektiv stehen und schaut mir zu. Ein älterer, runder  Mann postiert sich neben der Maschine, ein freudiges Grinsen auf seinem feisten Gesicht, um sich wohl das Spektakel aus der Nähe anzusehen.

Also steige ich, nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet, auf mein Moped, ziehe meinen Helm und die Bikerhandschuhe an, rücke mein Handtäschen auf der Schulter zurecht (jaaa, auch dieses habe ich noch an…) und fahre langsam und elegant von dannen.
(Puh, Gottseidank; denn in solchen Momenten würge ich in der Regel den Motor ab…)

Draußen auf den Straßen bleiben Menschen, an denen ich mit dem Motorrad vorbei komme, allesamt stehen und starrten mich an. Das hier ist der unanständige Traum aus einem Kfz-Kalender, die Playmate-Werbung schlechthin; das könnte nicht etwa vielleicht eine Frau sein, verborgen unter dicken, schützenden Schichten Leder, das hier ist eine Frau, auf dem Rücken einer schweren Maschine. Ganz stolz lasse ich mein Bienchen noch ein bisschen wütender brummen.
(Hey, es ist nicht so wie es sich liest… eigentlich fahre ich immer in Schutzkleidung 😉 )

Sprung zum heutigen Tag: Montag den 11-ten Juli. 

Ich hatte den größten Teil meines freien Tages vorwiegend verschlafen. Jetzt sitze ich draußen auf Stefans Terrasse, der Himmel hat sich eben verdunkelt, der Regen trommelt mit voller Kraft gegen die Blätter der Pflanzen in den Blumenkästen und Erleichterung bringende Kühle macht sich breit.
Nach der schläfrigen, drückenden Hitze der letzten beiden Tage tut die neue, frische Luft richtig gut. Ich fühle mich, als würde ich jetzt erst so richtig wach werden. Und auch wenn ich immer sagte, der Regen schläferte mich ein; der hier weckt die Lebensgeister wieder.

09 Juli 2016, Samstag

Ich stelle das Motorrad vor Stefans Wohnung ab. Drinnen wartet er schon auf mich: „Ich soll dich von meiner Schwester grüßen. Wo warst du denn?“
„Ich habe das Moped geholt.“ Er geht einen Schritt zurück, mustert mich fragend von oben bis unten und sagt: „…so?“
„Ja, Schatz; genau so.“ Ein kurzes Stirnrunzeln folgt. Dann grinst er breit.

Wir machen uns fertig für die Abfahrt. Der Plan war gewesen, nach Franken an die Rhön zu fahren, doch an der Tankstelle schwanken wir spontan um und entscheiden, uns Würzburg anzusehen – und gleich dort in der Nähe zu übernachten.
Also gondeln wir wieder nach Hause und packen unsere Rucksäcke. Das Packen für nur eine Nacht ist nun wirklich keine Herausforderung und so ist mein Rucksack ultraleicht (na gut, Stefan hat die Getränke bei sich verstaut, ähm…). In der Zwischenzeit bucht er schon mal das Hotel; es sit das Landgasthof Wellmann in Markt-Taschendorf, ca. 60 km hinter Würzburg gelegen.

Inzwischen ist es bereits nach eins, doch ein verspätetes, ausgiebiges Frühstück beim Görtz gönnen wir uns doch noch. Danach fahren wir los.

Kurve um Kurve am Neckar entlang

Wir fahren erst einmal in Richtung Heidelberg – Walldürn.
Viele Biker kommen uns entgegen, man grüßt sich unentwegt durch das Ausstrecken der linken Hand. Es ist angenehm warm und Stefans Kleidung flattert im Fahrtwind vor meiner Nase herum. Mit seinen flatternden Hosenbeinen sieht er aus, als hätte er Flügel an den Beinen, wie Hermes, der Götterbote; denke ich amüsiert.

Wir passieren Heidelberg und fahren weiter stetig am Neckar entlang, über Neckarsteinach, Lanzenbach, an den grün bewachsenen, steinigen Hängen des Odenwaldes vorbei, die sich rechts über uns türmen. Links von uns schlängelt sich der Neckar, das Wasser in der Sonne schimmernd. Wir fahren die B 45 entlang, wo eine Burg nach der anderen an den Abhängen hervorragt; in derselben roten Farbe wie das Gestein der Felsen.

Am Bikerlokal Motorrad-Café Point vorbei, wo wir öfters schon Gäste waren, geht es in Richtung Mudau. Die Strecke wird ab hier sehr kurvig. Ich genieße die neuen Reifen an meinem Motorrad (Metzeler); die Bodenhaftung ist wesentlich besser und ich fasse in Kurven so schnell Vertrauen in die Maschine und in die eigene Schräglage wie noch nie zuvor. Die Kurven gehen mir leicht von der Hand und nur Stefans Bremslicht, welches hier und da vor einer Kurve kurz aufleuchtet, zeigt mir an, langsamer zu machen.

Nach und nach verändert sich die Landschaft; sie wird flacher. Wir lassen Wälder und Gebirge hinter uns und befinden uns nun zwischen wogenden, von Blumen übersäten Getreidefeldern. An einer Raststätte halten wir kurz an – es ist bereits früher Abend.
Das Gras der Wiesen sieht intensiv hellgrün und saftig aus, dass es fast schon wie gephotoshopt wirkt.

Wir sind inzwischen über mehrere Stunden unterwegs und so langsam werde ich müde. Ich sitze an dem einfachen Holztisch des Rastplatzes, das Kinn in die Hände gestützt, und möchte am liebsten süß vor mich hinschlummern…

Eine längere Pause machen wir dann in Ochsenfurt, einem kleinen, schönen Ort, am Main gelegen. Als wir die Mopeds am Straßenrand an einer Hauswand parken, plärrt uns ein Radfahrer in tiefsten bayerisch an, ob man denn die Maschinen nicht woanders stellen könne, hier wohnen Leute. Ähm… Danke für die Gastfreundschaft.

Missmutig laufe ich neben Stefan her, während wir den kleinen, schmucken Ort erkunden. Wie rechthaberisch die Menschen doch sein können, wenn ihnen selbst etwas gegen den Stich geht, denke ich mir und denke an die beiden Radfahrer, die wir nur wenige Minuten vorher mitten auf der Fahrbahn fast umgenietet hätten, weil sie keinen Zentimeter zur Seite wichen…

Zwei kräftig gebaute Männer kommen uns entgegen. Ein stark tätowierter Arm blitzt unter einem T-Shirt hervor und auf den T-Shirts selbst prangen Botschaften in zackig-kantiger Schrift. Sofort muss ich an die Anti-Flüchtlings-Proteste der Pegida in München denken, die Anfang des Jahres stattfanden. Ich drehe mich weg. Ob Stefan die beiden gesehen hatte?

Als wir zurück zu den Mopeds gehen, senkt sich die Sonne bereits und scheint schräg und blendend zwischen den Häusern hindurch. Ich rechne damit, an meinem Moped beide Spiegel abgetreten vorzufinden, doch nichts dergleichen ist passiert. Wir steigen beide auf und fahren weiter dem Sonnenuntergang entgegen…

(Na, so romantisch ist es dann doch nicht; wir haben die Sonne im Rücken…)

Die Landschaft ist hügelig, goldene Getreidefelder und grüne Wald- und Wiesenflächen umringen die kleinen Ortschaften, die eingebettet zwischen ihnen liegen wie von einem Patchwork-Teppich umhüllt.
An einer Stelle, Kurve um Kurve hinunter, sieht es mit einem Male so aus, als würden wir mit unseren Maschinen direkt auf die glitzernden Gewässer des Mains zusteuern. Doch dem ist natürlich nicht so; gleich darauf löst sich die Illusion auf, die Straße macht einen Bogen und führt uns zu einem Kreisel.

Irgendwann passieren wir einen Ort, der mir aus dem Augenwinkel heraus sehr gut gefällt; auf der linken Seite haben wir den Main neben uns,  rechts von uns eine Art Schloss (?), das sich im Abendlicht im Wasser spiegelt. All das ist für mich nur kurz zu sehen, bevor ich mich wieder der Straße zuwende. Beim Fahren mit dem Motorrad nimmt man sehr viele einzelne Details wahr, aber nur selten hat man Gelegenheit, das große Ganze zu sehen. Ich nehme mir vor, mir diesen Ort, wenn mehr Zeit gegeben ist, genauer anzuschauen. Auf Wiedersehen in Marktsteft, besagt das Schild am Ortsausgang.

Erst gegen späten Abend kamen wir am Landgasthof Wellmann in Markt-Taschendorf an.

„Oh… hier gefällt es mir!“ Rufe ich spontan aus, als wir von den Mopeds steigen und den Blick über die mit Grün überwucherte Oase wandern lassen. Von weitem schon ist das Rauschen des Wassers im Teich zu hören, in dem unter Teichrosenblättern Karpfen, Welse und Goldfische ihre Kreise ziehen. Am Gasthaus selbst ranken Schling- und Kletterpflanzen empor und aus den dichten Kronen der blühenden Lindenbäume lässt sich ein stetiges Summen der Bienenschwärme vernehmen. Draußen stehen Tische und Stühle unter geöffneten Sonnenschirmen und laden den ermüdeten Reisenden (…uns? 🙂 )zum Verweilen ein. Eine Familie hatte sich bereits an einem der Tische nahe des Eingangs niedergelassen und betrachtet uns nun neugierig, als wir an ihnen vorbei laufen.

„Hallo!“

Am Empfang lassen wir uns die Zimmernummer geben. Der Mann hinter der Glasscheibe schaute daraufhin etwas gequält auf Stefans Frage nach Essen. Ja, bis 21 Uhr hätte die Küche noch geöffnet. Wir blicken beide auf die Uhr; es war bereits halb neun. Ach du liebe Zeit!

Unser Zimmer gefällt mir auf Anhieb. Es verströmt einen altmodischen, ländlichen Charme und riecht so vertraut wie bei Oma und Opa daheim.

Wieder unten blätterten wir erschöpft in der Speisekarte. Das Bewässerungssystem des kleinen Teiches rauscht leise  und ich beobachtet die Fische, die sich träge direkt unter der Wasseroberfläche bewegen. Am Nachbartisch führt der Vater eine angeregte Diskussion mit seinen Lieben.

Die Dame, die unsere Bestellung entgegen nimmt, ist eine kleine, lebhafte Person. Mit Humor und einem Lächeln auf den Lippen trägt sie dazu bei, dass meine Lebensgeister langsam wieder steigern.  Als sie mir den Teller bringt, meint sie zwinkernd: „Zweihundert Gramm Rumpsteak, das schaffen Sie schon.“ Aber hallo!

Dann sitzen wir einfach nur da und entspannen, lauschen dem Rauschen des Wassers, dem stetigen Summen der Bienen, sehen zu, wie sich das Licht verändert und wie die Schatten immer länger werden. Das Gespräch am Nachbartisch wird lebhafter und so erfahren wir, dass es um die Pack-Gewohnheiten der Familie geht… Wozu bräuchte man denn mitten im Sommer Gummistiefel, echauffiert sich das Familienoberhaupt. Wobei von einem „Gespräch“ eigentlich keine Rede sein kann; man hört fast nur den Vater sprechen.

Stefan und ich werfen uns gegenseitig einen vielsagenden Blick zu. „Ich die Hände und du die Füße?“ Flüstere ich ihm zu. Er lacht.

Iphofen

Am nächsten Morgen sitzen wir nach dem Frühstück noch ein wenig draußen, mit dem Blick auf den idyllisch rauschenden Teich. Der Tag verspricht, ein warmer zu werden, auch wenn es jetzt am Morgen noch erfrischend kühl ist.

Wir steigen auf unsere Mopeds und tauchen wieder ein in die kurvig geschwungenen Landstraßen. Doch die anfangs angenehme Wärme weicht schon bald einer drückenden, belastenden Hitze. Während der Fahrt bringt noch ein lauer Wind ein wenig Erleichterung, doch am schlimmsten ist es bei den Ampelstopps. Die Sonne brennt vom Himmel und während wir stehen und warten, breitet sich die Hitze unter unseren Helmen und der Schutzbekleidung aus, bis es endlich auf grün schaltet und der Fahrtwind sie wieder vertreibt.

Gold-gelbe Getreidefelder ziehen sich rechts und links entlang, und am Straßenrand, dort, wo das Getreide weniger wird, blühen Kornblumen wie leuchtend blaue, kleine Köpfchen. Unterbrochen wird all das Gelb von grünen Waldflächen, Hügeln und Wiesen.

Unser erster Halt ist Iphofen, der Schmerzmittel-Ort. Durch ein massives Stadttor, das an sich schon einem Sehenswürdigkeit darstellt, gelangt man in das Ortsinnere.

In Iphofen findet an diesem Tag eine Festivität statt, das Marktplatz-Winzerfest. In der Mitte des großen Platzes sind Bankreihen aufgestellt worden, und um den Platz herum gibt es Stände mit Bier, Bratwurst, Wein und Steaks… Doch die beiden braven Motorradfahrer begnügen sich mit je einer Flasche Cola und  setzen sich in den Schatten eines der vielen Sonnenschirme.

Auf der aufgebauten Bühne in der Mitte spielt ein Orchester irgend etwas, das wohl als Musik der 50-er Jahre durchgehen soll, und eine Sängerin steht da mit ihrem Petticoat-Kleid und vollführt ihre Liedchen. Immer mal wieder lässt sich begeistertes Klatschen der älteren Herrschaften vernehmen. Denn: der Altersdurchschnitt der Menschen, die wir hier sehen, lässt sich auf etwa 60 Jahre zusammenfassen. Es sind ältere Damen und Herren zu sehen – und Kinder. Wo ist denn die Generation der zwanzig- bis dreißigjährigen geblieben? Das macht nachdenklich, Deutschland stirbt aus.

Die Hitze macht uns auch im Schatten zu schaffen. Die Jacken können wir noch ausziehen, doch die schweren Hosen mit den Protektoren und die dicken, hohen Stiefel tragen ihr Übriges zum allgemeinen Hitzestau bei. Ständig besprühe ich Stefan und mich mit dem Thermalwasser, um uns ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Doch schon bald trinken wir unsere Cola aus und schwingen uns wieder aufs Moped.

 

Marktbreit

Das „Schloss“ am Wasser, welches ich auf der Hinfahrt gesehen zu haben glaubte, entpuppt sich als das Maintor, und es liegt auch nicht in Marksteft, es liegt in Marktbreit, was die Suche ein wenig erschwert. Doch so sehr auch wieder nicht, denn schon nach kurzer Zeit haben wir es auch schon entdeckt.

Marktbreit, am Main gelegen, muss einen ebenso schönen Ortskern haben wie Iphofen. Die Lage ist wunderbar, auf der einen Seite die Gewässer des Mains, auf der anderen direkt an der Landstraße, das pittoreske Gebäude, welches sich im stillen Wasser eines kleinen Teichs spiegelt. Kein Wunder, dass mich der Anblick am Abend im Licht der untergehenden Sonne dermaßen verzaubert hatte.

Wir steigen ab und gehen näher an die Anlage heran. Der „Teich“ ist in Wirklichkeit gar kein Teich, sondern ein Kanal, der an dieser Stelle etwas breiter verläuft; er zieht sich in Richtung des Ortsinneren weiter und eine kleine, gerade Holzbrücke verbindet die beiden Ufer miteinander. Wir überqueren die Brücke und setzen uns auf eine Bank. Diesmal köpfen wir einen unserer Red Bull. Um uns herum ist eine kleine Grünanlage errichtet worden, und wir sitzen an der Stadtmauer auf einer Bank im Schatten der Bäume. Hohe Malven blühen und schmücken die dicht bewachsenen Ufer des Kanals; auch viele andere bunte Blumen recken ihre Köpfe im Gras empor. Auf dem gepflegten Rasenstück vor uns steht eine Bronzeskulptur, die drei Kraniche (?) darstellt, in einem dichten, farbenfrohen Bett aus Wiesenblumen. Ein Vogel singt immer wieder die gleiche Melodie und ab und zu kommen Spaziergänger vorbei. Es ist ein schöner und entspannender Ort, und selbst die Straße, die ein Stück weiter verläuft, stört die Idylle nicht.

Aber die Hitze… ja, die schafft es auch hier.

 

Würzburg

Würzburg zeigt sich von seiner schönsten Seite. Mehrere Brücken ziehen sich über den Main und verbinden die Bezirke der Stadt miteinander, die schön und prächtig in der prallen Sonne stehen. Wir überqueren die Löwenbrücke und steigen seitlich davor im Schatten der Bäume ab. Das Schloss, hoch oben auf dem Hügel, residiert über der Stadt  und auf dem Main herrscht reger Schiffsverkehr.

Hier, im Schatten der Bäume, lässt es sich leben. Stefan bevorzugte es auch, hier zu bleiben, während ich in schweren Stiefeln nochmal auf die Brücke stampfe. Ich will Bilder: vom Schloss, vom Main und von der Stadt. Von hier oben kann ich ein Stück weiter bereits die Altstadt mit seinen prächtigen Häusern sehen. Ach wie gern würde ich jetzt zur Abkühlung hinunter in den glitzernden Strom springen!

Später in der Stadt lasse ich Stefan draußen am Tisch eines Lokals im Schatten sitzen und mache mich auf zu meiner Erkundungstour. Diese ist allerdings zeitlich begrenzt. „Wie lange brauchst du? Eine halbe Stunde?“ Ähm… nein… eine Stunde mindestens…

Im Stift Haug Münster fragt mich beim hinausgehen eine Besucherin, ob es denn nicht zu heiß sei in der Lederhose. „Sie gehen doch sicher ein!“
„Ich würde ja gern behaupten, die Hose sei luftiger als sie aussieht, doch nein… das ist nicht der Fall.“ Ich lache, die Frau schaut verständnisvoll.

In der Kirche wäre ich gerne geblieben. Obwohl innen sehr schlicht ausgestattet, ist sie wohl mit Sicherheit der kühlste Ort in der ganzen Stadt. Doch ich habe nur eine Stunde Zeit, danach wollen wir uns für die Rückfahrt bereit machen. Ich schlappe also wieder hinaus in die Sonne. Die Blicke anderer Passanten erklären mich eindeutig für verrückt. Das ist Motorradbekleidung, ihr Ignoranten… – denke ich mir.

Nach einer Runde zur Fuß komme ich an der Marienkapelle an, die ich schon bei unserer Ankunft flüchtig gesehen hatte. Die Kapelle ist direkt am Marktplatz gelegen, an dem gerade der Grüne Markt und der Spezialitätenmarkt stattfinden, mit allerlei Selbstgeschnitztem und -gehäkeltem für zu Hause. Doch gemütlich hindurch schlendern ist nicht drin, denn meine „Stunde“ verrinnt; und so spare ich mir diesmal die Besichtigung der Kapelle. Am Markt angekommen begnüge ich mich mit ein paar Fotos. Die prachtvoll verschnörkelte Rokoko-Fassade des Falkenhauses, im Mittelalter Sitz des Dompfarrers, hat es mir besonders angetan.

Der Besuch in Würzburg… Ich hatte nicht wirklich einen Eindruck von dieser schönen Stadt bekommen können. Mit der Uhr im Nacken kam ich wieder am Tisch des Restaurants an; wir zahlten und fuhren nach Hause. Das war Würzburg. Ich ringe mit mir, ob ich noch einmal hierher kommen soll – diesmal mit dem Zug…

Kasia

Hi, ich bin Kasia, die Stimme von "windrose.rocks" :-)
Treibt Dich die Frage um, was sich denn alles jenseits der heimischen Couch verbirgt, bist Du rastlos und neugierig wie ich und spürst den Drang in Dir, in die Welt hinaus zu gehen? Dann tue es! Ich nehme Dich mit auf meine Reisen und lasse Dich hautnah das Unterwegs sein miterleben - in all seinen Facetten. Lass Dich inspirieren, komm mit mir und warte nicht länger, denn... die Welt ist so groß und wir sind so klein, und es gibt noch so viel zu sehen!

Die Welt wartet auf uns.

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11 Kommentare

  1. ich gehe mal davon aus, es war ein schöner Ausflug und Würzburg sehenswert und ein Rumpsteak mit 200 gr wäre schon auch nach meinem Geschmack ! Gehe mal davon aus mit Pommes !!!!

    1. Das weiß ich nicht mehr 🙂 Im Grunde bin ich nicht so der Fleischesser, aber sehr, sehr selten ein Rumpsteak, das ist schon was feines. Wenn es richtig zubereitet ist 😉

      1. Ich mag kein blutiges Steak und auch kein blutigen Rostbraten. Man nennt das ja „englisch“ angebraten.
        Leicht rosa geht, aber alles andere esse ich nicht !

        1. Oh nö, ein bisschen auf dem Teller zappeln darf es schon noch 😉

          1. Ne geht leider nicht ! Das ist wie ein Fisch mit Kopf für mich😡

          2. sagt:

            Fisch mit Kopf, warum nicht? 🙂

          3. Meine Augen Essen mit ! Also ein No-GO

          4. sagt:

            Lach… deine Augen sollen den Kopf doch nicht essen… 🙂

          5. Aber sie sehen die rausgegwollenen Fischaugen! Das geht einfach nicht und was mach ich wenn der blinzelt?

          6. sagt:

            Wenn er blinzelt, ist er besonders frisch 🙂

          7. Ok auch hier also Schach Matt

Was brennt dir auf der Zunge? ;-)

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