Die Schlichtheit der Dinge
Auch diese Woche bzw. letzten Sonntag „beglückte“ uns Roland von Royusch-Unterwegs mit einem neuen Griff aus der Wortkiste :). Diesmal ist das Wort „Textur“. Ok im ersten Moment habe ich geschlingert bis mir irgendwann Malerei und Fliesen eingefallen ist. Aber mit blauen Delfter Fliesen wollte ich nicht die Welt „überraschen“.
Mein heutiges Bild entstammt von weiter her, aus dem Land Katar, der Hauptstadt Doha und da aus einem schlichten weißen, aber sehr edel und modern wirkenden Gebäude das erhaben auf einem Hügel am Persischen Golf steht. Wir befinden uns im Museum für Islamische Kunst. Nun werden ein paar braune Geister vielleicht sagen:“ Islam, Terrorismus, Mittelalter“, nein im Islam wurde schon der Wissenschaft und Kunst einen hohen Stellenwert eingeräumt da saß der Germane noch auf dem Baum und knackte Flöhe. Allein schon der Weg dahin ist ein Erlebnis (wenn man von den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit absieht“). Auf einer künstlichen Halbinsel gelegen, ein Weg aus perfekt geformten Steinplatten, gesäumt von Palmen die dem halb im Delirium sich befindenden Europäer ein bisschen Linderung verschaffen. Dann betritt man das Gebäude und es macht „BÄMM!!“, man fühlt sich schockgefrostet, muss aber erstmal durch eine Securityschleuse bevor der Weg frei ist. Die Exponate befinden sich auf mehreren Ebenen die geformt sind wie der Saal Wiener Staatsoper, während die Bühne den Blick nach draussen freigibt auf das moderne Doha mit seinem Skyscrapern. Die Darbietung der Exponate an sich ist schlicht, in hohen bis zu Decke reichenden Cuben aus Panzerglas, dunklen Räumen, erhellt ist nur das Exponat. Es befinden sich da Ausgaben vom Koran die 1000 Jahre alt sind, verziert mit feinster Kalligraphie aus Gold, Silber und Tinte. Und da befindet sich mein heutiges Bild, ein Traum aus der Schlichtheit der stilisierten islamischen Arabeske , flankiert links und rechts Pattern von Girih-Kacheln .
8 Gedanken zu „Die Schlichtheit der Dinge“
Das ist spannend. Ich habe mir auch deine beiden Links direkt angesehen, besonders die Arabeske und der dazugehöriger Blog (?) sind interessante Exkurse. Ansonsten, schön beschrieben. Das saunenartige Klima in Doha hat einen beinahe den letzten Nerv gekostet. War ’ne schöne Reise… 🙂
Wir könnten ja mal den Oman besuchen 🙂
Ach wir besuchen den Oman doch schon seit mindestens fünf Jahren… 😉 Wenn es wieder möglich ist, klar, sofort…
Wie all die anderen Länder 😀
Das klingt doch nach einem Buchtitel: „Der Atlas der nicht besuchten Länder…“
Vielen lieben Dank Stefan, dass du mit diesem interessanten Beitrag und dem tollen Foto der stilisierten islamischen Arabeske bei meiner Textur-Challenge wieder dabei bist 😀
Muss eine schöne, aber auch gleichzeitig interessante Reise gewesen sein. Diese Länder, mit Ausnahme Bahrain, da war ich mal beruflich aktiv, würde ich auch gerne mal bereisen. Leider spielt meine Frau da nicht mit 🥲 Aber man kann nicht alles haben 😉
Viele Grüße
Roland
Hallo Roland,
Bahrain muss auch total spannend sein. Wir haben mit dem Gedanken an eine Reise dorthin bereits gespielt. Die Reise nach Katar war eher Zufall, zu der Zeit haben die umliegenden Staaten das Land isoliert und der Flug nach Namibia hatte sich verschoben. So hatten wir plötzlich einen vollen Tag Zeit, Doha zu erkunden. Immer noch zu kurz, wenn du mich fragst. Das Umland hätte mich auch interessiert.
Hm, ja ich weiß, ich bin zwar nicht der Stefan, aber ich dachte, ich antworte mal 😉
Liebe Grüße
Kasia
Hallo Roland, aber gerne doch bei dieser Inspiration :). Wie Kasia schon erwähnt hat haben wir mit dem Gedanken schon gespielt mal nach Bahrain zu fliegen. Die To Do And Fligh Liste wird immer länger 🙂