Rheinauhafen – Hafen 2
Der südlichste Hafen von Mannheim befindet sich beim namengebenden Stadtteil Rheinau. Er wird dominiert von der Schwergutverladung, dem erzeugen von Energie und der Verladung von rollenden Material. Er ist über eine Abstellanlage der Hafenbahn mit der Eisenbahnstrecke Mannheim – Karlsruhe und damit auch mit dem Rangierbahnhof verbunden. Hauptsächlich wird über die Eisenbahn Schlacke und Schrott abgefahren und Erzeugnisse aus Erdöl transportiert. Dominiert wird der Hafen von 3 Anlagen bzw. Firmen.
Als erstes wäre da die Schlackeabfuhr des Großkraftwerkes Mannheim zu nennen. Das GKM war und ist immer noch umstritten, Streitpunkt ist zum einen der neue Block Neun der trotz einer Petition gebaut wurde und im Jahre 2015 mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden Euro in Betrieb genommen wurde. Gegner kritisierten die Art des Brennstoffes (Steinkohle) die nicht nur CO2 emittiert sondern auch Feinstaub, Stickoxiden,Schwefeldioxid, Quecksilber, Arsen sowie Dioxinen. Weiterhin den Transport der Steinkohle die aus Kostengründen nicht aus Europa sondern aus Südamerika und auch Russland stammt. Allein schon beim Transport der Kohle über den Ozean, mit Schiffen die 10% zum weltweiten Kohlendioxid-Emision beitragen. Plus die Verladung in Rotterdam und per Schiff nach Mannheim. Weiteres zu Alternativen findet man unter Mannheim-Kohlefrei .
Zum zweiten befindet sich am südlichsten Ende vom Hafen eine Ro/Ro (Roll on / Roll off) Anlage, damit ist es möglich bewegliche Güter wie zum Beispiel Fahrzeuge direkt auf Schiffe zu verladen. Hauptsächlich werden hier Traktoren der Firma John Deere verladen, dessen Produktionsstandort sich in Mannheim befindet. Von hier aus brauchen die Binnenschiffe dann 26 Stunden bis Rotterdam. Bis 2013 (und wieder im Jahre 2015) wurde die Anlage auch von der US-Army genutzt um schweres Gerät zu verladen. Von den aufgegebenen Garnisonen ist das Coleman Army Airfield übrig geblieben. Bis heute wird das Gelände dazu genutzt um schweres Gerät der 1st Cavalry Division für ein Armored Brigade Combat Team zu lagern. Dies geschieht im Zuge der NATO-Operation Freedom’s Sentinel. Vis a vis dem Alten Pegelhaus
gelegen befindet sich die Schwergutverladung der Firma Kübler. Da hier eine direkte Bahnanbindung besteht wurden hier in der Vergangenheit Schwergutkomponenten von Kraftwerken verladen. In den letzten Jahren wurde gegenüber der Firma Kübler eine Lagerfläche für Windkraftanlagen errichtet. Direkt am Wasser befindet sich ein mobiler Kran der die sperrlichen Teile wie zum Beispiel Motorgondeln von Binnenschiffen entlädt und diese dann auf der Lagerfläche absetzt, von da aus findet dann die Verladung auf Schwerguttransporte per LKW statt.